Philipp Scott
by MusicalGirl200Ich wusste gar nicht mehr, wie ich mein Temperament mehr zügeln sollte. Noch nie in meiner ganzen Laufbahn als Kämpfer hatte ich verloren. Mein Ruf als ungeschlagener Champion war dahin. Aber noch schlimmer war, dass Madison auf dieses Monster Hayden geprägt wurde.
Nur seinetwegen wollte sie, dass ich auf den Kampf verzichtete. Es ging immer nur um ihn. Und ich kannte Madison, sie hatte vorhin bestimmt überlegt mit ihm zu reden. Wäre Enzo nicht gewesen, hätte sie mir Hayden bestimmt vorgezogen. Der Höllenhund hatte unser Verhältnis zerstört. Niemand konnte diesen Schmerz verstehen.
„Ich kann dich noch verstehen Enzo, aber Madison ging es nur um ihren Höllenhund", knurrte ich und eilte davon. Ich wollte jetzt einfach nur in den Wald. Ich wollte meinen Wolf raus lassen. Also konnte ich gar nicht schnell genug dahin kommen.
Kaum war ich dort, verwandelte ich mich und heulte laut auf, während ich immer tiefer in den Wald lief. Ich wünschte, es gäbe etwas, was diesen Schmerz und die Wut in mir lindern könnte.
Als mir plötzlich Madison's Geruch in die Nase stieg, konnte ich es nicht glauben. Konnte sie es nicht einfach mal gut sein lassen? Ich wollte Zeit für mich alleine, was war daran so schwer zu verstehen? Also lief ich noch schneller.
Ich hatte keine Nerven mehr für einen weiteren Streit. Noch nie war es so zwischen uns gewesen und ich hasste es. Ich hasste im Moment einfach alles und jeden. Ich hatte schon immer ordentlich Temperament gehabt und die Situation hier überforderte mich.
"Warte Phil! Warte doch!", rief mir meine kleine Schwester über Gedanken zu, aber ich lief immer schneller. Sie schaffte es nicht mich einzuholen und ich hörte sie gequält deshalb aufheulte.
Am liebsten wollte ich so weit weg wie nur möglich. Doch dann stieg mir der intensive Geruch von Minze in die Nase und als ich das gequälte und schmerzerfüllte Jaulen von Madison hörte, reagierte ich sofort.
Tatsächlich fand ich zwei Hexen, wie sie meiner kleinen Schwester durch Magie Schmerzen zufügten. Ich knurrte und sprang auf sie zu, wodurch sie von Madison abließen. Ich erledigte erst die eine Hexe und dann die andere. Noch nie war ich bei Bösen zimperlich gewesen.
Dann trat ich auf Madison zu und betrachtete sie eingehend. Sie sah unverletzt aus. Das war gut. „Geht es dir gut? Du solltest jetzt sofort zurück in die Villa zu Enzo", meinte ich neutral. Wäre sie mir nicht nachgelaufen, wäre das nicht passiert.
Madison wimmerte noch etwas, aber sie schien sich glücklicherweise zu erholen. „Nein. Ich gehe nicht zurück ohne dich", erklärte sie mir und stand langsam wieder auf. "Ich weiß nicht wieso du so schlecht von mir denkst Phil. Ich gebe mir wirklich so unglaubliche viel Mühe dir zu zeigen, dass ich dich als meinen großen Bruder immer noch liebe und brauche.
Ja, ich habe mich geprägt und hatte vorhin nicht nur Angst um Hayden, sondern auch um dich. Der Kampf vorhin war ein Horror für mich. Es tut mir leid wie es ausgehen musste, aber ich will dich nicht verlieren und ich habe nun mal diese Gefühle, die ich nicht abstellen, oder ignorieren kann.
Rede mit mir und lauf nicht vor mir weg. Wir hatten doch bisher immer zusammen gehalten, egal wie schwer eine Situation auch ist. Diese Prägung verwirrt mich mehr als du denkst und ich bräuchte meinen großen Bruder um damit klar zu kommen. Ich muss jetzt damit leben, ob es uns gefällt, oder nicht. Lass mich damit bitte nicht allein. Bitte", flehte mich meine kleine Schwester an.
Ich dachte nicht schlecht von ihr. Aber konnte sie mich denn gar nicht verstehen? Seit der Prägung auf Hayden erkannte ich meine kleine Schwester nicht wieder. Ich wusste, dass eine Prägung intensiv sein konnte, aber trotzdem schien ihr alles andere unwichtig geworden zu sein.
Ich wusste nicht, was ich darauf sagen sollte. Es war doch im Endeffekt sowieso egal, was ich sagte. „Was soll ich noch reden. Du hast dich seit der Prägung verändert Madison. Ich erkenne dich nicht mehr wieder. Ich vermisse meine Schwester, ich vermisse sie so sehr.
Aber jetzt brauche ich einfach Zeit für mich alleine. Der Tag war schlimm genug. Also bitte geh zu Enzo und ich komme später nach. Gib mir die Zeit, die ich brauche und meinetwegen geh zu Hayden, wenn es das ist, was du willst. Ich weiß, dass du vorhin am liebsten mit ihm geredet hättest. Ich komme schon klar", sagte ich traurig und wandte meinen Blick ab.
Ich fühlte mich so kaputt und erschöpft. Ich konnte nicht mehr streiten, mir fehlte die Kraft dazu. Nie mehr würde es so werden, wie es zwischen Madison und mir gewesen war und das tat mir mehr als alles andere weh.
"Okay. Wenn es das ist was du willst, dann geh ich. Es tut mir leid, Phil. Ich hab dich trotz allem lieb. Vergiss das nicht", sagte Madison noch zu mir, ehe sie sich auf den Weg machte.
Ich konnte einfach nicht mehr. Ich hatte meine Schwester für immer verloren und das zeigte mir nur allzu deutlich, dass ich als großer Bruder versagt hatte. Würden unsere Eltern noch leben, würden sie sich für mich schämen und auch für unseren Ziehvater Enzo war ich eine Schande. Ich fühlte mich so verloren wie noch nie zuvor in meinem Leben.
Ich setzte mich in Bewegung und lief tiefer in den Wald. Vielleicht sollte ich vorerst hier als Wolf bleiben. Vielleicht sollte ich auch L.A. verlassen. Gebraucht wurde ich hier sowieso nicht mehr.
DU LIEST GERADE
Cursed Beings - Los Angeles Teil I
FantasyKeno und Freya haben sich entschlossen zusammen mit der kleinen Ava nach Los Angeles zu ziehen um ihrer Tochter ein stabiles Umfeld zu schaffen und ihrer Arbeit bei Pain Records nachzugehen, ebenso wie Kyle. Doch auch wenn sie sich ein ruhiges Lebe...