Kapitel 44

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Keno Pain
By LuanaWhite

Freya hatte gemeint, dass Enzo sehr ernst geklungen hatte, als er anrief. Wir hatten keine Ahnung warum er wollte dass wir kamen, aber als wir in der Villa der Werwölfe ankamen, wirkte der Alpha sehr bedrückt. Mehr noch als sonst. Und auch die Kluft zwischen Madison und Philipp war spürbar. Im Rudel gab es gerade einiges, dass für Probleme sorgte.

"Okay, Enzo. Was ist los. Schieß schon los." forderte ich ihn auf zu sprechen und hielt Freya's Hand, während ich mit meinen Daumen darüber streichelte. Ich konnte meiner Ehefrau ihre Nervosität richtig ansehen.

"Ich weiß wirklich nicht wie ich das sagen soll." begann Enzo. "Letzte Nacht hatte ich einen Traum. Eine Erinnerung. Der Zauber scheint wohl seine Wirkung verloren zu haben." erklärte er und ich riss meine Augen auf.

Enzo erinnerte sich? Was war der Auslöser gewesen? Oder war es auch Absicht gewesen?

"Du weißt also was mit dem Rudel geschehen ist?" fragte nun auch Madison aufmerksam und Enzo nickte bitter.

"Allerdings. Dieser Matthew Steel, von dem auch Nori gefangen wurde, steckt hinter allem. Er hat das Rudel vor ein Ultimatum gestellt. Auch mich. Entweder wir schließen uns ihm an, oder wir sterben. Sein Auftauchen war völlig überraschend gekommen. Er hat mächtige Wesen an seiner Seite, unter anderem Hexen. Und Gegenstände, die ihm Kräfte verleihen.

Tatsächlich haben sich ihm einige unserer Rudelmitglieder angeschlossen und haben uns somit den Rücken gekehrt, und der Rest wurde einer nach dem anderen auf die übelste Weise getötet. Einer nach dem anderen, vor meinen Augen.

Man hatte mich fest gehalten, mir Mondkraut gespritzt und ich konnte nichts unternehmen." erzählte der Alpha und brach dann völlig in Tränen aus, wo Nori ihn fest in ihre Arme zog. Ich konnte es einfach nicht glauben.

Aber so erging es auch Philipp und Madison, die völlig bleich waren, ebenso wie Freya. Wir hatten das Rudel immerhin vor all dem hier kennen gelernt und dort waren wirklich viele gute Leute dabei gewesen.

Meiner Liebsten kamen selbst die Tränen und ich zog sie liebevoll an mich. Philipp riss sich aus seiner Starre und ging auf Enzo zu, um ihn zu umarmen.

"Es ist nicht deine Schuld Enzo, hörst du? Du bist der beste Alpha und Vater der Welt. Du hast alles in deiner Macht stehende getan." sprach er ebenfalls mit Tränen in den Augen und hielt den Alpha weiter fest.

Philipp hatte recht. Enzo hatte nichts tun können. Jeder Wolf, der gestorben war, tat es weil sie sich für die richtige Seite entschieden hatten und die, welche übergelaufen waren, hatten es gar nicht verdient in Enzo's Rudel zu sein und nun waren sie unsere Feinde.

"Mach dir keine Vorwürfe. Der einzige der Schuld hat, ist dieser Matthew und er wird dafür bezahlen. Ich werde nicht zulassen dass er noch jemanden etwas antut. Ich werde ihn finden." erklärte ich entschlossen.

Dann stand Freya auf, um Madison in ihre Arme zu ziehen, die immer noch wie unter einem Schock stand. Ihre Augen glühten sogar. Allmählich häuften sich die Beweise und wir mussten etwas unternehmen, auch für die Sicherheit unserer Tochter, die ein einmaliges Wesen war und genau in das Beuteschema dieses Bastards fiel.

