Die Wolfsbanditen hatten sich im großen Saal versammelt. Gerade hatte Ugos die Situation geschildert. Jetzt stütze er sich auf den Tisch und schaute in die Runde.
''Also, was tun wir? Kommen wir der Bitte des Hauptmanns nach oder werfen wir das Pergament ins Feuer und vergessen die Sache?''
''Das König Roul verrückt ist, hat er beim Fest der tausend Pfeile mehr als bewiesen'', sagte Riska. ''Ich traue ihm durchaus zu das er zu solch einer Tat imstande wäre. Ich meine, er war bereit die anderen Könige zu opfern um uns zu vernichten. Wer zu so etwas in der Lage ist, der macht auch vor dem eigenen Volk nicht halt.''
''Ich halte das für eine Falle'', beteiligte sich jetzt ein Mann mit schwarzen Haaren. ''Der König würde alles tun um seine Tochter zurück zu bekommen. Auch so eine Lüge verbreiten.'' Er schaute zu Sira. ''Seht sie euch doch an. Eine Möchtegern Banditin. Ich sage wir liefern sie an den König aus. Dann haben wir Ruhe.''
Totenstille. Niemand wagte es auch nur einen Muskel zu bewegen. Ugos Blick wurde so düster das einem das Blut in den Adern gefrieren konnte. Ata lief, mit starrem Blick um den Tisch herum. Sie lief auf den Banditen zu, zückte ihren Dolch und stach ihm direkt in die Brust. Der sank, mit weit aufgerissenen Augen zu Boden, während Blut aus seinem Mund lief.
''Wir verraten kein Clanmitglied'', sagte Ata. ''Verräter werden bestraft.'' Sie schaute in die Gesichter der Banditen um sie herum. ''Was sein war ist nun euer.'' Sofort fielen die Banditen über die Leiche her. Ata hatte sich bereits wieder zurück gezogen. Sie steckte ihren Dolch weg und stellte sich wieder neben Ugos. Der hatte alles schweigend mitverfolgt. Sira verspürte Dankbarkeit. Ata hatte sich für sie eingesetzt. Sansa und Kijo lagen noch an der Seite, leckten sich aber bereits die Lippen.
Inzwischen ließen die Banditen wieder von der Leiche ab. Sie hatten ganze Arbeit geleistet und ihm nur seine Unterwäsche gelassen. Sansa und Kijo erhoben sich und schauten Ugos erwartend an.
''Später.'' Beide Wölfe ließen die Köpfe hängen. ''Der läuft euch nicht weg. Lasst uns erst mal zu einer Einigung kommen.'' Tasa ergriff jetzt das Wort.
''Wenn es eine Falle ist, dann wurde sie gut vorbereitet. Sehr gut. Die Verletzungen sind echt. Ohne zweifel. Andara hat ihn den letzten Tagen unglaubliche Schmerzen erlitten.''
''Also ich glaube auch an eine Falle'', beteiligte sich eine junge Banditin, nicht viel älter als Sira.
''Es ist keine Falle'', erklang plötzlich eine Stimme. Alle drehten sich um. Andara stand in der Tür. ''Es ist alles wahr. Männer werden öffentlich hingerichtet. Frauen werden aufs härteste geschlagen. Kinder liegen halb tot in den Straßen, weil sie ihre Eltern verloren und niemanden haben der sich um sie kümmert.'' Sie hatte jetzt den Tisch erreicht. Die Leiche beachtete sie nicht und blickte Ugos an. ''In Vakara tobt ein Bürgerkrieg. Der König hat seinen Verstand verloren und wir müssen dafür bezahlen.'' Sie stand jetzt direkt vor Ugos. Sie schaute ihm einen Moment in die Augen. Dann fiel sie vor ihm auf die Knie.
''Ich bitte, nein ich flehe euch an. Helft uns.'' Tränen liefen ihr über die Wangen. Ugos schaute Andara an. Dann blickte er in die Augen seines Clans. Ihre Blickte sagten mehr als tausend Worte. Ugos ging vor Andara in die Knie, packte sie sanft an den Schultern und brachte sie wieder nach oben. Er strich ihr über die Wange.
''Der Clan hat entschieden. Die Wolfsbanditen werden Vakara zu Hilfe eilen.'' Andaras Blick hellte sich auf.
''Danke.''
Es war der nächste Morgen. Der Clan standen im Hof des Schlosses. Ugos stand, erhöht auf den Stufen und ließ seinen Blick über den Clan schweifen.
''Unser Clan'', begann er, ''wurde gegründet um die zu schützen die Hilfe brauchen. Die, welche von den Königen unterdrückt und gequält werden. Jahrzehnte lang haben wir an diesem Schwur festgehalten. Haben denen unsere Hilfe zugesagt die uns darum gebeten haben. Jetzt ersucht uns ein ganzes Königreich um Hilfe. König Roul von Vakara tötet sein eigenes Volk. Er vergreift sich an Männern, an Frauen, an Kindern. Ein König sollte mehr Verstand besitzen. Ein König sollte für sein Volk da sein und nicht gegen es kämpfen.'' Ugos machte eine kurze Pause und sprach dann mit lauter Stimme weiter:
''Vakara hat uns um Hilfe gebeten! Und der Wolfsclan wird antworten! Versammelt euch! Denn heute reiten wir nach Vakara! Heute werden wir Gerechtigkeit über König Roul walten lassen! Brüder! Schwester! Sattelt eure Pferde! Schärft eure Waffen! Den heute kämpfen wir für das Volk von Vakara!''
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Der Wolfskönig
FantasíaSira ist verzweifelt. Seit ihrer Geburt leidet die Prinzessin des Königreiches Vakara unter den Launen ihres Vaters, des Königs. Seit nun mehr zwölf Jahren gibt König Roul Sira die Schuld für den Tod seiner Frau Atira, die bei Siras Geburt ihr Leben...