Am nächsten Morgen wurde ich von einem sich steckenden Shoto geweckt. Ich grummelte vor mich hin und zog die Decke über den Kopf. Ich fühlte mich nicht wirklich ausgeschlafen. „Aufstehen Schlafmütze, es ist gleich 11." sagte er lachend. Ich kam immer noch grummelnd unter der Decke raus und sah in seine verliebten Augen. Mir ist schon vor längerem aufgefallen das er sich in mich verliebt hat, manchmal versteckte er es besser, manchmal weniger. Ausgesprochen hat er es zwar noch nie aber für mich war es kaum zu übersehen. Ich ignorierte es aber einfach. Da wir auf eine reine Jungenschule gingen und wir unsere gesamte Zeit miteinander verbrachten, dachte ich das es sich legt sobald er auf die UA geht und dort andere kennengelernt. Für eine Beziehung hatte ich keine Zeit und zu welchem Geschlecht ich mich hingezogen fühle, weis ich ehrlich gesagt noch gar nicht. Ich behandelte ihn deswegen aber nicht anderes, er ist mein bester Freund und mein engster Vertrauter. Er wusste zwar nicht über alles Bescheid aber musste er auch nicht. Mit ihm konnte ich abschalten und einfach die wenige Zeit die ich für mich hatte genießen. „Lust auf ne kleine Trainingsrunde?" Er wirkte so sorglos. Seid er bei uns lebte und nicht mehr von seinem Vater genervt wurde hatte er auch eigentlich keine mehr. Wenigstens einer von uns. „Sonst gerne aber heute leider nicht. Wir gehen gleich zum Sensei und danach treffe ich mich in der Stadt mit einem Informanten." antwortete ich mit müder Stimme. Er sah zur Seite und pustete beleidigt die Backen auf. „Schade." Ich legte mir die Hand aufs Gesicht und sah ihn dann durch zwei Finger an. „Heute Abend vielleicht?" Er sah mich wieder freudestrahlend an. „Gerne." Dann ging er zufrieden aus meinem Zimmer. Ich seufzte. Manchmal weis ich echt nicht wie ich damit umgehen soll, falsche Hoffnung kann zerstörerisch sein. Die Gedanken an den Verliebten Shoto schob ich bei Seite und ging mich im Bad fertig machen. Aus meinem Schank holte ich eine graue Jeans und zog ein weißes Shirt an, dann ging ich in die Küche. Tomura saß an der Kücheninsel und kaute auf einem Croissant rum. „Hab Frühstück geholt, ess auch was." nuschelte er mit vollem Mund und hielt mir die Tüte hin. Ich seufzte. „Ich hätte mal wieder Lust auf was selbst gemachtes." „Sollen wir Mira wieder einstellen?" „Lohnt sich ja kaum, so selten wie wir hier essen." „Stimmt. Und sie hat an der Bar genug zu tun." „Ja da hast du Recht." Ich machte mich dann doch, genüsslich über eine Puddingtasche her. Als ich aufgegessen hatte sah ich Tomura an. „Bringen wir den Jungen gleich zum Sensei? Ich hätte gerne das er schnell wieder bei seiner Familie ist." Tomura sah mich an und hob eine Augenbraue. „Schlechtes Gewissen? War immerhin dein Plan." Ich sah weg. „Nein das ist es nicht, er soll einfach nur schnell wieder zurück." Er lachte. „Oh da ist er wieder mein süßer kleiner Bruder von früher." Ich schnaubte. „Ach sei leise." Er musste noch mehr lachen. „Ist Ja gut. Wir machen uns sofort auf den Weg wenn Kurogiri kommt." „ Alles klar. Bin in meinem Büro." Und machte mich auf den Weg.
Mein Büro war ein großer Raum im hinteren Bereich des Clubs. Ich hatte einen großen Schreibtisch mit Rechner und drei Bildschirmen, Regale mit allen wichtigen Unterlagen und eine große beige Couch in U-Form. In der Mitte der Couch stand ein großer dunkler Couchtisch, bei dem die Schubladen kleine Kühlschränke waren. Die Wände waren grün-grau gestrichen und es wirkte gleichermaßen düster als auch gemütlich. Ich mochte es und fühlte mich wohl. Ich wollte noch ein paar Sachen überprüfen bevor ich mich heute Nachmittag mit John treffe. Es war nicht sein richtiger Name aber das spielte keine Rolle, wichtig waren die Infos die er hatte. Er ist Amerikaner und hat Infos über All Might. Ich arbeitete eine gute Stunde bis Tomura und Kurogiri ins Büro kamen, auf dem Arm der kleine Junge. „Können wir?" „Klar, bin soweit."