Freya hielt Madison ganz fest. Die dunkelhaarige Werwölfin war sowieso zur Zeit neben der Spur wegen all dem mit Philipp und jetzt das auch noch. Dann sah ich, wie Nori Enzo einen Kuss auf den Kopf gab und ich ging zu meiner Frau und Madison. Ich legte tröstend eine Hand auf ihre Schulter

"Dieser Matthew wird dafür bezahlen." knurrte Philipp und löste sich leicht von Enzo als eine Augen bedrohlich gelb glühten. Unsere kleine Ava war nun endgültig in Gefahr. Ihr durfte nichts geschehen, und dafür würde ich alles tun.

Erschrocken sah Enzo auf und blickte zu seinen Ziehsohn. "Phil, wir müssen vorsichtig sein. Du darfst dich nicht von deiner Wut leiten lassen." schniefte er. Philipp wollte etwas entgegnen, aber ich fiel ihm ins Wort.

"Wir werden nicht weiter zusehen, wie er in unserer Stadt macht was er will. Los Angeles wird nicht diesem Tyrannen zum Opfer fallen. Ja, Matthew wird bezahlen, für all das was er getan hat. Es ist mir dabei scheiß egal ob er ein Mensch ist oder nicht. Und seine Leute ebenso, alle die sich uns in den Weg stellen. Aber wir werden mit unserem Verstand vorgehen." erklärte ich ernst.

"Haben wir gegen diesen Matthew überhaupt eine Chance? Ich meine wenn er so viele magische Wesen, und nun auch einige unserer ehemaligen Rudelmitglieder auf seiner Seite hat? Wir sind immerhin nur zu fünft, oder mit Kyle zu sechst. Ich will auch Rache, aber ich will nicht noch mehr verlieren als wir alle bereits haben." erklärte dann Madison und sah dabei vor allem ihren Bruder an.

Philipp mied weiter den Blick zu seiner Schwester. Diese Stimmung zwischen den beiden war schrecklich. "Eine Zahl hat nichts zu sagen. Wir haben zu Hause in England auch schon vieles geschafft und waren auch nicht viele.

Wir können unsere Freunde um Hilfe fragen und die Augen offen halten, während wir füreinander da sind. Wir kriegen das schon hin. Wir sind doch ein Rudel, eine Familie." sagte Freya zu allen fest entschlossen.

Das waren sehr weise Worte von meiner Frau, und ich war wirklich stolz auf sie. Sie hatte recht. Aber jetzt weiter darüber zu sprechen war unnötig. Wir mussten nun alle erstmal verarbeiten was mit dem Rudel geschehen war und verabschiedeten uns erstmal, um zu Kyles Wohnung zu fahren.

Wir mussten auch unseren Freund einweihen was los war, dann musste ich Sam anrufen und vielleicht wäre es nicht schlecht den Kings auch Bescheid zu geben. Auch wenn sie Menschen waren, gehörten sie nun genauso dazu und könnten in Gefahr sein, wenn sie zwischen die Fronten geraten würden.

Freya wischte sich eine Träne weg, als wir etwas später mit Ava und Rocky nach Hause fuhren. Wir hatten Kyle alles erzählt und er war sofort zu den Kings aufgebrochen. Er wollte sie in alles einweihen.

Voller Sorge drehte meine Frau sich zu unserer Tochter um, die im Kindersitz schlief. "Sie ist doch noch ein Baby." flüsterte sie leise.

Ich konnte die Angst meiner Frau gut verstehen, denn die hatte ich auch. Aber ich würde nicht zulassen dass unserer Ava jemals jemand etwas tat, vorher würde ich sterben. Dieser Matthew Steel hatte keine Ahnung, mit wem er es bald zu tun haben würde. Ich konnte sehr erbarmungslos sein wenn ich wollte. Ohja, und wie.

"Ihr passiert nichts, Baby. Das verspreche ich dir. Und wenn alle Stricke reißen fliegst du mit Ava nach England, bis ich hier alles erledigt habe. Auf dem Schloss wäre unsere Tochter sicher." erklärte ich Freya meinen Notfallplan. Die Sicherheit unserer kleinen Prinzessin ging einfach über alles.

Cursed Beings - Los Angeles Teil IWo Geschichten leben. Entdecke jetzt