Sira hatte die Augen geschlossen. Die Sonne schien durch die Kronen der Bäume und wärmte sie. Neben ihr lag Sansa und genoss ebenso die Sonne.
Eine Woche ist es her das Sira zu den Wolfsbanditen gekommen war. Gerade war sie mit Riska unterwegs auf der Jagd. Sansa war auf eigenen Wunsch hin mitgekommen. Die Wölfin hatte Sira sehr gern gewonnen. Andersrum war es nicht anders. Auch Sira mochte die Wölfin sehr.
''Hey du Schlafmütze.'' Sira hob den Kopf und öffnete die Augen. ''Genug geschlafen. Wir müssen weiter bevor die Spur kalt wird.'' Sira nickte Riska zu und erhob sich. Sansa streckte sich einmal und bleckte die Zähne.
''Glaubst du wir kriegen dieses Reh noch?'', fragte Sira.
''Müssen wir. Sonst war der letzte Tag umsonst. Wenn wir mit leeren Händen zurück kommen würde das kein gutes Licht auf uns werfen.'' Sira nickte.
Riska stieg auf ihr Pferd Jag, zog Sira zu sich hoch und setzte sie vor sich.
''OK Sansa, such'', sagte Sira. Sansa fing an zu schnüffeln. Schnell hatte sie die Spur des Rehs gefunden. Sie jaulte kurz auf und spurtete dann los. Riska gab Jag die Sporen und folgte Sansa. Die spurtete quer durch den Wald. Nach einiger Zeit wurde sie langsamer und blieb schließlich stehen. Riska stoppte Jag.
''Was ist?'', fragte Sira. ''Hat sie die Spur verloren?''
''Ganz im Gegenteil'', antwortete Riska. ''Unsere Beute ist direkt vor uns.'' Riska stieg ab. Sie half Sira herunter und band dann Jag an einem Baum fest. Sie tätschelte dem Hengst den Hals. Dann griff sie nach ihrem Bogen.
''OK. Holen wir uns das Reh.'' Sira nickte.
Langsam liefen sie los in die Richtung in die Sansa sie führte.
''Ab jetzt nur noch schleichen'', sagte Riska. ''Pass auf wo du hintrittst.'' Sira nickte. Sie schlichen los und erreichten schließlich eine kleine Lichtung.
Vorsichtig lugten sie hinter einem Gebüsch hervor. Dort stand das Reh und graste in aller Ruhe.
''Was jetzt?'', flüsterte Sira. Riska legte einen Pfeil in die Sehne ihres Bogens und zielte auf das Reh.
''Ich krieg es nicht richtig ins Visier. Sira, du musst es drehen.''
''Drehen?''
''Ich muss den Hals treffen um zu verhindern das das Reh die Flucht ergreift. Du musst dafür sorgen das das Reh sich zur Seite dreht.''
''Und wie soll ich das machen?''
''Schleich dich da rüber und lenke die Aufmerksamkeit auf dich. Aber ohne das es die Flucht ergreift.''
''OK.'' Sira schlich langsam los. Immer bedacht darauf wo sie hintrat. Sansa folgte ihr langsam. Das Reh stand noch immer auf der Lichtung.
Als die beiden die Stelle erreicht hatte die Riska gemeint hatte gingen sie hinter einem umgestürzten Baum in Deckung. Sira fing an zu überlegen was sie jetzt tun könnte. Dann kam ihr eine Idee. Sie griff nach einem handgroßen Stein und warf ihn in ihre Nähe auf den Boden.
Das Reh riss den Kopf hoch, leicht erschrocken von dem plötzlichen Geräusch. Sira blieb weiter in Deckung.
Riska spannte die Sehne und zielte auf den Hals des Rehs.
''Komm schon. Noch ein bisschen weiter'' flüsterte sie. Wie aufs Stichwort drehte sich das Reh noch etwas weiter. Riska grinste kurz und ließ die Sehne dann los. Der Pfeil flog auf das Reh zu und traf es direkt in den Hals. Das jaulte auf und sank dann zu Boden. Riska erhob sich und lief auf das Reh zu, dass am Boden lag aber noch am Leben war. Auch Sira und Sansa kamen hinter dem Baum hervor. Riska zog ihr Messer und ging vor dem Reh in die Knie. Sie setzte das Messer an den Hals und rammte es mit einem schnellen Stoß hinein. Das Reh jaulte noch einmal auf und lies dann den Kopf sinken.
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Der Wolfskönig
FantasySira ist verzweifelt. Seit ihrer Geburt leidet die Prinzessin des Königreiches Vakara unter den Launen ihres Vaters, des Königs. Seit nun mehr zwölf Jahren gibt König Roul Sira die Schuld für den Tod seiner Frau Atira, die bei Siras Geburt ihr Leben...