Kurogiri öffnete ein Gate und wir gingen durch, auf der anderen Seite wartete der Sensei auf uns. Er war nicht mehr im Krankenhaus sondern hielt sich in einer Wohnung auf, die für seine Bedürfnisse hergerichtet war. Mit der Maske die ihm das Atmen ermöglichte und ihn am Leben hielt konnte er sich frei bewegen. Er saß an seinem Pc und arbeitet wohl wieder. Er bemerkte uns und sah rüber, sein Gesicht konnte keine Regung mehr zeigen aber er freute sich bestimmt uns zu sehen. Keiner sagte etwas. Wir gaben ihm den Jungen und er setzte seine Fähigkeit ein, er griff ihm mit der Hand an die Schläfe und fing an rot zu leuchten. Der Junge war so gut betäubt, er zeigte keine Regung. Das leuchten hörte auf und wir waren gespannt ob es funktioniert hat.
„Ihr Jungs hab für mich ein Wunder vollbracht." War das wirklich die Stimme vom Sensei, die ich da in meinem Kopf hörte? „Es hat also funktioniert?" Ich konnte die Freude in meiner Stimme kaum bändigen. „Hat es. Ich habe unsere Fähigkeiten vertauscht, so wie du es geplant hast. Ich danke dir Izuku und euch beiden natürlich auch. Die Fähigkeit muss noch trainiert werden aber sie ist perfekt." Wir freuten uns sehr darüber Sensei's Stimme zu hören. „Wir sind froh dir etwas zurückgeben zu können, nach allem was du schon für uns getan hast." Sagte Tomura mit feuchten Augen. Auch wenn er ein harter Anführer ist, sobald es um mich oder den Sensei geht wird er butterweich. Hat er sich wohl beim Sensei abgeschaut, aber was urteile ich überhaupt, bei mir ist es nicht anders. Wir blieben nicht lange, das nutzen der Fähigkeit laugte den Sensei schnell aus. Wir verabschieden uns und waren wieder in meinem Büro.
„Bringst du den Jungen zurück Korugiri?" Fragte ich ihn. Er nickte und öffnete ein Gate, legte den Jungen durch und schloss es wieder. „Dann wäre das jetzt auch erledigt. Ich hab noch was vor, bis später!" Ich lies die beiden im Büro zurück und verlies den Club in Richtung Innenstadt.
Da Samstag war, war es echt voll. Ich ging in ein Café das super schlechten Kaffee servierte, aber da hier wenig los war konnte ich mich hier ungestört mit John unterhalten. In einer Ecke lies ich mich nieder und wartete. Meine Laune war echt gut und es machte mir auch nichts aus des er 20 Minuten zu spät kam, normalerweise währe ich echt sauer über so eine Verspätung. Als er das Café betrat und mich entdeckte kam er vorsichtig zu mir und setzte sich. „Tut mir leid für die Verspätung, ich wurde aufgehalten." Zögernd sah er mich an, da er wusste das ich bei sowas sehr aufbrausend werden kann, konnte man die Angst in seinen Augen sehen. „Heute ist ein guter Tag, ich werde mal darüber hinwegsehen." Ich hielt meine Stimme bestimmend aber freundlich. Seine Angst legte sich aber er blieb vorsichtig. „So und jetzt erzähl mir was du rausgefunden hast." Er fing an zu erzählen und ich musste mich zügeln meinen Ausdruck neutral zu halten, denn was er mir erzählte, wühlte mich stark auf.
Nach einer Stunde ging er wieder und lies mich alleine. Ich versuchte das eben gehörte zu verarbeiten. All Might lebt noch und ist wieder zurück. Er hat sich die ganze Zeit in den USA aufgehalten, ist aber nicht mehr der selbe wie vorher. Ist das gut oder schlecht für uns? Ich war mir nicht sicher. Was kommt jetzt auf uns zu? Wir planten unsere Rache schon so lange, aber es war immer noch All Might um den es hier ging.
