Die Beerdigung meiner Mutter ist schon 6 Monate her, ich saß auf dem Fenstersims meines Zimmers im Kinderheim und hielt mein Notizheft in der Hand. Das Zimmer gehörte nur mir und war mit den Möbeln aus meinem alten Kinderzimmer eingerichtet mit Ausnahme der All Might Fanartikel. Ich konnte den Anblick meines Idols nicht mehr ertragen und ließ alle Sachen in einem Karton im Schrank verschwinden. Die Wände waren in einem schlichten weis gestrichen und meine hellbraunen Möbel passten hier genau rein. Bett, Schrank, Schreibtisch und zwei Kommoden, viel habe ich nicht mit aus der Wohnung genommen lediglich ein paar Erinnerungsstücke an meine Mom, darunter ein Bild von ihr und mir in einem schönen silbernen Rahmen, die Eheringe meiner Eltern und drei Fotoalben. Mutsuki Bakugo hat sich um die Auflösung unsere alten Wohung gekümmert, als wir uns an Mutters Beerdigungen sahen schenkte sie mir eine liebevolle Umarmung und meinte das egal was ist, sie immer für mich da sein wird. Ihr Ehemann Masaru legte mir die Hand auf die Schulter und drückte sie sanft sagte aber nichts. Diese Geste sagt mehr als es Worte tun, Kacchan war auch dabei, er stand nur genervt hinter seiner Mutter und murmelte wütend vor sich hin. Nicht mal jetzt konntet er sich zusammenreißen und ließ Frust und Ärger raus. Es war eine schlichte einfache Beerdigung mit wenigen Leuten, da wir keine Familie mehr haben kamen nur ein paar Freunde meiner Mutter. Frau Edowa war immer an meiner Seite und kümmerte sich um alles. Für mich verlief der Tag wie im Nebel, ich war nicht wirklich anwesend und immer wenn jemand auf mich zu kam um mir mitfühlende Worte zu schenken, bekamen sie nur einen meiner leeren Blicke und ein geflüstertes „Danke". Ich stand vorm Grab meiner Mutter, keine Träne konnte ich mehr weinen seid dem Tag des Überfalls. Ich blickte auf das Grab, ich konnte sie nicht retten. Nein schlimmer sie starb um mich zu retten, ich hätte hier liegen müssen. Wie konnte ich nur glauben ein Held werden zu können, wenn ich nicht mal das einzige beschützten konnte was mir lieb und teuer war.
Ein Klopfen an der Tür riss mich aus meinen Gedanken und zwang mich ins hier und jetzt. „Izuku?" ein älter Frau kam die Tür rein und lächelte mich freundlich an. Es war Frau Yama. Die kleine Frau kam herein und sah mich an, mit ihren blonden Haaren die sie zu einem strengen Dutt gebunden hat und der großen runden Brille auf der Nase wirkte sie älter als sie war, auch ein paar Falten zeichneten sich schon in ihrem eigentlich recht hübschen Gesicht ab. Sie war meine Therapeutin. „Na wie geht es dir heute?" ihr Stimme war angenehm und freundlich. „Kann mich nicht beschweren" antworte ich ihr monoton. Sie runzelte die Stirn, eigentlich war sie meine Art gewöhnt konnte aber selbst manchmal nicht glauben das ich erst 8 Jahre alt bin. „Lust auf eine spontane Sitzung in meinem Büro?" Ich sah sie an und eigentlich hatte ich so gar keine Lust mit ihr zu sprechen aber was soll's sie würde eh nicht locker lassen. „Klar" gab ich zurück, stand auf und folge ihr.
