Kapitel 39

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Enzo Morreno
By LuanaWhite

Nachdem sowohl Philipp als auch Madison weg waren, blieb mir nichts übrig als wieder in den Club zu fahren. Ich konnte ja auch nichts machen und ich kannte die beiden Geschwister zu gut.

Einige Stunden später kam ich zusammen mit Nori in der Villa an, aber mit meinen Gedanken war ich immer noch bei meinen beiden Ziehkindern. Wie sollte ich ihnen bloß helfen?

Nori kam zu mir und umarmte mich fest. Sie sah mir wohl an, wie scheiße ich mich gerade fühlte.
"Ich nehme an, es ist leider nicht so gut gelaufen. Es tut mir so leid Enzo, aber bestimmt wird alles wieder gut. Du musst immer daran glauben." versuchte sie mir gut zuzureden, aber ich wusste nicht ob alles wieder gut werden würde.

"Ich hoffe du hast recht. Ich werde jetzt schlafen gehen. Tut mir leid dass ich dich heute allein lassen musste." entschuldigte ich mich bei Nori und gab ihr einen sanften Kuss auf die Wange, ehe ich die Treppen nach oben schlurfte.

Zuerst verschwand mein Rudel spurlos, und jetzt das mit Philipp und Madison. Ich war wohl ein schrecklicher Alpha. Viel zu schwach. Aber ich mochte es nicht Befehle zu geben, jeder sollte seine eigenen Entscheidungen treffen können.

In meinen Zimmer zog ich mir gleich meine Schuhe aus und meine Klamotten um unter meine Decke zu huschen, und erstaunlicherweise schlief ich sehr schnell ein.

"Du bist ein Schwächling, Enzo Morreno. Aber jetzt wars das. Deine Zeit als Alpha ist vorbei. Dein Rudel hat eingesehen, wie erbärmlich du bist und sie schließen sich alle Matthew an. Sag gute Nacht!" warf die Hexe mir entgegen, ehe sie mir mit einem Zauber starke Schmerzen zufügte, die mich in die Knie zwangen und dann spürte ich nur noch den stechenden Stich der Spritze in meinen Hals.

"NEIN!" schrie ich außer mir, als ich schweißgebadet aufwachte. Da war sie. Die Erinnerung die mir gefehlt hatte. Matthew Steel, der Mann der auch Nori gefangen gehalten hatte, hatte mein Rudel. Aber sie hatten sich ihm freiwillig angeschlossen und die, die das nicht wollten, wurden vor meinen Augen getötet.

Tränen schossen aus meinen Augen und ich konnte es einfach nicht glauben. Das war der reinste Irrsinn aber jetzt erinnerte ich mich und die Wahrheit war viel erschreckender als ich es gedacht hätte. Doch dann wurde meine Zimmertür aufgerissen und Nori stürzte herein.

"Enzo." hauchte sie und nahm mein Gesicht in ihre Hände, wo sie mir mit ihren Daumen zärtlich meine Tränen etwas weg wischte. Mitfühlend sah sie mich an. "Enzo, was ist passiert? Es war nur ein Traum. Alles ist gut ich bin für dich da." redete sie ruhig auf mich ein und zog mich an sich.

Wie ein kleiner Junge schlang ich meine Arme um die Meerjungfrau und vergrub mein Gesicht an ihrem Hals, wo ich schluchzend weiter weinte.
"Nein, es war kein Traum. Ich erinnere mich wieder, Nori. Ich weiß was passiert ist, mit meinen Rudel.

Sie haben sich Matthew angeschlossen und die, die nicht wollten wurden von Hexen getötet. Es war ein Gemetzel und ich hatte ihnen nicht helfen können." erzählte ich ihr und weinte immer heftiger weiter.

Ich hatte in meiner Aufgabe als Alpha versagt. Ich hätte mein Rudel beschützen müssen und auch heute hatte ich bei Philipp und Madison nicht helfen können. Vielleicht waren sie ohne mich ja besser dran. Ich konnte niemanden beschützen.

Aber Nori schien das anders zu sehen und streichelte beruhigend über meinen Rücken, ehe sie sich leicht von mir löste. Voller Mitgefühl sah sie mich an und streichelte wieder meine Tränen weg.
"Das tut mir alles so leid, Enzo. Aber du darfst dir nicht die Schuld geben. Du bist ein guter Mann und Alpha.

Matthew ist ein gefährlich Mann. Auch wenn er ein Mensch ist, ist er schwer zu besiegen. Bitte gib dir nicht die Schuld und die, die sich Matthew angeschlossen haben, haben dich als Alpha nicht verdient. Du bist wundervoll, mutig und hast das Herz am rechten Fleck. Ich kenne keinen besseren Mann als dich." versuchte sie mir zu erklären.

Dabei ließ Nori mich nicht aus den Augen und ich verlor mich in ihrem Blick, als ich diese wunderschöne Meerjungfrau aus verweinten Augen ansah. Wusste sie eigentlich wie sehr sie mir gerade half? Sie war so wundervoll und ich...

Ich konnte gerade nicht anders als sie an mich zu ziehen und sie zu küssen. Ich brauchte Nori gerade so sehr und ich liebte sie. Ja, ich liebte sie wirklich und sie gab mir gerade den Halt den ich brauchte.

Nori erwiderte sofort meinen Kuss und sie schien sich diesem völlig hinzugeben, mir hinzugeben. Ihre Hand legte sich an meine Wange und streichelte diese liebevoll, während sie ihre Lippen nicht von mir löste.
"Ich liebe dich, Enzo." sprach sie dann plötzlich aus.

In mir tobte ein gewaltiger Sturm von Gefühlen. Zuerst Verwirrung, Trauer wegen des großen Verlustes und der Machtlosigkeit, Verzweiflung, aber auch Liebe. Ich war so gerührt von Nori's Liebesgeständnis dass ich nicht anders konnte als ihr das selbe zu sagen.

"Ich liebe dich auch, Nori." sagte ich zärtlich und küsste sie gleich wieder. Schon eine Weile hatte ich mir gewünscht dies zu tun und endlich hatte ich den Mut dazu. Oder war es die Sehnsucht? Egal was es war, ich wollte diese unglaubliche Frau nicht mehr los lassen. Nie wieder.

Cursed Beings - Los Angeles Teil IWo Geschichten leben. Entdecke jetzt