Madison Scott
By LuanaWhitePhilipp hatte es einfach nicht sein lassen können und hatte mir wieder wegen Hayden eine Moralpredigt gehalten. Warum spielte er sich denn überhaupt so auf? Es war doch nichts passiert und wir hatten gerade nur zwei Worte miteinander gewechselt. Aber wenn es wahr wäre, dass ich mich auf diesen geheimnisvollen Typen geprägt hatte, dann war sowieso alles vergebene Müh.
Es würde bedeuten dass niemals wieder jemand anderer auf diese Weise für mich von Interesse sein würde. Mein Bruder schien gar nicht auf die Idee zu kommen, dass genau das gestern passiert war. Denn wenn, dann würde er wissen was gerade in mir vorging.
Ich musste etwas allein sein und war deswegen in die Stadt gefahren, mit dem Bus. Tja, ich war von Phillip nicht abhängig und das sollte er auch nicht glauben. Ich war in die Redaktion gefahren und da heute Sonntag war, war ich dort völlig allein gewesen. Aber ich hatte diese Ruhe genossen und ich habe die Zeit genutzt um etwas über Hayden zu recherchieren, aber viel hatte ich nicht gefunden.
Erst gegen Abend fuhr ich mit dem Taxi wieder zurück zur Villa und war überrascht als ich meinen Bruder und Enzo mit einer völlig fremden Frau im Wohnzimmer vor fand. Hatte sie da etwa meine Klamotten an? Und sie roch wirklich eigenartig, irgendwie nach Fisch. Ich aß Fisch wirklich gerne.
"Hey", begrüßte mich Philipp, die dicke Luft zwischen uns war regelrecht greifbar, und Enzo sah skeptisch zwischen uns beiden hin und her. Ich hasste es wenn wir so zerkriegt waren.
Die fremde Frau mit dem Fischgeruch sah schüchtern zu mir und ich scannte sie neugierig an. Wer war sie nur?
"Hey." begrüßte ich meinen Bruder. Es war schrecklich wie es gerade zwischen uns war, aber das war ja nicht wirklich meine Schuld. Ich wünschte Phillip würde mich etwas besser verstehen.
"Madison, das ist Nori. Ich habe sie heute im Wald kennen gelernt, sie ist eine Meerjungfrau. Nori, das ist Madison, Philipp's Schwester und meine Ziehtochter." stellte Enzo uns vor und ich riss meine Augen auf. Was?
"Eine Meerjungfrau? So richtig mit Schwanzflosse und so? Wieso hast du sie im Wald kennen gelernt und nicht am Meer? Leben Meerjungfrauen nicht eigentlich im Meer?" fragte ich völlig verblüfft und näherte mich Nori. Ob sie Schuppen hatte? Aber ihre Haut sah wirklich nicht danach aus, sie sah eher weich und geschmeidig aus.
Philipp schüttelte über mich den Kopf. Was hatte ich denn jetzt falsches gesagt?
"Tritt mal auf die Bremse, Madison. Nori hat schon genug durchgemacht." wies er mich zurecht. Es versetzte mir einen gewaltigen Stich wie gemein Philipp gerade zu mir war. Ich war eben neugierig, so war ich schon immer, sonst wäre ich keine Journalistin geworden. Er brauchte mich doch nicht so anfahren.„Ist schon ok. Mein Wesen ist selten, da ist es klar, dass jeder neugierig ist. Ja, ich habe eine Flosse, aber durch mein magische Armband kann ich meine Gestalt steuern. Ich war über Monate hinweg wegen meines Wesens von Matthew Steel gefangen genommen worden. Aber jetzt konnte ich fliehen und Enzo fand mich.
Er hat mich gerettet und mich hier aufgenommen. Also nur, wenn es für dich ok ist und bitte entschuldige, dass ich deine Kleidung trage. Ich besitze leider nichts mehr. Und das Meerjungfrauen nur am Meer leben, ist ein Märchen." erklärte Nori dann leicht lächelnd.
Ich versuchte meinen Schmerz runter zu schlucken und mich auf Nori zu konzentrieren. Dass sie gefangen gehalten worden war, war wirklich schrecklich. Zum Glück hatte sie entkommen können.
"Das tut mir leid, was du durchmachen musstest. Enzo ist wirklich ein ganz lieber und natürlich stört es mich nicht wenn du hier bleibst. Wenn du willst können wir ja morgen zusammen im die Stadt und ein paar Dinge für dich kaufen." schlug ich ihr vor, woraufhin sie mich dankend anlächelte.
"Ja, Enzo ist wirklich ein sehr netter Mann. Ich begleite ihn auch später in seinen Club. Und ich gehe gerne mit dir shoppen." entgegnete sie mir.
„Ich bin in meinem Zimmer." meinte dann Philipp und eilte die Treppe nach oben. Und die Art wie er das sagte, war wieder wie ein Faustschlag ins Gesicht.
"Ist alles in Ordnung zwischen dir und deinem Bruder?" fragte mich die Meerjungfrau sanft.
Nun konnte ich es nicht mehr verhindern und Tränen stiegen mir in die Augen. Ich ertrug es einfach nicht wenn Philipp so sauer auf mich war, aber ich hatte nichts falsch gemacht. Ich hatte mich geprägt, aber wenn er das erfuhr würde bestimmt alles nur noch schlimmer werden. Er konnte Hayden nicht ausstehen und ich konnte gegen all das nichts tun. Ich hatte darüber keine Entscheidungsgewalt.
Verzweifelt ließ ich mich auf der Couch nieder und stützte meinem Kopf in meinen Händen.
"Ach Mäuschen." meinte Enzo und setzte sich neben mich und streichelte mir den Rücken. "Du musst deinen Bruder verstehen. Er macht sich doch nur Sorgen um dich. Und was ich gehört habe, war dieser Kerl wirklich ein Monster im Ring und dein Verhalten war auch sehr untypisch." sprach er weiter und Nori schien auch langsam zu verstehen. Sie setzte sich auf die andere Seite von mir und streichelte sanft über meinen Arm."Das tut mir leid, Madison. Enzo hat recht. Er ist bestimmt nur besorgt um dich und ich kann mir vorstellen, dass es ihn auch belastet, dass ihr so zerstritten seid. Gib ihm Zeit, dann legt sich das sicher wieder oder suche das Gespräch mit ihm." meinte sie ruhig und Enzo warf Nori einen dankend Blick zu.
Das wusste ich, natürlich machte sich Philipp Sorgen, aber was sollte ich machen? Alles in mir sehnte sich danach Hayden kennen zu lernen und mit ihm zusammen zu sein, und das obwohl ich ihn wirklich nicht kannte. Selbst wenn er das größte Arschloch wäre, könnte ich nichts gegen diese Prägung machen.
"Das ist mir alles bewusst, aber ich bin überzeugt davon, dass ich mich gestern geprägt habe." erklärte ich und sah dabei vor allem Enzo, meinen Ziehvater und Alpha an. Dieser riss die Augen auf und stand entsetzt auf.
"Geprägt? Meinst du das ernst Madison?" fragte er mich geschockt und fuhr sich durch sein Haar. Wenn er schon so reagierte, wie würde erst Philipp darauf reagieren?
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Cursed Beings - Los Angeles Teil I
FantasiKeno und Freya haben sich entschlossen zusammen mit der kleinen Ava nach Los Angeles zu ziehen um ihrer Tochter ein stabiles Umfeld zu schaffen und ihrer Arbeit bei Pain Records nachzugehen, ebenso wie Kyle. Doch auch wenn sie sich ein ruhiges Lebe...