Das Kinderheim indem ich untergebracht wurde war speziell für Kinder wie mich, alle Kinder die hier leben haben Ähnliches erlebt. Die meisten waren wie ich sehr in sich gekehrt, still und immer darauf bedacht so wenig wie möglich aufzufallen. Wir wurden alle psychologisch Betreut, das heißt das alle die hier arbeiten eine extra Ausbildung abgeschlossen haben um sich uns anzunehmen. Meist war es lästig und ich kam mir vor wie in einer Psychiatrie aber beschweren konnte ich mich nicht über das Leben hier. Die meisten waren nett und sorgen sich wirklichen um einen, andere nahmen ihren Job zu erst und wieder andere zu lasch. Ich tat was man mir sagte um keinen Ärger zu machen, also hatte ich auch viele Freiheiten, durfte weiter zur Schule gehen und mich draußen frei bewegen. Anderen ging es da leider nicht so gut oder sie konnten ihren Kummer nicht so gut verdrängen wie ich. Der Gang zu Frau Yama's Büro war breit und an den Wänden hing Kunst von der ich nix verstand. Die Einrichtung war ein neu gebautes Gebäude und sehr modern eingerichtet. Vor ihrem Büro angekommen schloss sie die Tür auf und wir traten ein. In diesem Raum haben wir schon viele Stunden verbracht. Es war ein freundlicher Raum mit einer großen Fensterfront durch die viel Sonnenlicht fiel, vor den Fenstern stand ein Schreibtisch mit Glasplatte auf dem ein Pc stand, an den Seiten waren Regale gefüllt mit Akten und mitten im Raum stand eine rote große Couch in U-Form mit einem kleinen Glastisch in der Mitte auf dem eine Vase mit Blumen stand. Ich ging zur Couch und setzte mich. „Saft?" fragte sie mich. „Gerne." Sie brachte mir ein Glas mit Apfelsaft und setzte sich mir gegenüber und musterte mich. „Du trägst noch deine Schuluniform? Ungewöhnlich, normalerweise sehe ich dich nur in Jogginghose und Kapuzenpulli überm Kopf." sie grinste. „Ich bin noch nicht lange wieder zurück und kam noch nicht dazu." meine Stimme klang so monoton und gefühllos wie immer. „Verstehe. Gibt es etwas das dich heute beschäftigt hat?" Ich überlegte kurz, „Nein würde ich so nicht sagen." ich sah durch das Fenster raus. „Wie würdest du es den dann sagen?" Oh typisch, ich soll selbst drauf kommen und reflektieren was mir im Kopf rumgeht. „Ich wollte mich mal wieder meinem Notizbuch widmen, etwas zeichnen oder Beobachtungen notieren aber dann sah ich aus dem Fenster und hab mich irgendwie in Gedanken verloren." sagte ich ohne sie dabei anzusehen. „Und über was hast du nachgedacht?" fragte sie interessiert. Es kam nicht oft vor das ich so redselig war, dass wollte sie wohl ausnutzen. „Mutters Beerdigung." Jetzt sah ich sie an und sie sah verwirrt aus, Sie hat wohl keine ehrliche Antwort erwartet, den meistens achtete ich sehr auf das was ich sage und über mich und meine Gedanken haben wir noch nie geredet. „Möchtest du genauer darüber reden?" Ich sah ihr in die Augen, sie waren blau und voller Mitleid. Ich hasste diesen Blick. Den bekam ich ständig und von jedem, Mitleid hatte ich nicht verdient. Ich sah weg und antworte kühl „Nein!" Ein frustriertes seufzen kam von ihr. „Na gut wenn du nicht möchtest, dann werde ich dich nicht drängen. Ich gebe mich mit dem kurzen Einblick zufrieden" Ich sah wieder aus dem Fenster und nickte nur. „Dann werde ich jetzt reden und du hörst mir zu. Einverstanden?" wieder nickte ich, sah sie dabei aber wieder an. „Nun gut, es hat sich da etwas ergeben das ich dir nicht vorenthalten möchte. Wir sind hier zwar eine spezielle Einrichtung für Kinder und Jugendliche mit schlimmer Vergangenheit aber in erster Linie ein Kinderheim und wollen euch hier nicht festhalten. Das heißt das es Leuten auch möglich ist euch zu adoptieren wenn sie gewisse Vorraussetzungen erfüllen." Sie sah mir in die Augen und suchte nach einer Gefühlsregung. Doch nichts, ausdruckslos hielt ich ihrem Blick stand. „Okay und das heißt für mich?" Sie hatte eigentlich nichts anderes erwartet „Das heißt das die Möglichkeit besteht das du von einer Familie aufgenommen wirst und neue Elt.. ähm Erziehungsberechtigte bekommst. Natürlich werden wir weithin Gespräche mit dir führen und dich begleiten."
Neue Eltern wollte sie sagen, die nächsten die ich enttäuschen kann, unbewusste zuckte ich bei diesem Gedanken zusammen. Das Zucken entging ihr nicht aber sie ignorierte es vorerst. „Er gäbe da auch ein Paar das Großes Interesse an dir zeigt. Sie Heißen Shigaraki."
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Another Life // Izuku Shigaraki
ФанфикWas wäre wenn All for One sich Izuku angenommen hätte, bevor All Might die Möglichkeit dazu hatte. Was wäre wenn der kleine Izuku Midoriya anders aufgewachsen wäre. Der ruhige, in sich gekehrte kleine Izuku hat es nicht leicht, sein Leben wird ihm...