Nach meinem Gespräch mit Frau Yama war ich sehr in meine Gedanken vertieft, was man mir natürlich nicht anmerkte da ich immer etwas abwesend wirkte. Ich ging immer noch in die selbe Grundschule wie früher, ich lebe zwar weiter weg und ich musste mit dem Bus fahren aber irgendwie wollte ich nicht alles sofort hinter mir lassen müssen und fragte um Erlaubnis. Frau Edowa meine Sozialarbeiterin und mein gesetzliches Vormund fand die Idee wegen des Mobbings zwar nicht gut, willigte aber ein weil sie verstand warum. Ich glaube zwar nicht das sie genau das gleiche dachte wie ich aber es war mir egal, ich hatte die Schikane verdient. Dachte ich zumindest. Als ich damals nach 4 Wochen wieder zur Schule kam waren alle verwirrt und wussten nicht damit umzugehen, vor allem den Lehrern merkte man es an. Die Schüler meiner Klasse hielten sich wie immer bedeckt und keiner redete mit mir, die Lehrer gingen wir aus dem Weg und waren froh das ich weiterhin einfach ruhig da saß meine Aufgaben machte und keinen Mucks von mir gab. Hätte ja auch zum Problemschüler werden können und sie hätten sich mit mir auseinandersetzen müssen, aber meine Noten blieben weiterhin super und Probleme machte ich auch nicht. Hätte ja auch nichts gebracht. Ich wurde einfach nur noch verschlossener dafür interessierte sich aber niemand. Über mich wurde oft getuschelt, wenn ich über den Schulhof oder die Flure lief, juckte mich aber wenig. War ja auch nichts neues. Wenn die Lehrer doch gezwungen waren mit mir zu sprechen, sahen sie mich immer voller Mitleid an, als wollten sie was sagen taten es aber nie. Eigentlich war mir alles egal, gefühlt habe ich schon lange nichts positives mehr, außer Schmerz, unausgesprochener Wut und Frustration fühlte ich nichts. Aber was nutze es schon meinem Ärger oder Frust Luft zu machen, meine Mutter konnte ich so auch nicht wieder zurück bringen, also vergrub ich diese Gefühle tief in mir drin.
Mein Schulweg war jetzt ruhiger als früher da Kacchan mir nicht mehr so auflauern konnte, was natürlich nicht hieß das er mich in Ruhe ließ, Nein falsch gedacht er machte schön weiter wie vorher auch. Machte mich bei jeder Gelegenheit runter oder beleidigte mich, verprügelte mich oder schrieb gemeine Dinge auf meinen Tisch. Ich seufze als ich auf die an mir vorbeiziehende Landschaft sah, wollte es ja selbst so. Empathie ist für ihn wohl ein Fremdwort, aber immerhin war er der einzige der mir keinen dieser schrecklichen Mitleidenden Blicke schenkte während er mich naja verprügelte. In seinem Blick sah ich nur Abweisung und Wut.
An der Schule angekommen ging ich in den Klassenraum, setzte mich hin und legte meine Unterlagen für die erste Mathestunde bereit. Der Raum füllte sich und als letztes kam wie immer Kacchan rein, gefolgt von unserem Lehrer, er ging an mir vorbei und sah mir in die Augen „Scheiß Deku bist ja immer noch da, hätte gedacht du nimmst dir bald das Leben!" Warf er mir so trocken zu als würde er mich nach dem Wetter fragen. Die ganze Klasse hielt hörbar die Luft an, schockiert war hier keiner mehr über solche Aussagen. „Katsuki Bakugo!" der Lehrer sah ihn erst an „Setz dich auf deinen Platz der Unterricht beginnen jetzt." Kacchan zuckte mit den Schultern grinste blöd vor sich und setzte sich. Das war's? Wut die ich wie immer versuchte unterdrücken kroch in mir hoch, ich ballte meine rechte Hand zu einer Faust und war kurz davor von meinem Stuhl aufzuspringen und dem Lehrer eine zu verpassen, fing mich aber im letzten Moment wieder und vergrubt die Wut wieder tief in mir drin. Ich beruhigte mich und versuchte mich auf den Unterricht zu Konzentrieren aber der Stoff war langweilig und ich konnte das Thema schon komplett also ließ ich meine Gedanken um das baldige Treffen mit der Familie Shigaraki kreisen. Was wollen die mit einem wie mir? Was haben sie davon? Wie kommen die grade auf mich? Wie sie wohl sind? Ob ich vielleicht wirklich eine normale Familie