Dunkelheit. Das war das erste was Sira wahr nahm. Dann Schmerzen. Sira öffnete langsam die Augen. Sehen konnte sie aber immer noch nicht viel. Als sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten schaute sie sich um. Sie lag auf dem Rücken. Der schmerze höllisch. Probehalber versuchte Sira ihre Zehen zu bewegen. Sie atmete aus als es ihr gelang. Trotzdem spürte sie einen stechenden Schmerz im rechten Fuß. Langsam richtete Sira sich auf. Ein weiterer Schmerz jagte durch ihren Rücken, aber Sira biss die Zähne zusammen. Als sie aufrecht saß ließ der Schmerz etwas nach. Sira atmete tief ein und aus. Das machte den Schmerz etwas erträglicher.
Sie schaute sich um und erblickte ihren Bogen, der direkt neben ihr auf dem Boden lag. Sira griff danach und fuhr mit ihren Findern über das Holz. Er war nicht beschädigt.
''Ein Hoch auf das Einhorn'', sagte sie und hängte sich den Bogen über die Schulter. Ihr Köcher hin noch immer an ihrer Hüfte.
Sie ließ ihren Blick weiter durch die Dunkelheit schweifen. Sie erkannte die Umrisse von Wänden. Die Decke konnte sie nicht sehen.
''Scheint eine kleinere Höhle zu sein'', dachte sie. Sie winkelte jetzt die Beine an und versuchte langsam aufzustehen. Sofort meldete sich ihr rechter Fuß und Sira gab den Versuch auf. Langsam robbte sie durch die Höhle zur Wand. Dort suchte sie nach Halt und zog sich dann langsam hoch. Ihr Rücken beschwerte sich lautstark, aber Sira biss weiter sie Zähne zusammen bis sie auf den Beinen war. Sofort verlagerte sie ihr Gewicht auf ihr linkes Bein. Probehalber belastete sie ihren rechten Fuß, was sie sofort bereute. Schnell wechselte sie wieder den Fuß. Sie nahm ihren Bogen von der Schulter, hakte die Sehne aus und verstaute sie in ihrer Tasche. Zumindest wollte sie das tun. Musste allerdings feststellen das die Tasche verschwunden war. Sie wickelte sich die Sehne um ihren linken Unterarm und humpelte dann, auf ihren Bogen gestützt zu der Stelle wo sie aufgewacht war und begutachtete ihn genauer. Sie erblickte ein paar zerdrückte Pilze, aber die Tasche war verschwunden. Sie erblickte weitere Pilze, die eine Spur zur anderen Seite der Höhle zogen. Sira folgte ihnen und erreichte die Wand. Dort erblickte sie eine Spalte, gerade groß genug für sie. Sira seufzte und quetschte sich langsam hindurch.
Als Sira im Spalt verschwunden war leuchteten plötzlich gelbe Augen in der Höhle auf. Mehrere dutzend kleine Körper mit sechs Beinen erschienen an den Wänden und liefen die langsam hinunter. Kurz verharrten sie und schienen auf irgendetwas zu warten. Dann liefen sie wieder los und direkt durch den Spalt.
Sira hatte die Spaltedurchquert. Sie war in einer weiteren Höhle angekommen. Diese war nicht viel größer als die vorherige. Im hinteren Teil sah Sira etwas leuchten. Instinktiv wollte sie darauf zu laufen, blieb aber nach zwei Schritten stehen.
''Folge nicht den Lichtern'', wiederholte sie leise die Worte von Fisia. Sira schaute sich weiter um. In der Mitte der Höhle erblickte sie jetzt ihre Tasche. Die Pilze waren immer noch darin. Langsam humpelte Sira darauf zu. Sie streifte sich die Tasche über die Schulter. Dann schaute sie auf. Die Lichter waren noch immer an der selben Stelle zusehen.
Sira hörte plötzlich hinter sich etwas knacken. Sie drehte sich um und blickte zu der Spalte durch die sie gerade gekommen war. Zuerst erblickte sie dieselben Lichter. Dann sah sie dutzende von gelben Augen. Dann Körper mit sechs Beinen. Sira streifte sich blitzschnell die Bogensehne von ihrem Arm, hakte sie in ihren Bogen ein und griff nach einem Pfeil. Bestürzt musste sie allerdings feststellen das sämtliche Pfeile zerbrochen waren.
''Nicht jetzt'', sagte sie mit leichter Verzweiflung in der Stimme. Hinter ihr waren jetzt die Lichter erloschen und weitere dieser sechsbeinigen Kreaturen kamen auf Sira zu. Sie war jetzt eingekreist. Verzweifelt schaute Sira sich in alle Richtungen um. Die Kreaturen kamen näher. Jetzt konnte Sira sie auch besser erkennen. Sie waren in etwa so groß wie ein Wolf. Ihr Körper war dunkelgrau und rundlich. Der Kopf war länglich und hatte vier gelbe Augen. Der Mund oder eher der Schlund war länglich und wirkte wie ein kleiner Tunnel. Handlange Zähne ragten heraus. Alles in allem ähnelten die Kreaturen Spinnen. Spinnen aus einem Albtraum. Die pure Panik machte sich in Sira breit. Die Kreaturen kamen immer näher. Eine sprang plötzlich nach vorne und attackierte Sira. Die wurde umgeworfen und kreischte laut als die Kreatur versuchte mit ihrem großen Schlund nach ihr zu schnappen. Sira griff nach ihrem Messer und rammte es der Kreatur direkt in eines der Auge. Die gab ein merkwürdiges Geräusch von sich und brach auf Sira zusammen. Sira versuchte die Kreatur von sich herunter zubekommen. Schaffte es aber nicht.
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Der Wolfskönig
FantasySira ist verzweifelt. Seit ihrer Geburt leidet die Prinzessin des Königreiches Vakara unter den Launen ihres Vaters, des Königs. Seit nun mehr zwölf Jahren gibt König Roul Sira die Schuld für den Tod seiner Frau Atira, die bei Siras Geburt ihr Leben...