Alle hatten sich in der großen Scheune versammelt. Sansa war eingeschlafen und lag auf einem bequemen Strohhaufen. Kijo hatte es sich neben ihr gemütlich gemacht und schaute aufmerksam in die Runde. Ugos trat vor.
''Die Lage ist ernst. Sehr ernst. Für alle die es noch nicht wissen, hier eine kurze Zusammenfassung. Wir wissen jetzt was die Silberwölfe, so nenne sich die Banditen planen.'' Ugos holte einmal tief Luft. ''Wie ihr alle wisst bricht morgen ein großer Händlerkonvoi von Banda aus auf. Den planen die Banditen zu überfallen. Die Waren sind ne ganze Menge Wert.''
''Hunderttausend Goldstücke um genau zu sein'', beteiligte sich Ata. Ugos nickte.
''Wenn der Überfall gelingt wäre das ein herber Rückschlag für Banda. Wenn wir nicht mehr für die Sicherheit der Händler und ihrer Waren sorgen können, könnten die Händler sich weigern weiter mit Banda Handel zu treiben.''
''Das wäre nicht gut für unsere Stadt'', sagte ein Mann, ein Bewohner Bandas.
''Von unserem Clan ganz zu schweigen'', fügte Riska hinzu.
''Kann mir das bitte mal jemand erklären'', ging Sira dazwischen. Ata schaute zu ihr.
''Ohne die Händler und ihre Waren würde der Handel in unser Stadt zum erliegen kommen. Banda ist abhängig von diesen Waren. Wir betreiben zwar selber Ackerbau, Viehzucht und gehen jagen, aber das reicht nicht aus um alle Münder zu versorgen. Ohne die Händler würde es in Banda auf kurz oder lang zu einer Hungersnot kommen. Gerade jetzt in den Wintermonaten, wo wir kein Ackerbau betreiben können und das Vieh in den Ställen bleibt sind wir auf die Versorgung der Händler angewiesen.''
''Dann müssen wir den Konvoi warnen'', sagte Sira und sprang auf ihre Füße. Ugos legte ihr seine Hand auf die Schulter.
''Ich habe bereits zwei Boten losgeschickt. Ich bezweifle aber das sie es rechtzeitig schaffen.''
''Aber dann wird der Konvoi in die Hände der Banditen fallen.'' Sira verstummte und hob eine Augenbraue. ''Moment, die Silberwölfe sind nicht genug Banditen um den Überfall durchzuführen.'' Ugos lächelte.
''Aufmerksam wie immer. Wir vermuten das es eine weitere Banditengruppe gibt mit der sie zusammenarbeiten. Eine Gruppe allein kann den Konvoi nicht überfallen. Aber beide zusammen wären dazu in der Lage.''
''Also müssen wir die Silberwölfe aus dem Spiel nehmen. Dann hätte der Konvoi eine Chance den Angirff zurück zu schlagen.''
''Du hast es erfasst. Die Frage ist nur wie?''
''Wir greifen ihr Lager an und schlachten sie alle ab!'', rief Riska.
''Zu Riskant'', konterte Ata.
''Genau mein Ding.''
''Nein, Ata hat recht'', ging Ugos dazwischen. ''Ein Frontalangriff wäre zu riskant.'' Riska ballte die Hände zu Fäusten.
''Also willst du sie einfach gehen lassen? Muss ich dich daran erinnern was sie Sansa angetan haben?'' Riska deutete auf die Wölfin, die noch immer schlief. Kijo schaute Ugos an und winselte leicht. Ugos lief zu Kijo und tätschelte ihm den Kopf.
''Ich habe es nicht vergessen und wir werden unsere Rache bekommen. Aber zuerst müssen wir an unsere Stadt denken und dann an die persönlichen Gefühle des Clans.'' Ugos schaute in die Gesichter der Anwesenden. ''Also, hat jemand eine Idee?'' Alle schwiegen und dachten angestrengt nach.
''Warum forderst du den Anführer nicht zu einem Zweikampf heraus?'' Ugos schaute auf.
''Wer hat das gesagt?'' Er schaute zu Sira. Die schüttelte den Kopf. Sein Blick wanderte weiter und blieb bei der kleinen Kara hängen, die neben Sira stand und schüchtern zu ihm hinauf schaute. Ugos lächelte leicht, lief auf Kara zu und ging vor ihr in die Knie.
''Was war das?''
''Wenn du den Anführer zu einem Zweikampf herausforderst könntest du der Schlange den Kopf abhacken.''
''Gar keine schlechte Idee'', stimmte Ata zu. ''Wenn ihr Anführer fällt wären die Banditen ohne Führung.''
''Und sie wären eine leichte Beute für uns'', fügte Riska mit heimtückischem Grinsen hinzu. Ugos seufzte.
''Glaubt ihr den wirklich das der Kampf fair bleiben würden? Würden wir fair kämpfen?'' Alle Wolfsbanditen schüttelten den Kopf.
''Ugos hat recht'', sagte eine Frau, ebenfalls aus Banda. ''Banditen würden alles tun um zu gewinnen. Ehre bedeutet ihnen nichts.'' Alle Wolfsbanditen schauten sie an. ''Ist doch so. Banditen mogeln was das Zeug hält.'' Sira rümpfte die Nase.
''Dann müssen wir eben besser mogeln als sie.'' Alle kamen jetzt näher.
''An was hast du gedacht?'', fragte Riska.
''Wir sichern die Umgebung, und jeder der es wagen sollte in den Kampf einzugreifen'', Sira schaute zu Riska, ''wird abgeschlachtet.'' Riska grinste.
''Jetzt sprichst du endlich meine Sprache Schwester.'' Alle schauten Ugos erwartend an. Der seufzte.
''Es scheint als hätten wir einen Plan. Dann müssen wir uns nur noch einen guten Platz suchen wo der Kampf statt finden kann. Gut wäre einer den die Banditen nicht kennen. Einen Platz wo wir uns einen Vorteil verschaffen können.'' Kara hob schüchtern die Hand. Ugos blickte wieder zu ihr.
''Du kennst einen Ort?'' Kara nickte.
''Es gibt im Wald eine Lichtung. Dort gibt es eine Senke.'' Ugos nickte schon wieder.
''Eine gute Idee. Kannst du uns diese Lichtung zeigen?'' Kara schüttelte den Kopf.
''Ich darf nicht in den Wald gehen. Dort ist es gefährlich.'' Ugos nickte schon wieder.
''Sehr weiße von dir. Könntest du uns den Weg beschreiben?''
''Ich war selber noch nie dort. Aber Otasi kennt die Lichtung.''
DU LIEST GERADE
Der Wolfskönig
FantasySira ist verzweifelt. Seit ihrer Geburt leidet die Prinzessin des Königreiches Vakara unter den Launen ihres Vaters, des Königs. Seit nun mehr zwölf Jahren gibt König Roul Sira die Schuld für den Tod seiner Frau Atira, die bei Siras Geburt ihr Leben...