haben kann? Nein das steht mir nicht zu! Egal welche Menschen da auch kommen werden, meine Mutter kann und wird niemand ersetzen. Aber sobald sie mich kennenlernen werden sie mich eh nicht wollen, einen nutzloses Kind ohne Spezialität das seine Mutter sterben ließ. So jemand hat keine Familie verdient. Ich sah aus dem Fenster und träumte vor mich hin bis es klingelte und wir Pause hatten. Ich packe meinen Kram zusammen und ging nach draußen. Es war ein schöner Tag und die Sonne schien, ich ging zu meinem Platz an der Mauer am Ende des Schulgeländes, setzte mich hin und schaute in den Himmel, ob sie mich beobacht und sich fragt was hier wohl falsch läuft? Ich holte das Notizbuch mit meinen Aufzeichnungen aus der Tasche steckte mir nur einen Kopfhörer ins Ohr, um noch mitzubekommen falls jemand auftaucht, machte Musik an und fing an zu zeichnen. Ich zeichnete ein Bild von Frau Yama und schrieb ihre Fähigkeit auf, sie konnte jeden durch eine Illusion in seinem Kopf sehen lassen was sie wollte. Echt cool. Sie hatte es mal auf mich angewendet und mir den Ozean gezeigt, es war so real und eigentlich wunderschön aber halt trocken und wenn man verstand wie es funktioniert dann konnte das einen auch nicht mehr irritieren. Für eine kurze Verwirrung und dann abzuhauen, eine perfekte Fähigkeit. Sie nutze sie aber nicht für den Kampf sondern um Kindern schöne Erinnerungen zu schenken. „Was ist das für eine scheiße?" Ich sah verwirrt in Kacchans rote Augen, Mist ich hab ihn nicht kommen hören war zu vertieft in meine Aufzeichnung. „Malst du etwa deine neue Mama kleiner Deku? Wie niedlich du doch bist." er grinste mich an und riss mir das Heft aus der Hand. Mit einer Explosion ließ er es in Flammen aufgehen und lachte dabei, er sah mir tief in die Augen „Na werden wir jetzt heulen drecks Deku? Oder noch besser wäre es du würdest uns allen einen Gefallen tun und vom Schuldach springen, vielleicht wirst du dann in deinem nächsten Leben mit Fähigkeit geboren und kannst deine Mutter dann retten! Du nutzloses Würstchen willst ein Held werden kannst aber nicht mal jemanden retten der neben dir steht. Schlimmer noch du wurdest gerettet. Lächerlicher Wicht! Du hättest sterben sollen nicht deine Mutter!" das hat gesessen. Ich sah ihn völlig schockiert an und konnte nichts sagen, er sprach ja irgendwie genau das aus was ich selbst dachte, aber sich selbst zu töten, so feige bin ich nicht. Diese Worte von ihm laut ausgesprochen zu hören machten mich wütend. Die unterdrückte Wut von vorhin kroch wieder hoch, diese Wut machte mich rasend, mein Blut pulsierte und ich sah rot. Ich wollte mich auf ihn stützen und meinen Frust an ihm auslassen, auch wenn es zwecklos war immerhin war er größer und stärkerer, als plötzlich jemand von der Mauer sprang und Kacchan mit einem Tritt ins Gesicht in den Dreck warf. Er wurde bewusstlos. Geschockt hielt ich an, er drehte sich zu mir um und wir musterten uns. Es war ein Junge im Teenageralter, er trug schwarze Jeans und einen schwarzen Kapuzenpulli indem er seine Hände vergrub. Unter der Kapuze konnte man weiße Haare erkennen und sein Gesicht sah ziemlich mitgenommen aus. Trockene Haut die er sich wohl immer wieder aufkratze. Er sah mich mit seinen trüben roten Augen an und grinste. „Gern geschehen." „Wwer bist du?" meine Stimme klang nicht sehr fest. „Warum hilfst du mir?" Er griff sich ins Gesicht als wollte er etwas festhalten das fehlen würde. „Ich bin Tomura Shigaraki. Und wenn alles gut läuft bin ich bald dein großer Bruder." mit diesen Worten sprang er zurück auf die Mauer und verschwand. „Shigaraki?" Ich blieb verwirrt zurück.
DU LIEST GERADE
Another Life // Izuku Shigaraki
FanfictionWas wäre wenn All for One sich Izuku angenommen hätte, bevor All Might die Möglichkeit dazu hatte. Was wäre wenn der kleine Izuku Midoriya anders aufgewachsen wäre. Der ruhige, in sich gekehrte kleine Izuku hat es nicht leicht, sein Leben wird ihm...