Philipp Scott
by MusicalGirl200Ich hatte Zeit zum Nachdenken gebraucht und wollte Nori und Enzo etwas Zeit für sich geben, deshalb war ich gegangen. Madison war bestimmt auch wieder zu ihrem Hayden verschwunden. Da war ich überall wohl fehl am Platz, auch wenn ich wusste, dass Enzo immer für mich da war.
Aber er hatte auch etwas Glück verdient und Nori gab ihm dieses Glück. Da wollte ich nicht stören. Er brauchte sie jetzt. Deshalb hatte mich mein Weg in Enzos Club geführt. Dort waren die Getränke für mich frei und ich brauchte dringend ein paar Drinks, auch wenn ich nicht betrunken werden konnte.
Außerdem wollte ich für meinen Ziehvater auch wirklich etwas nach dem Rechten sehen. Aber hier schien alles zu laufen. Die Gäste wirkten glücklich und die Angestellten auch. Sie waren alles, was ich nicht war. Ich saß an der Theke und kippte einen Drink nach dem nächsten runter.
Der Barkeeper hatte schon gemeint, es wäre genug, aber als ich ihm gesagt hatte, dass ich wusste, was ich tat und das sein Chef mein Ziehvater war, hatte er Ruhe gegeben. Gedankenverloren starrte ich in mein, keine Ahnung wie vieltes Glas. Doch dann drang etwas zu meinen Ohren.
Eine der Tänzerinnen bahnte sich den Weg durch die Menge zur Bar, als ein junger Typ auf sie zu kam. „Na Hallo, kleine Schnecke. Dein Tanz eben hat mich richtig angeturnt. Tanzt du auch privat? Ich bezahl dich auch." Was für ein Arsch!
"Tut mir leid, aber für so einen Service musst du wo anders hin gehen", erklärte sie ihm und wollte weiter, aber da hielt er sie grob am Arm fest und zwei weitere Kerle versperrten ihr auch den Weg.
Ich lullte zu der hübschen Tänzerin und den widerlichen Typen. Wo waren denn jetzt bitte die Securitys? Auf jeden Fall würde ich sie nicht ihm Stich lassen. Also leerte ich meinen Drink auf Ex und ging auf sie zu.
„Lass sie los! Und zieht ab!", warnte ich sie genau einmal. Heute war kein guter Tag mich zu reizen. Doch die Typen lachten nur. Ich schnaufte aus, packte von dem Typen, der die hübsche Tänzerin festhielt, den Arm und drehte ihm ihn um.
Er stöhnte vor Schmerzen auf. „So und jetzt verschwindet, sonst könnt ihr was erleben. Verstanden?", sagte ich eindringlich und sah die Typen finster an.
Mit großen Augen sah die Tänzerin zu mir. Bestimmt hatte sie mich schon mal gesehen. Die Typen brummten und zogen dann wirklich ab. Weise Entscheidung von ihnen. „Danke für deine Hilfe. Diese Typen waren... Naja danke jedenfalls. Ich bin Natalie", stellte sie sich dann freundlich bei mir vor.
Ich brachte ein kleines Lächeln zustande. „Du kannst ruhig sagen, dass die Typen Schweine waren. Und es ist selbstverständlich, dass ich da helfe. Ich bin Philipp", entgegnete ich und wir gingen gemeinsam zur Bar.
„Ich gebe dir einen Drink aus. Bestell einfach was du willst. Du hast übrigens klasse getanzt", versuchte ich eine kleine Unterhaltung zu beginnen. Ich war immer noch völlig durch den Wind, aber ich wollte endlich mit jemanden reden.
"Vielen Dank", entgegnete sie auf mein Kompliment. Ich hatte immerhin nicht nur in mein Glas gestarrt. Natalie bestellte sich einen Cocktail und setzte sich auf einen der Barhocker.
"Verzeih mir, wenn ich das so sage, aber du wirkst heute sehr traurig. Überhaupt in letzter Zeit. Ist alles in Ordnung?", fragte sie mich und ich sah sie überrascht an.
Natalie war das wirklich ausgefallen? Aber sie hatte recht. Seit Tagen ging es mir schrecklich. Mir fehlte meine kleine Schwester. Ich hatte als großer Bruder in gerader Linie versagt. Ich hatte Madison verloren.
„Nein, eigentlich nicht", gab ich ehrlich vor Natalie zu und trank mein Glas auf Ex, ehe ich das Nächste bestellte. Ich würde Natalie gerne erzählen, was los war, aber es ging nicht. Sie war ein Mensch und ich wollte sie nicht in Gefahr bringen.
Natalie beobachtete mich etwas, wie ich versuchte meine Probleme in Alkohol zu ertränken. Leider funktionierte es nicht. „Hey, für alles gibt es eine Lösung, auch wenn man tief graben muss um sie zu finden. Egal was auch immer los ist, ich bin sicher, dass wird wieder", versuchte sie mich etwas zu trösten und als ihr Cocktail kam, nahm sie einen Schluck.
Ich musste leicht darüber schmunzeln, wie sie ihren Cocktail schlürfte. Das sah wirklich niedlich aus. Aber dann wurde mein Blick wieder traurig. „Ich glaube diesmal leider nicht. Aber danke für deine lieben Worte Natalie", entgegnete ich.
„Aber lass uns über etwas anderes reden. Wie gefällt dir dein Job hier als Tänzerin? Immerhin ist Enzo mein Ziehvater. Wenn du Verbesserungswünsche, oder dergleichen hast, kann ich es gerne weitergeben", meinte ich charmant und bestellte mir noch einen Drink und etwas zum Naschen.
"Ähm, also... Ist Enzo nicht zu jung um dein Ziehvater zu sein? Ich meine der ist doch kaum älter als du. Zumindest sieht es danach aus", entgegnete Natalie mir überrascht. Oh mist, ich hatte wegen Enzo nicht nachgedacht.
"Und mir gefällt es sehr gut hier. Tanzen war schon immer meine Leidenschaft und hier zu arbeiten ist wirklich toll. Und Enzo ist ein sehr offener und hilfsbereiter Chef. Ich kann mich bisher nicht beklagen und für so bescheuerte Gäste wie die Typen vorhin kann er schließlich nichts. Das gehört nun mal dazu", beantwortete sie mir meine Fragen und lächelte erneut. Ein sehr hübsches Lächeln.
Ich lächelte Natalie an und diesmal war es wirklich ein aufrichtiges Lächeln. Mir gefiel ihre Art. Allerdings hätte ich besser aufpassen sollen, dass Enzo mein Ziehvater war. „Enzo hat sich um Madison und mich einfach immer so liebevoll gekümmert, deshalb nennen wir ihn so.
Er ist etwas älter als wir und glaub mir er hat sich nur gut gehalten. Und danke Natalie. Ich weiß, du denkst wahrscheinlich, du hast nicht viel getan, aber alleine mit dir zu sprechen hat mir gut getan. Danke", bedankte ich mich ehrlich bei der hübschen Tänzerin. Zum ersten Mal seit langem ging es mir wirklich wieder besser.
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Cursed Beings - Los Angeles Teil I
FantasyKeno und Freya haben sich entschlossen zusammen mit der kleinen Ava nach Los Angeles zu ziehen um ihrer Tochter ein stabiles Umfeld zu schaffen und ihrer Arbeit bei Pain Records nachzugehen, ebenso wie Kyle. Doch auch wenn sie sich ein ruhiges Lebe...