Kapitel 28

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Haru hatte mir einen Zettel auf dem Esstisch hinterlassen.

"Hallo Niki,
falls du Hunger hast, wir haben dir Sandwiches in den Kühlschrank gestellt.
Guten Appetit!"

So ging ich als erstes in Ruhe zur Toilette, um anschließend die Sandwiches aus dem Kühlschrank zu holen. Zum Essen setzte ich mich allerdings auf die Couch.
Nachdem ich aufgegessen hatte, legte ich meine Beine hoch und meinen Kopf an die Lehne der Couch.
Ich dachte über diese letzten drei Tage nach.

Ja, wir waren heute erst den dritten Tag hier und es war schon eine Menge passiert. Ein bisschen zu viel für meinen Geschmack. Zum Glück war Sam mit dem Üben der Choreographie beschäftigt, so das wir uns heute noch nicht begegnet waren.

Und was mir Key eröffnet hatte...
Er war wegen mir hier.
Ich konnte es noch immer nicht fassen. Ich war tatsächlich irgenwie "sein Maknae".

Hatte Klara recht? Hatte ich einen Crush auf Key?
Ja! Ich schwärmte für ihn als Idol nun schon so lange.
Aber war es immer noch "nur" eine Schwärmerei?
Jedesmal wenn er bei mir saß, schlug mein Herz schneller.
Jedes Mal wenn wir uns an den Händen hielten, hat alles in mir gekribbelt.
Doch er ist erst seit gestern hier! Geht das so schnell?
Jedesmal wenn er mich bei diesen beiden Spitznamen nennt, merke ich, wie ich erröte.

Wie ein verliebtes Mädchen!

WAS?
Und nur bei diesem Gedanken, spürte ich schon wieder, wie sich mein Herzschlag beschleunigte. Tja, nun war ich wohl tatsächlich ein verliebter Junge, der in einen anderen Kerl verliebt war.
Oh mein Gott! Und was mach ich jetzt mit dieser Erkenntnis?
Ich beschloss die Augen zuzumachen und etwas zu schlafen. Vielleicht half das ja meinem Gefühlschaos entgegen zu wirken.

Währenddessen hatten sich Hoon und Key auch von den anderen verabschiedet, um endlich mal ungestört reden zu können.
Klar würde sie eh keiner verstehen, wenn sie sich auf Koreanisch unterhielten, es war aber unter vier Augen viel angenehmer.

"Was ist los, Ki?", wollte Hoon endlich wissen, denn sein Cousin wirkte "anders" als sonst, allerdings konnte er dieses "anders" nicht einschätzen.
"Was soll los sein Hoonie? Es ist nichts los! Vielleicht holt mich jetzt der fehlende Schlaf ein.", stellte Key einfach fest.
"Wenn du meinst! Möchtest du dich etwas hinlegen? Oder sollen wir uns erstmal was zu essen organisieren?"

Breit grinsend und sich den Bauch haltend antwortete Key: "Gegen Essen hätte ich nichts einzuwenden!"
"Ich hätte Ramen im Zelt. Soll ich es holen? Dann können wir es uns in der Gemeinschaftsküche fertig machen."
"Damit bin ich völlig einverstanden!"
Hoon flitzte zum Zelt um die NudelCups zu holen und gemeinsam liefen sie zur Gemeinschaftsküche des Campingplatzes.

Mit etwas heißem Wasser waren die Nudeln fix fertig und auch schnell aufgegessen. Da begann Key schon zu gähnen.
"Ich glaube du solltest dich wirklich besser hinlegen! Sonst knallt dein Kopf gleich auf den Tisch!"
"Ich möchte aber noch einen Nachtisch!"
"Dann holen wir uns am Kiosk noch ein Eis!", schlug Hoon vor.
Eis schleckend liefen beide zurück zum Zeltplatz.

"Hier ist es wie in Wyk auf Föhr!", stellte Haru fest, als er mit seiner Familie durch die "Innenstadt" von Grömitz lief.
"Na und Papa? Ist das ein Problem?", fragte Luis genervt.
"Du willst irgendwie immer ruhige Plätze, Dörfer, Orte besuchen. Hier ist doch endlich mal voll was los!"
"Luis, euer Vater findet es hier einfach touristisch überladen. Es könnte gemütlicher sein. Es wirkt irgendwie "schickimicki" finde ich!", erklärte ihm Klara.
"Ist mir egal! Ich möchte bitte ein Schickimickieis!", rief Leona.
"Und danach möchte ich noch in einen Buchladen, mir einen Urlaubsschmöker aussuchen. Ist das in Ordnung?"
Klara und Haru mussten beide lachen.
"Kein Problem! Ein Eis fänd ich auch super!", bestätigte Haru.
Somit setzten sie sich auf die Terasse einer Eisdiele.

Klara bestellte sich einen Tartufo Becher, Haru ein Bananensplit, Luis ein Spaghettieis und Leona einen Biene Maja Becher, mit einer Kugel Schokolade und einer Kugel Zitrone.
Sie überlegten gemeinsam, was sie in dieser Woche noch unternehmen könnten und was es in den nächsten Tagen zu Essen geben sollte.
Nachdem sie ihr Eis genüsslich aufgelöffelt hatten, machten sie noch eine Buchhandlung unsicher.
Sie gingen etwas spazieren, auch die Seebrücke entlang, bevor sie den Rückweg antraten.

"Was haben wir denn alles an ähnlichen Klamotten mit?", fragte Nelly in die Runde.
"Keine Ahnung! Ist es nicht einfacher, wenn wir vorher noch shoppen gehen?", schlug Gloria vor.
"Ich finde, das sollten wir nur im äußersten Notfall machen, denn wenn wir alle eine Basic-Hose und ein Basic-Shirt haben, dann brauchen wir uns nur um Accessoires kümmern!", erwiderte Jacky strickt.
"Wieso hast du das zu entscheiden?, wollte Nelly nörgelig fragend wissen.
"Wir haben nicht genug Zeit, um wer weiß was shoppen zu gehen?", kam die direkte Retoure von Jacky.

Jacky hatte Recht! Sie hatten keine Zeit für große Shoppingtouren. Also gaben Nelly und Gloria klein bei. Wenigstens die Farben legten sie fest - schwarz und pink!
Falls es Sam nicht gefallen sollte, hatte sie Pech gehabt. Immerhin war diese nicht zu ihrer Besprechung aufgetaucht.

"Dann lasst uns rüber zum Gemeinschaftsraum gehen und schauen, ob wir dort proben können!", schlug Jacky den beiden anderen Mädels vor.
Dort angekommen, sahen sie Sam, wie sie tatsächlich schon ohne sie angefangen hatte.
"Oh, die Damen. Seid ihr auch schon da?", motzte Sam direkt.
Sie sagten nichts, sondern stiegen einfach auf ihren Positionen mit ein. Auf Sams Laune hatte keine der drei Lust.

Nachdem Hoon und Key ihr Eis verspeist hatten, legte sich Key tatsächlich etwas ins Zelt. Die Müdigkeit überkam ihn so plötzlich, dass er noch nicht mal Zeit hatte über Niki nachzudenken. Er schlief ein, sobald sein Kopf den Boden berührte.

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Ich hoffe, es gefällt euch noch?
Mal schauen, ob ich die nächsten Tage wieder mehr schreiben kann.

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