Sira wusste nicht wo sie war. Was sie wusste war, dass es bereits helllichter Tag war. Das konnte sie durch den Sack, denn man ihr über den Kopf gestülpt hatte erkennen. Banditen. Das hatte sie herausgefunden. Sie war in den Händen von Banditen. Wieder kamen ihr die Tränen als sie an ihre Gefangennahme am Fluss denken musste.
''Dachtest du wirklich du kannst uns entkommen?''
''Lasst mich los!'', schrie Sira und versuchte nach dem Mann zu treten. ''Was wollt ihr von mir?''
''Nur das hier'', antwortete der Mann und wollte nach Siras Armreif greifen. Die aberzog ihren Arm weg und biss dem Mann in die Hand.
''Ahhh, Drecksgöre.'' Der Mann holte aus und verpasste Sira eine schallende Ohrfeige. Sira fiel zu Boden und ihr kamen die Tränen.
''Lasst sie in Ruhe!'', hörte sie plötzlich eine Stimme die ihr sehr bekannt vorkam. Zwei weitere Männer kamen zwischen den Bäumen hervor. Sie hielten Marta fest. Die hatte die Zähne zusammengebissen. Der Pfeil ragte noch immer aus ihrer Schulter.
''Wagt es nicht sie anzurühren.''
''Das hab ich schon'', erwiderte der Mann und ein breites Grinsen zeichnete sich auf seinem Gesicht ab. Er zog einen Dolch aus seinem Gürtel und lief auf Marta zu.
''Eine alte Schachtel wie dich können wir nicht gebrauchen. Aber das Mädchen wird uns noch einiges einbringen.'' Er hielt den Dolch an Martas Hals. ''Irgendwelche letzten Worte?''
Marta blickte zu Sira.
''Sira Liebes. Egal was passiert. Vergiss nie das ich dich immer geliebt habe. Wie meine eigene Tochter.''
''Wie rührend. Genug davon.'' Mit einer schnellen Bewegung schnitt er Marta die Kehle auf. Blut spritzte heraus und Marta sank zu Boden.
''Marta!'', schrie Sira und weitere Tränen sammelten sich in ihren Augen. Sie sank auf den Boden. Das Entsetzen stand ihr ins Gesicht geschrieben.
''Packt das Mädchen ein'', sagte der Mann und steckte seinen Dolch wieder ein.
Sira hob den Kopf. Sie merkte das sie stehen geblieben waren. Jetzt hörte sie das Getrappel von Hufen und vernahm eine weibliche Stimme.
''Gaho. Da bist du ja endlich. Was hat das so lange gedauert?''
''Wir wurden aufgehalten'', antwortete Gaho, dessen Stimme Sira sofort als die des Banditen erkannte der Marta getötet hatte. Offensichtlich war er ihr Anführer.
''Was hast du es denn so eilig Riska?'', fragte Gaho die Frau.
''Er schickt mich.''
''Und was will er?''
''Hat er nicht gesagt. Aber es scheint wichtig genug zu sein um die Clans zu versammeln.''
''Alle Clans?''
''Alle Clans.''
''Dann muss es wirklich wichtig sein.'' Gaho wand sich an seine Männer. ''Ihr habt es gehört. Der Wolfskönig versammelt die Clans.''
''Und was kratzt uns das?'', hörte Sira den Mann der hinter ihr auf dem Pferd saß fragen. Gaho kam, auf seinem Pferd näher.
''Ich hoffe ich habe mich verhört?''
''Wir sind Banditen. Warum sollen wir auf irgendjemanden hören?''
''Du bist noch nicht lange dabei, weshalb ich dir das durchgehen lassen. Lass es mich dir erklären. Erstens ist er nicht irgendjemand sondern der Anführer unseres Clans. Schon alleine deswegen hast du seinem Ruf folge zu leisten. Und zweitens ist er der König aller Clans im Lande. Er ist es der Banda, die Stadt der Banditen gegründet hat. Er sorgt für Gleichgewicht in diesem Land. Also begegne ihm mit Respekt. Ansonsten bist du es nicht wert das Zeichen unseres Clans zu tragen.'' Der Mann schaute Gaho an.
''Und was machen wir mit der Kleinen?'' Er deutete dabei auf Sira.
''Um die kümmern wir uns später. Sie kommt mit.'' Jetzt erschien Riska neben Gaho.
''Seit wann vergreifen wir uns an kleinen Mädchen?'', fragte sie und die Abscheu war ihr deutlich anzuhören.
''Das braucht dich nicht zu interessieren'', konterte Gaho.
''Du weißt das er dich dafür bestrafen wird wenn er es erfährt.''
''Deshalb hoffe ich für dich, Riska das du schweigst. Ansonsten könnte es für uns beide sehr unangenehm werden.'' Riska grinste.
''Drohst du mir gerade Gaho?''
''Nein Riska. Ich möchte dich nur erinnern wem deine Loyalität gilt. Wenn du mich verrätst könnte das unseren Clan spalten und das würde uns schwach erscheinen lassen.'' Riska schnaubte antwortete aber nicht. Gaho grinste breit.
''Wölfe!'', schrie er dann. ''Auf nach Banda! Auf zum Wolfskönig!''
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Der Wolfskönig
FantasíaSira ist verzweifelt. Seit ihrer Geburt leidet die Prinzessin des Königreiches Vakara unter den Launen ihres Vaters, des Königs. Seit nun mehr zwölf Jahren gibt König Roul Sira die Schuld für den Tod seiner Frau Atira, die bei Siras Geburt ihr Leben...