Fall eines Königs

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Die Sonne war kurz davor aufzugehen. Ata saß in einer winzigen Zelle. Bekleidet war sie mit einem einfach Leinenhemd. Sie schaute durch das winzige, vergitterte Fenster auf den Innenhof des Schlossen. Dort war, auf dem Schafott ein großer Scheiterhaufen aufgeworfen worden. In dessen Mitte standen zwei große Holzpfähle.

Ata seufzte. Sie wusste das Ugos und die Wölfe sie nicht im Stich lassen würden. Trotzdem hatte sie Angst. König Alfons war gerissen. Er hatte Ugos einmal unterschätzt. Nochmal würde ihm das nicht passieren. Dann sah sie etwas das sie nicht glauben konnte. Sie sah wie Jato auf einem Pferd in den Innenhof ritt und dann abstieg. Ata krallte sich an dem Gitter fest und gab einen lauten Schrei von sich.

''Verräter!'' Jato schaute zu ihr und grinste breit. Dann lief er weiter.


Jato betrat den Thronsaal. König Alfons saß auf seinem Thron. Seine Sklavinnen standen links und rechts und hatten die Köpfe gesenkt. Der König erhob sich.

''Jato, willkommen.''

''Danke.''

''Dein Tipp war sehr hilfreich.''

''Und meine Belohnung?''

''Die bekommst du wenn der Wolfskönig in meiner Gewalt ist.'' Jato kniff die Augen zusammen.

''Ich habe meinen Clan verraten. Ihr habt mir und meiner Familie die Begnadigung zugesagt. Wenn ihr mich verarschen sollten werdet ihr es bereuen König.'' Der grinste.

''Mach dir keine Sorgen Jato. Du wirst bekommen was du verdienst. Geh jetzt.'' Jato nickte.


Als Jato verschwunden war trat der Berater zu seinem König.

''Mein König, es ist alles vorbereitet.''

''Gut, lasst die Bürger versammeln. Das wird ein Spektakel wie es die Stadt noch nie zuvor gesehen hat.''


Die Sonne stand hoch am Himmel als Atas Zelle geöffnet wurde. Zwei Ritter traten ein.

''Zeit deinem Schöpfer gegenüber zu treten'', sagte einer der Ritter. Ata wurde an den Armen gepackt und aus der Zelle geführt.

Sie wurde in den Innenhof geführt. Der war gefüllt mit Bewohnern der Stadt. Die meisten sagten nichts. Einige schienen sogar Mitleid mit Ata zu haben. Was offensichtlich war, war die Abscheu gegen den König.

Ata wurde durch die Menge geführt. Dabei kam sei an Jato vorbei. Sie riss sich los und blickte ihm direkt in die Augen.

''Möge dein Tot schmerzvoll sein, Verräter.'' Jato reagierte nicht und die Ritter griffen wieder nach Ata. Sie führten sie weiter zu dem Scheiterhaufen. Sie erklommen die paar Stufen des Schafotts und waren jetzt, gut sichtbar für alle zu sehen.

Dort fesselten sie Ata die Hände hinter dem einen Pfahl. Dann trat der König vor. Neben ihm stand ein weiterer Ritter, der eine Fackel in der Hand hielt. Die Bewohner reagierten kaum als der König anfing zu sprechen.

''Im Namen der Gerechtigkeit'', begann er. ''Verurteile ich Ata zum Tod durch Feuer.'' Er schaute in die Runde. ''Wo bist du Ugos? Zeige dich! Stelle dich mir und empfange deine Bestrafung!''

Nichts geschah. Der König schnaufte. Er griff nach der Fackel und wand sich an Ata.

''Du hast mir viel Ärger bereitet, aber ich bin bereit Gnade walten zu lassen.'' Er grinste. ''Wähle mich oder das Feuer.'' Er hielt dabei die Fackel direkt neben sein Gesicht. Die Flammen spiegelten sich in seinen Augen, in denen der pure Wahnsinn stand. Ata schaute auf und spuckte ihm direkt ins Gesicht.

Der WolfskönigWo Geschichten leben. Entdecke jetzt