Ich lies meine Gedanken noch eine Zeit lang treiben, dann zahlte ich die Rechnung und ging raus.
Draußen lief ich erst etwas Ziellos durch die Straßen, bis ein Tumult meine Aufmerksamkeit erregte. Eine Menschenmenge hatte sich vor einer Gasse gebildet, ich hörte gedämpfte Explosionen und wildes Durcheinander der umstehen Menschen. Ich wurde neugierig und ging drauf zu. „Wir brauchen einen Helden schnell." Rief einer der Gaffer. „Er hält einen Jungen gefangen. Wen er so weiter macht dann bekommt er keine Luft mehr." „Schnell. Irgendjemand muss ihm helfen." Als ich mich in der Menge ganz nach vorne drängelte, konnte ich nicht glauben, wer da gefangen gehalten wurde. Die Explosionen hätten mir eigentlich direkt bekannt vorkommen müssen, aber es war ja auch schon einige Jahre her.
Kacchan wurde von einem Schurken der völlig aus Schleim bestand, in seinem inneren festgehalten. Seid All Might verschwunden ist stieg die Kriminalität enorm, wozu wir auch unseren Beitrag geleistet haben. Der Anblick eines sich windenden Kacchans, der versuchte sich mit seinen Explosionen aus dieser misslichen Lage zu befreien, amüsierte mich tatsächlich sehr. Ich beobachte das ganze und grinste böse vor mich hin. Er hatte keine Chance. Immer wenn er sich auch nur ein wenig befreite, bildete sich direkt neuer Schleim und hielt ihn fest. Um sie herum haben sich durch die Explosionen viele Feuer gebildet, die immer größer wurden. Pure Verzweiflung stand in seinen roten Augen, er sah sich Hilfesuchend in der Menge um und sein Blick blieb an mir haften. Ich erwiderte seinen Blick. Als er mich erkannte, wurden seine Augen ganz groß und ich grinste ihn böse an. Alle schlechten Gefühle für ihn, die ich immer so gut verschlossen hielt kamen in mir hoch und ich sah ihn voller Hass an. Genau sowas hat er verdient, unser zukünftiger Nr. 1 Held. Ich blieb noch einen Moment bis ich mich umdrehte und ging. Plötzlich war es als fliegt etwas Blitzschnell an mir vorbei, als ich mich umdrehte um zu sehen was gerade passiert, hörte ich es aber schon. *TEXAS SMASH* schrie jemand und eine gewaltige Druckwelle sorgte dafür, das der Schurke sich in 10000 Teilen an den Wänden verteilte. Die Gaffer sind zu Seite gesprungen um nichts abzubekommen, so konnte ich genau sehen wer da stand. Es war All Might höchst persönlich und er hielt Kacchan an der Hand. Ich beobachte ihn genau. Er wirkte bei weitem nicht so erhaben wie früher. Sein Schlag und die Kraft die er hatte, waren noch immer enorm aber irgendwas war anders als früher. Ich benutzte Intelligent, sah aber nur die üblichen Informationen nichts Neues.
Ich bemerkte das ich schon zu lange einfach nur da stand und drehte mich weg um zu gehen, gleich wird es hier nur vor Polizei wimmeln und darauf hab ich heute echt keine Lust. Als ich grade loslaufen wollte hörte ich Kacchan hinter mir rufen. „Deku?" er war noch völlig außer Atem von seinem Versuch sich zu befreien. Ohne anzuhalten oder mich zu ihm umzudrehen ging ich einfach weiter.Zurück in meinem Büro lies ich mich auf die Couch fallen und nahm mir was zu trinken aus dem Tisch, setzte an und trank es in einem Zug leer. Die Geschehnisse haben mich echt aufgewühlt und ich musste mich erst mal sammeln. Erst sehe ich Kacchan nach so vielen Jahren wieder und dann taucht All Might auch noch aus dem nichts auf um ihn zu retten.
