Hilfe für Ugos

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Ugos wurde auf sein Bett gelegt. Er zitterte noch immer am ganzen Körper und war blass wie der Schnee. Ata schaute zu den Banditen.

''Schnell, holt einen Heiler.'' Die Banditen nickten und verschwanden mit schnellen Schritten. Ata lief zu Ugos. Der öffnete die Augen.

''Ata, könntest du bitte das Feuer ausmachen?'' Ata runzelte die Stirn.

''Ugos, es gibt kein Feuer.''

''Warum ist mir dann so unglaublich heiß?'' Ata legte ihre Hand auf Ugos Stirn.

''Du glühst wie eine heiße Pfanne.'' Die Tür wurde geöffnet und eine junge Frau mit blonden Haaren und grünen Augen trat ein.

''Tasa'', sagte Ata. ''Gut das du da bist.'' Tasa nickte und trat zu ihr und Ugos.

''Also, was haben wir?''

''Er hat sich übergeben und zittert als wäre ihm kalt. Gleichzeitig ist ihm aber unglaublich heiß. Seine Stirn glüht.'' Tasa nickte.

''Wie sah das Erbrochene aus?''

''Was?''

''Wie sah es aus? Welche Farbe hatte es? Welche Konsistenz?''

''Ähhhh...'' Ata musste überlegen.

''Grün und dickflüssig'', antwortete Sira, die gerade mit Kara ins Zimmer kam. Tasa nickte. Sie schaute jetzt Ugos direkt an. Der erwiderte den Blick.

''Bist du ein Engel?'',fragte er.

''Was ist los mit ihm?'', fragte Kara.

''Er fantasiert'', antwortete Tasa. ''Kommt vom hohen Fieber.''

''Also, was ist jetzt mit ihm?'', fragte Sira.

''Das sind eindeutige Anzeichen einer Vergiftung.''

''Vergiftung'', sagte Sira, Ata und Kara gleichzeitig. Tasa nickte.

''Hat er in letzter Zeitirgend was merkwürdiges gegessen?'' Ata schüttelte den Kopf. ''Kam er vielleicht mit einer giftigen Pflanze in Berührung?''

''Kann ich mir nich tvorstellen'', antwortete Ata. ''Der Wald hat keine giftigen Pflanzen. Zumindest keine die ihr Gift durch Berührung übertragen.''

''Was ist mit dieser Verletzung? Woher hat er die?''

''Ein Pfeil hat ihn getroffen.'' Tasa kniff die Augen zusammen.

''Ich glaube das ist des Rätsels Lösung. Der Pfeil war vergiftet.'' Sira ballte die Hände zu Fäusten.

''Bagat du verdammter Feigling!'', schrie sie. Ata legte ihr die Hand auf die Schulter.

''Ganz ruhig Kleines. Ugos bekommt ein Gegenmittel und alles wird gut.'' Sira nickte und beruhigte sich wieder. Sie, Ata und Kara schauten Tasa an. Die sah allerdings nicht so zuversichtlich aus.

''Du kannst ihm doch helfen oder?'', fragte Kara.

''Dafür muss ich wissen um welches Gift es sich handelt. Ich kann ihm nicht einfach irgendein Gegenmittel geben. Das könnte ihn umbringen.''

''Und wie sollen wir herausfinden um welches Gift es sich handelt?'', fragte Sira leicht verzweifelt. Ata erhob sich und lief zum Tisch auf der anderen Seite des Raumes. Sie griff nach einem Stück Pergament und einer Feder. Sie tauchte die Spitze in ein Tintenfass ein und fing an ein paar Zeilen zu schreiben.

''Kommt mit Kinder'', sagte sie und lief auf die Tür zu. Sie schaute zu Tasa. ''Tu für Ugos was du kannst. Hilfe ist unterwegs.'' Tasa nickte.


''Wo willst du hin?'', fragte Sira, während sie und Kara Ata durch das Schloss folgten.

''Zum Adlerhorst'', antwortete Ata, während sie anfingen einen Turm zu besteigen.

''Was wollen wir den da?''

''Wirst du gleichsehen.''

