Kapitel 58

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Madison Scott
By LuanaWhite

Ich räumte gerade all mein Hab und Gut, dass ich in der Redaktion hatte, in einem Karton zusammen. Mein Boss hatte mir gerade tatsächlich die Kündigung gegeben und ich konnte es nicht glauben dass mein Traum zerplatzt war. Die LA Times war die angesehenste Zeitung der Stadt, wie sollte ich jetzt bloß wo anders eine Anstellung finden?

Ja, in letzter Zeit hatte ich mich nicht wirklich auf meine Arbeit konzentrieren können, aber jeder hatte doch mal eine Zeit wo es ihm nicht so gut ging, oder? Ich wischte mir meine Tränen weg und lief zum Aufzug um noch irgendwie Würde zu bewahren.

Ich wünschte ich könnte meinen großen Bruder jetzt anrufen. Ich bräuchte ihn gerade so sehr. Aber seit Hayden und ich zusammen waren, sprach er kein Wort mehr mit mir. Er mied meine Gesellschaft und lief regelrecht vor mir weg. Das tat so weh.

Ich versuchte meinen Höllenhund zu erreichen, aber er hob nicht ab. Bei Enzo und Nori ebenso. Ich fühlte mich gerade so allein. Ich wusste Freya hatte heute ein Tanztraining, deswegen wollte ich sie nicht stören und so rief ich Tiara an, die sich bereit erklärte mich abzuholen und nach Hause zu fahren.

"Hey Süße. Was ist denn passiert?" fragte sie mich als sie vor der Redaktion ankam.

"Ich wurde gefeuert." erklärte ich ihr kurz und knapp, stellte den Karton mit meinen Sachen auf den Rücksitz und stieg ein. Tiara versuchte mich auf den Weg zur Villa aufzuheitern, aber ich hörte ihr kaum zu. Ich konnte gar nicht. Ich schrie innerlich und wollte nur in den Armen meines Bruders Trost finden.

"Danke dass du mich gefahren hast." bedankte ich mich bei Tiara und verabschiedete mich wieder bei ihr als wir ankamen, und lief sofort hoch in mein Zimmer. Dort stellte ich den Karton auf mein Bett und holte ein Bild heraus. Darauf waren Philipp, unser Cousin Marcel und ich abgebildet. Es war vor zehn Jahren aufgenommen worden, als die Welt noch in Ordnung war. Niemals wieder würde es so werden und nun konnte ich mich nicht mehr halten und brach in Tränen aus.

Nach einer Weile roch ich dann Nori, sie war bestimmt gerade nach Hause gekommen und sie betrat mein Zimmer, da ich offensichtlich die Tür offen stehen gelassen hatte. Als sie mich so weinen sah, kam sie sofort zu mir und zog mich in ihre Arme.

"Hey, was passiert?" fragte die Meerjungfrau mich sofort besorgt und hielt mich fest. Ich hatte nicht gewollt dass Nori mich so aufgelöst sah, aber in ihrer Umarmung konnte ich nicht anders als weiter zu weinen. Ich fühlte mich so verloren.

"Ich habe meinen Job verloren. Und ich vermisse Philipp so sehr." verriet ich der Freundin unseres Alphas, unseres Vaters, und weinte bitterlich weiter.

Nori drückte mich weiter fest an sich. "Oh Madison, das tut mir so wahnsinnig leid. Ich weiß, wie sehr du es liebst Journalistin zu sein. Und du bist auch wahnsinnig gut darin. Aber ich bin mir sicher, du wirst eine Lösung finden und wir helfen dir.

Und was Philipp betrifft, ich weiß, dass ist ebenso schrecklich. Aber glaub mir er vermisst dich auch, sehr sogar. Er ist auch völlig neben der Spur. Aber ihr werdet das klären können. Komm, wir gehen einfach zusammen zu ihm, wenn er nach Hause kommt und erzählen was los ist." versuchte sie mir sanft Mut zu machen und streichelte mir tröstend über den Rücken.