Kacchan zu sehen hat alte Gefühle aufgewirbelt, die ich lange nicht mehr gefühlt habe. Das All Might wieder da ist wusste ich zwar, ihm aber so bald zu begegnen, damit habe ich nicht gerechnet. Was er hier wohl will? Er ist doch immer in einem anderen Bezirk zuhause gewesen. Ich musste mit Tomura reden. Ich sendete ihn eine Nachricht und 10 Minuten später kam er auch schon ins Büro gelaufen. „Was ist los, ich hab viel zu tun." Er klang genervt aber als er meine Stimmung bemerkte, kam er mit besorgtem Blick auf mich zu und setzte sich zu mir. Ich versuchte erst gar nicht meine kühne Fassade aufrecht zu erhalten, bei ihm brauchte ich das nicht. „All Might ist wieder zurück und ich bin ihm begegnet als er Kacchan vor einen Schleimschurken gerettet hat." Er sah mich mit großen Augen an und musste das erstmal verarbeiten. „Kacchan.. war das nicht dieser Mistkerl der dich als Kind so stark tyrannisiert hat?" Ich nickte. „Schade das er gerettet wurde. Ob es Zufall ist das All Might gerade dann wieder auftaucht, als wir dem Sensei die letzte Spezialität besorgt haben?" „Keine Ahnung, aber ich weis von meinem Informanten das er sich all die Jahre in Amerika aufgehalten hat. Er wurde damals auch sehr sehr schwer verletzt und die Heilung hat viel Zeit in Anspruch genommen. Als ich ihn heute sah, wirkte er verändert. Seine Stärke ist immer noch gewaltig aber seine Präsenz.. ich weis auch nicht, er wirkte nicht mehr so machtvoll." „Wie meinst du das?" „Weiß auch nicht genau wie ich es erklären soll. Fast so als wäre diese Kraft begrenzt." „Mh Interessant. Müsste sich doch eigentlich herausfinden lassen." Er grinste verstohlen. „Meinst du wir sollen ihn austesten?" „Ja sowas in der Art." Er dachte nach und kratzte sich dabei am Hals. Ein Tick der immer auftrat wenn er angestrengt nachdachte. „Wir lassen uns was einfallen." kurze Zeit blieb es still. „Ach, was anderes noch, Mira hat dich gesucht sie meinte es wäre dringend." Ich seufzte. „Nie hat man hier seine Ruhe." Er lachte. „Du wolltest es so." „Jaja." moserte ich vor mich hin. Nicht das ich das nicht alles gerne mache, aber manchmal war es lästig. Ich mein ich bin 16 und hab Verantwortung die für manchen Erwachsen zu viel wäre.
Ich machte mich auf den Weg zu Mira, sie war die Barchefin und kümmerte sich um das Lager, die Bestellungen und die Einteilung der Schichten. Als ich sie fand füllte sie gerade die Kühlschränke auf und sah auf eine Liste. „Was ist los Mira?" sie schreckte hoch. „Mensch Izu mach doch sowas nicht." „Sorry war nicht meine Absicht. Tomura meinte du hast nach mir gesucht, was ist los?" Ich wollte direkt zum Punkt kommen und zu Shoto gehen, denn ich hatte so richtig Lust mich zu prügeln. Sie kam ganz nah an mich ran, so das uns keiner zuhören konnte. „Ich habe heute Inventur gemacht und merkt das eine große Menge Alkohol aus dem Lager fehlt." Ich sah sie verwundert an. „Jemand traut sich uns zu beklauen? Entweder derjenige ist Lebensmüde oder er hat richtig Eier. Hast du jemanden in Verdacht?" „Ja, die neue." „Sie schien mir eigentlich recht vertrauensvoll, glaubst du ich hab mich geirrt?" „Das will ich so nicht sagen, ist ja auch nur ein Verdacht." „ Ich überprüfe die Kameras und sehe was ich finde." „Danke dir." Sie machte weiter ihren Job und ich saß noch kurz an der Bar. Es war seid 10 Minuten geöffnet und es kamen schon ein paar Leute, ich wollte gerade gehen als ich ein Gespräch mitbekam das meine Interesse weckte.____________________________________
Danke für fast 500 Reads :)
Ich hoffe sehr meine Geschichte gefällt euch weiterhin.
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Liebe Grüße
Angii ❤️
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Another Life // Izuku Shigaraki
FanficWas wäre wenn All for One sich Izuku angenommen hätte, bevor All Might die Möglichkeit dazu hatte. Was wäre wenn der kleine Izuku Midoriya anders aufgewachsen wäre. Der ruhige, in sich gekehrte kleine Izuku hat es nicht leicht, sein Leben wird ihm...