Kapitel 54

17 6 0
                                    

Natalie Adams
By LuanaWhite

Ganz aufgeregt hatte ich heute Vormittag Kyle angerufen, um ihn zu sagen dass ich sein Angebot mit der Benefizveranstaltung gerne annehmen würde. Wenn sich mir schon so eine Gelegenheit anbot, dann sollte ich diese Chance auch nutzen. Leider hatte er nicht abgehoben, deshalb hatte ich ihn bloß eine Nachricht in seiner Mailbox hinterlassen.

Aber jetzt machte ich mich fertig da ich mich mit Nori in der Stadt verabredet hatte. In letzter Zeit lief es wirklich gut. Seit ich im Club arbeitete lernte ich immer mehr Leute kennen und schloss Freundschaften und jetzt würde ich auch beruflich den nächsten Schritt wagen.

Meine Eltern hatten nicht geglaubt, dass ich es in Los Angeles wirklich schaffen würde, aber alles sah danach aus als ob sie falsch gelegen hatten. Ich war wirklich glücklich.

In der Stadt angekommen ging ich in das kleine Café wo Nori und ich uns treffen wollten und weil sie noch nicht da war, setzte ich mich an einem kleinen Tisch und bestellte mir schon mal einen Café Latte. Aber kaum war die Bedienung weg kam Nori schon herein und lächelte mir entgegen, ehe sie mich umarmte.

"Sorry für die Verspätung. Ich hoffe du musstest nicht zu lange warten." entschuldigte sie sich und nahm Platz. Als die Bedienung erneut kam und mir mein Getränk brachte, bestellte Nori sich einen Früchtetee. Ich hatte noch nicht viele Menschen getroffen die Tee Kaffee vorzogen. Das war mal was anderes.

"Kein Problem. Ich bin selbst gerade erst gekommen. Ich freue mich dass du mich eingeladen hast. Wie geht's dir?" erkundigte ich mich bei der Freundin meines Chefs. Im Club hatten wir uns hin und wieder unterhalten und als sie gefragt hatte ob wir uns auch mal außerhalb der Arbeit treffen wollten, hatte ich mich wirklich gefreut.

Ich lebte erst ein paar Monate in LA und mein Leben spielte sich bisher nur im Club ab, aber dank Kyle änderte sich das ja vielleicht bald. Und dann gab es auch noch Philipp, aber ihn hatte ich bisher auch immer nur im Club getroffen.

"Na klar habe ich dich eingeladen. Ich freue mich eine neue Freundin gefunden zu haben." erklärte Nori mir sanft lächelnd. "Und mir geht es gut, sehr gut sogar. Ich bin mit Enzo sehr glücklich. Er ist ein toller Mann.

Aber wie geht es dir? Hast du nochmal über Kyles Angebot nachgedacht? Du hast wirklich Talent und solltest es unbedingt machen." versuchte sie mich zu ermutigen und dankte der Kellnerin, als ihr Tee kam.

Ich lächelte verlegen auf Nori's schmeichelnde Worte. Es war schön dass allen hier gefiel wie ich tanzte. Das bestärkte mich enorm nach höheren Zielen zu streben.

"Tatsächlich hab ich ihm heute Morgen eine Nachricht hinterlassen um sein Angebot anzunehmen. Ich hoffe ihr habt alle recht und ich werde mich neben den ganzen professionellen Tänzern nicht blamieren. Ich hatte nie eine Ausbildung in dem Bereich. Aber ich werde mein bestes geben." erklärte ich ihr und nahm einen Schluck meines Kaffees, als sie mich anstrahlte.

"Das ist gut. Du wirst das schon hinkriegen und du tanzt wirklich toll und das sagen viele und Freya ist eine ganz Liebe. Du wirst von ihr dann auch gleich nochmal etwas dazu lernen.

Eine richtige win and win Situation. Ich freue mich für dich. Und blamieren tust du dich nie. Habe Vertrauen in dein Talent, dann wird das schon." ermutigte Nori mich lächelnd weiter.

Verlegen strich ich mir eine Haarsträhne hinter mein Ohr und nickte. Es war wirklich schön wenn man Freunde hatte die an einem glaubten. In meiner Heimatstadt und vor allem bei meiner Familie, hatte ich sowas nie erlebt.

"Danke für deine Worte, Nori. Du ahnst gar nicht wie viel mir sowas bedeutet. Aber lass uns jetzt über was anderes reden, sonst werde ich immer nervöser." gestand ich ihr und wir lachten beide.

"Wie haben du und Enzo euch überhaupt kennen gelernt?" fragte ich nach. Denn so wie ich es mitbekommen hatte, war Nori einfach plötzlich da. Zuerst hatte ich gedacht, Enzo hätte sie als neue Barfrau eingestellt, aber dann hörte ich dass die beiden ein Paar waren.

Nori lächelte etwas und schien nachzudenken. "Nun ja, ich war etwas schwimmen in einem See gewesen, den ich zufällig gefunden hatte. Enzo war plötzlich dort aufgetaucht und wir haben uns auf Anhieb verstanden. Es war wohl Liebe auf dem ersten Blick.

So, aber was ist das mit Philipp? Ich habe euch beide gesehen. Und bei dir hat er endlich wieder gelächelt. Es tut ihm gut mit dir zu sprechen." erzählte meine neue Freundin mir und lächelte mich weiter an.

Sie hatten sich an einem See kennen gelernt? Das hörte sich irgendwie richtig romantisch an. Sowas würde mir niemals passieren. Aber als Nori von Philipp anfing, wurde ich etwas verlegen.

Ja, ich fand ihn unglaublich attraktiv und würde gerne mit ihm richtig ausgehen, aber von ihm kamen diesbezüglich keinerlei Anzeichen und ich wollte mich nicht blamieren wenn ich ihn fragte.

"Naja, ich vermute er hat einfach nur einen Freund zum Reden gebraucht. Mehr läuft da nicht, Nori." erklärte ich ihr etwas seufzend. Ich würde wohl nie Glück in der Liebe haben. Aber ich war ja in LA um Tänzerin zu werden, also versuchte ich gar nicht zu viel über Männer nachzudenken.

Mitfühlend sah Nori mich an und legte ihre Hand auf meine. "Ich würde die Hoffnung nicht aufgeben. Philipp macht gerade viel durch und wenn er dir gefällt, kannst du auch einfach die Initiative ergreifen und ihn fragen.

Er würde sicher nicht nein sagen. Er mag dich wirklich und du bist eine starke, mutige und hübsche Frau. Du kannst das, aber es ist alleine deine Entscheidung. Ich stehe immer hinter dir." sagte Nori lächelnd.

Wow, okay. Woher wollte Nori das wissen? So gut kannten wir uns auch nicht. Ich hatte das schon mal getan und war dann richtig verarscht worden. Sowas wollte ich nie wieder erleben. Natürlich glaubte ich nicht, dass Philipp ein Kerl war der einem Mädchen absichtlich weh tat, aber trotzdem. Ich wollte lieber vorsichtig sein.

"Du irrst dich, Nori. Auf der Bühne wirke ich vielleicht so, wenn ich tanze. Beim Tanzen denke ich einfach nicht nach und lebe nur für den Augenblick, aber im richtigen Leben bin ich alles andere als stark und mutig bin ich schon gar nicht. Ich bin eigentlich sehr unsicher." offenbarte ich ihr und senkte meinen Kopf. Philipp spielte einfach in einer anderen Liga als ich. Das würde sowieso niemals was werden.

Cursed Beings - Los Angeles Teil IWo Geschichten leben. Entdecke jetzt