Ich löste mich langsam wieder von Nori und wischte mir meine nassen Wangen ab. Ich fand es schrecklich nicht zu meinen Bruder zu können und wünschte wir könnten endlich wieder Bruder und Schwester sein. Früher war es selbstverständlich gewesen dass ich zu ihn konnte wenn etwas nicht stimmte, aber seit ich mich auf Hayden geprägt hatte, war alles anders und ich hatte so fürchterliche Angst dass ich ihn für immer verloren hatte. Und jetzt auch noch meinen Job. Es fühlte sich an als ob ich mich selbst verloren hätte.

"Danke, Nori. Das wäre nett von dir wenn du das tun würdest, und danke dass du mich tröstest. Ich bin momentan wirklich mehr ein kaputtes Frack wie alles andere. Dass ich mit Hayden zusammen gekommen bin, geht es mir mit meiner Prägung besser, aber es verschlimmert alles andere." erklärte ich ihr verzweifelt und sie drückte fest meine Hand.

"Hey, jeder macht mal schreckliche Zeiten durch, aber daran wachsen wir. Und wenn dein Chef zu dumm ist dein Talent zu erkennen, dann vergiss ihn. Du wirst es auch ohne ihn weit bringen.

Und wenn Hayden dich glücklich macht, freuen wir uns für dich und das tut auch Philipp, auch wenn er es nicht zugibt. Gib das mit Philipp nicht auf, gerade euer starkes Band wird nicht so leicht zerbrechen, auch wenn ihr gerade eine schwierige Zeit durchmacht." erklärte Nori mir sanft und liebevoll.

Ich wünschte dass Nori recht hatte. Ich wünschte es mir so sehr. Wir umarmten und noch einmal und ich verlor noch einige Tränen. "Ich bin so froh dass du jetzt Teil unserer Familie bist, Nori. Enzo hat großes Glück und liebt dich sehr. Auch wenn du kein Wolf bist, bist du ebenso Teil unseres Rudels geworden." sagte ich zu ihr, was sie anscheinend sehr rührte.

Vielleicht könnte ich mich ja als Journalistin selbständig machen. Heute gab es Internet und man hatte viele Möglichkeiten. Das wäre ja nicht unmöglich. Doch plötzlich klingelte mein Telefon und als ich es aus meiner Tasche holte, sah ich dass Hayden mich endlich zurück rief.

"Hey Baby, sorry das ich mich erst jetzt melde. Ich war trainieren und habe mit meiner Schwester telefoniert. Ist alles ok? Ich habe so ein ungutes Gefühl, dass was passiert ist, oder?" fragte er mich.

Hayden hatte eine Schwester? Das wusste ich ja noch gar nicht, aber ich wusste eigentlich ja noch kaum was über ihn. Nori ließ mich kurz allein damit ich mit meinen Freund in Ruhe spreche konnte und sie wollte mich holen sobald Philipp zu Hause wäre.

"Kann man so sagen. Ich wurde heute gefeuert." erzählte ich meinem Höllenhund bitter.

"Das tut mir leid, Baby. Dein Ex-Chef wird dafür bezahlen. Soll ich ihn mir vorknöpfen? Ich habe damit kein Problem.

Soll ich zu dir kommen? Oder bist du zu Hause? Ich glaube dein Bruder wird nicht glücklich sein, wenn ich dort auftauche?" fragte mein Freund mich sanft.

Ich riss meine Augen entsetzt auf und schüttelten meinen Kopf, auch wenn Hayden es nicht sehen konnte. "Nein, dass... Ich will nachher versuchen mit Philipp zu sprechen. Ich war in letzter Zeit wirklich neben mir und bin es immer noch. Bei allen was passiert ist, hatte ich mich einfach nicht auf die Arbeit konzentrieren können.

Aber vielleicht brauch ich jetzt diese Auszeit einfach. Ich könnte mich ja auch selbständig machen. Ich rufe dich nachher nochmal an, okay? Ich könnte ja auch zu dir kommen über die Nacht." schlug ich Hayden dann vor. Bei ihm konnte ich jedesmal abschalten und mich fallen lassen. Ich betete dafür, dass Philipp meinen neuen Freund irgendwann akzeptieren würde.

Cursed Beings - Los Angeles Teil IWo Geschichten leben. Entdecke jetzt