Kapitel 53

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Es war Sonntag.
Eine Woche waren wir jetzt auf dem Campingplatz.
Erlebt hatte ich gefühlt Momente, welche in ein halbes Jahr passen würden.
Jedoch würde ich alle Erlebnisse mit Key und meinen neuen Freunden nie mehr vergessen, egal was noch kommen würde.

Ich musste dringend mit meinen Eltern sprechen, bevor am Montag die Videoschalte mit Keys Manager stattfand.
Ihre Meinung war mir wichtig, denn es ging um meine Zukunft, sowohl was meine Beziehung zu Key anging, als auch meine Zukunft als Idol.

Key hatte mir am Abend bevor wir schlafen gingen noch erklärt, dass er mich in meinem Vorhaben, Idol zu werden, zu 100 Prozent unterstützen wollte.
Dies hatte mich einige Stunden meines Schlafes gekostet, denn ich konnte nicht aufhören darüber nachzudenken.

Nun war ich, nach viel zu wenig Schlaf, schon wieder wach und konnte nicht aufhören zu grübeln.
So zog ich mir letztendlich an, um meine Runde zu laufen und anschließend etwas zu tanzen. Das half mir immer mich zu sortieren.
Ich gab Key einen Kuss auf die Schulter und verließ das Zelt.

Während ich am Strand entlang lief klingelte plötzlich mein Handy.
Erfreut nahm ich das Gespräch an und blieb stehen.
"Haha (Mama auf Japanisch), das muss Gedankenübertragung sein! Ich wollte euch auch anrufen!"
"Niki, mein Junge, geht es dir gut? Ich hatte einen schlechten Traum und habe mir Sorgen gemacht, daher musste ich unbedingt deine Stimme hören um mich zu vergewissern das alles okay mit dir ist!"
Mama klang ziemlich aufgelöst.
"Was hast du denn geträumt?", wollte ich von ihr wissen.
"Du bist vor irgendetwas weggelaufen und wir konnten dich nicht fassen..."
"Das hört sich aber gruselig an. Aber ich kann dir versichern, ich laufe vor nichts davon. Ich stelle mich allem! Und ich werde immer versuchen mich bei euch zu melden!"
Kurz hielt ich inne, um meiner Mutter im nächsten Moment alles zu erzählen was mir im Kopf herumging.

Das ich mit Key zusammen gekommen war hatte sie sich schon gedacht, denn die Fotos und Artikel von und über uns waren auch in Japan in den Printmedien und online zu sehen und zu lesen gewesen.
Neu für sie war jetzt nur, dass ich tatsächlich vor hatte Idol zu werden und ich von Key Unterstützung erhalten würde.

"Schatz, wir stehen immer hinter dir, das weißt du! Egal was du vorhast. Du bist schon so lange Zeit von uns weg, dass du mittlerweile eigene Entscheidungen für dich treffen kannst.
Es ehrt dich sehr, dass du immer noch unsere Meinung dazu hören willst, aber wir können dir nur sagen "Höre auf dein Herz!".
Wenn du meinst, dass jetzt der richtige Zeitpunkt ist mit Key zurück nach Korea zu gehen, dann mach das. Wenn du noch nachdenken musst, nutze die Zeit in Deutschland!
Egal wie du entscheidest, es wird richtig sein! Und denke immer daran, wir haben dich lieb!"

Ich atmete tief durch.
"Danke, Mama. Drückst du bitte Papa, Konon und Sola von mir! Ich vermisse euch!"
"Mache ich, versprochen."
"Achja, morgen wird es eine Liveübertragung von einer Veranstaltung hier geben. Ein Freund sorgt dafür. Ich werde ihn bitten, auch euch einen Link zu schicken!"
"Ist gut, ich werde auf den Link warten. Ich denke an dich mein Kind!"

Nachdem wir uns verabschiedet hatten setzte ich meinen Weg fort. An einer Bank im Wald machte ich halt und setzte mich.
"Nun noch morgen das Gespräch abwarten und dann fälle ich entgültig eine Entscheidung!"
Wie gut das ich mit meiner Mutter sprechen konnte, so sah ich vieles klarer. Sie hatte meine wirren Gedanken wieder etwas gerade gerückt.
Viel entspannter machte ich mich auf den Weg zu unserem Zelt.
Bevor ich jedoch mein Waschzeug und frische Klamotten aus den Zelt holte, tanzte ich noch ein letztes Mal die Choreos für die morgige Aufführung durch.

"Weißt du eigentlich was du morgen anziehen möchtest?", fragte mich Key nach dem Osterfrühstück mit meiner Gastfamilie.
"Ja, ich brauche meine schwarze Jeans, zwei etwas weitere Hemden, meine Lederjacke und schwarze Schuhe. Das sollte für meine Auftritte reichen."
"Hast du denn zwei weite Hemden?"
"Nein, ich habe nur eins in rot."
"Ich könnte dir ein weißes Hemd von mir geben. Das dürfte weit genug sein!", grinste er mich an.
"Wie könnte ich dieses nette Angebot ablehnen!", grinste ich zurück und gab ihm einen Kuss auf die Wange.

Key schaute mich mit großen Augen an.
"Du bist irgendwie anders heute. Hab ich was verpasst?"
"Meine Mutter hat mich heute morgen angerufen. Es tat gut mit ihr über alles zu sprechen! Mir geht es gerade richtig gut!", erklärte ich ihm.
"Das freut mich sehr!"
Mit diesen Worten nahm er mich in den Arm und drückte mich ganz feste.

Den restlichen Sonntag verbrachten wir mit unseren Freunden. Wir spielten Beach Volleyball, Fussball, Basketball, Tischtennis, lagen faul am Strand, gingen Eis essen und ließen es uns gut gehen.

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