Sie erreichten die Spitze des Turms und betraten eine große Plattform. Mehre Adlernester waren zu sehen. In einigen lagen Eier. In anderen waren kleine Adlerküken zusehen.

''Ohhh, sind die süß'', sagte Kara mit einem breiten Lächeln.

Es gab mehrere große Löcher in den Wänden durch die die Adler den Turm jederzeit verlassen konnten. Die Adler hatten ein schwarzes Gefieder. Ihr Schnabel und die Beine waren gelb.

''Solche Adler hab ich noch nie gesehen'', sagte Sira.

''Die sind auch nicht von hier'', antwortete Ata. ''Sie kommen aus dem selben Land wie auch die Marmelade.'' Sira schaute wieder zu Ata.

''Und wie sollen uns die Adler jetzt helfen?''

''Du musst wissen Sira, dass sind keine normalen Adler. In den südlich Ländern, wo sie ursprünglich herkommen werden diese Adler benutzt um Nachrichten zu überbringen. Gerade in Kriegszeiten oder bei Notfällen ist das sehr hilfreich. Adler sind sehr schnell und können auf direktem Weg zu ihrem Ziel fliegen.''

''Und woher wissen die Adler wo sie hin müssen?''

''Diese Adler haben eine sehr starke Bindung zu ihrem Zuhause. Egal wo sie sind, sie finden immer nach Hause. Jeder Adler hat ein festes Zuhause. Unterscheiden kann man sie an den farbigen Bändern an ihren Beinen. Die roten fliegen zum Lager des Bärenclans. Die blauen zum Geierclan. Die gelben zum Wolfsclan. Und die grünen zum Schlangenclan.''

''Ahhh, jetzt verstehe ich'', sagte Sira. ''Wir schicken eine Nachricht an den Schlangenclan. Wenn sich einer mit Giften auskennt, dann sie.'' Ata nickte.

''Du hast es erfasst.'' Sie lief jetzt langsam auf einen Adler mit einem grünen Band am Bein zu. Der bleib ruhig. Ata griff in ihre Tasche und holte ein paar Erdnüsse heraus. Der Adler legte leicht den Kopf schief und fing dann an die Nüsse aus Atas Hand zu schnappen. Ata fing an das Pergament zusammen zurollen und band es dann an dem Bein des Adlers fest. Sie griff nach einem dicken Lederhandschuh und streifte ihn sich über die rechte Hand. Der Adler kletterte auf ihre Hand. Ata lief zu einem der Löcher. Der Adler breitete seine Schwingen aus, stieß sich von Atas Hand ab und flog los. Die schaute dem Adler hinterher bis er am Horizont verschwunden war. Sie streifte den Handschuh wieder ab.

''Und was machen wir jetzt?'', fragte Sira.

''Jetzt warten wir und hoffen das Fisia uns schnell Hilfe schickt.''

''Ähhh Leute, ich könnte etwas Hilfe gebrauchen'', hörten beide jetzt Kara hinter sich sagen. Sie drehten sich um und mussten sich zusammen reisen um nicht gleich loszulachen. Mehrere kleine Adler hatten sich auf Karas Arme undihren Kopf gesetzt.

''Ich glaube sie mögen dich'', sagte Sira und grinste.

''Hilf mir'', sagte Kara nochmal. Ata lief langsam auf sie zu.

''Kommt, weg mit euch.''Die Adler verschwanden wieder von Kara. ''Hast Glück gehabt das es kleine Adler waren.''

''Warum?''

''Die größeren haben sehr scharfe Krallen. Deshalb habe ich auch einen Lederhandschuh getragen.'' Kara nickte.

Sie verließen den Turm wieder und gingen zurück zu Ugos. Der war inzwischen eingeschlafen. Tasa war noch immer bei ihm. Sie hatte ihm ein nasses Tuch auf die Stirn gelegt um das Fieber etwas zu senken. Sie schaute Ata erwartend an.

''Ich habe einen Adler zum Schlangenclan geschickt.'' Tasa nickte.

''Gute Idee. Wenn die uns nicht helfen können dann weiß ich auch nicht weiter.''

Der WolfskönigWo Geschichten leben. Entdecke jetzt