Die Sonne stieg hinter dem Horizont empor. Die Tribünen waren gefüllt mit Zuschauern. Alle acht Könige saßen auf ihren Thronen. Auch zwei Königinnen waren anwesend. Alle warteten darauf, dass der Wettstreit eröffnet wurde.
Ein lauter Gongschlag ertönte. Ein Mann, in elegantem rot gekleidet, mit einem Hut an dem eine Adlerfeder hing trat vor die Könige. Er verbeugte sich einmal und entrollte dann eine Schriftrolle. Als er aufblickte verstummten alle.
''Werte Lords, werte Ladys, werte Hoheiten aus allen Landen. Wir sind hierzusammengekommen um dem Fest der tausend Pfeile beizuwohnen. Aus allen Teilen des Landes sind sie gekommen um sich in der hohen Kunst des Bogenschießens zu messen. Aber nur einem wird es gelingen den goldenen Pfeil sein Eigen zu nennen. Wir danken allen Königreichen für ihr kommen. Heute nährt sich zum fünften mal der Tag der tausend Pfeile. Wir gedenken allen gefallenen Seelen, die vor hundert Jahren in einem furchtbaren Krieg ihr Leben verloren. Der Tag an dem der Himmel von Pfeilen verdunkelt wurde. Zum hundertsten Gedenkjahr dieses grausamen Krieges wurde sich etwas besonderes ausgedacht. Hierzu kommen wir später. Zuerst wollen wir unsere großen Könige willkommen heißen.''
Alle König und Königinnen erhoben sich aus ihren Thronen.
''Wir heißen König Zakara und seine Gemahlin Königin Hora vom Königreich Akatuso willkommen.'' Beide lächelten und winkten in die Menge.
''König Paluta aus dem Nachbarkönigreich Bosuna.'' Der König winkte ebenfalls in die Menge.
''Aus dem kalten Norden des Königreiches Getasa heißen wir König Morat willkommen.'' Der König blickte mit ausdruckslosem Gesicht in die Reihen der Anwesenden, wand sich dann aber für ein kleines Lächeln durch.
''Aus dem Königreich Pulmo heißen wir König Jakiro und seine frisch gebackene Gemahlin Königin Waja willkommen.'' Beide winkten mit einem breiten Lächeln in die Menge, während der König die Hand seiner Königin hielt.
''Aus dem nahegelegenen Königreich Otogo erweist und König Lakar die Ehre.'' Der König winkte und lächelte dabei.
''Aus dem Königreich Punt, an der Küste des großen Meeres hat König Halfon den langen Weg auf sich genommen.'' Der König streckte beide Arme aus als wolle er jemanden umarmen.
''Aus dem Königreich Furat, macht der neu gewählte König Eterz uns seine Aufmachung.'' Der noch recht junge König lächelte und winkte in die Menge.
''Zu guter Letzt aus dem Königreich Vakara beehrt uns König Roul mit seiner Anwesenheit.'' König Roul schaute mit ernstem Blick in die Zuschauerreihen und machte nicht einmal den Anstand sie zu begrüßen.
''Wir heißen alle Könige und ihre Gemahlinen willkommen. Wir wünschen euch und allen Anwesenden ein großes Vergnügen.''
Mehrere Trompeten ertönten jetzt und der Sprecher zog sich langsam zurück. Die Könige und Königinnen nahmen wieder auf ihren Thronen platz.
Der Sprecher trat an ein großes Sprachrohr, welches neben den Thronen aufgestellt war. Die Trompeten verstummten. Der Sprecher schaute zu den Königen. Alle nickten ihm zu. Der Sprecher sprach in das Sprachrohr hinein und seine Stimme war auf dem ganzen Festplatz zu hören.
''Im Namen aller Königreiche erkläre ich den Wettstreit für eröffnet.'' Die Zuschauer applaudierten, während die ersten sieben Teilnehmer erschienen. Die Zielscheiben waren etwas abseits der Throne aufgestellt, so das alle Könige einen guten Blick hatten.
''Die ersten sieben Teilnehmer haben sich jetzt aufgestellt. Wir bitte jetzt die Könige ihre ersten Einsätze zu machen.''
Nach kurzer Bedenkzeit traten acht junge Frauen zu den Thronen. Jede Frau trug einen geflochtenen Korb bei sich. Darauf legte jeder König einen Samt Beutel, auf dem das jeweilige Wappen aufgestickt war. Das klimpern von Münzen war darin zu hören. Die acht Frauen liefen zu dem Sprecher. Neben dem waren acht Tische aufgestellt. Dahinter saßen acht Männer die die Beutel entgegen nahmen, sie kurz begutachteten und dann den Wetteinsatz auf ein Pergament vor sich auf dem Tischschrieben. Danach wurden die Beutel in ein Zelt hinter ihnen gebracht. Davor standen zwei Wachen. Ein junger Mann, der sich die Einsätze ebenfalls notiert hatte trat zu dem Sprecher und reichte ihm diese. Der überflog sie kurz und sagte dann:
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Der Wolfskönig
FantasySira ist verzweifelt. Seit ihrer Geburt leidet die Prinzessin des Königreiches Vakara unter den Launen ihres Vaters, des Königs. Seit nun mehr zwölf Jahren gibt König Roul Sira die Schuld für den Tod seiner Frau Atira, die bei Siras Geburt ihr Leben...