Izuku Shigaraki

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POV Izuku

Wir saßen alle gemeinsam auf der Couch und ich war so nervös das ich kein Wort rausbrachte. Die Erwachsenen unterhielten sich und ich beobachte den Mann der mich adoptieren will, er trug einen grauen Anzug, war groß und hatte einen muskulösen Körperbau. Seine Haare waren weiß und nach hinten gestylt, er hatte ein markantes aber gut aussehende Gesicht und wirkte wie jemand der alles erreichen kann was er sich vornimmt. Frau Yama und Frau Edowa waren hin und weg von seinem Charme und führten etwas Smalltalk um die Stimmung zu lockern. Wieso er wohl unbedingt mich aufnehmen möchte? Ich bin doch niemand. Tomura saß neben mir völlig unbeeindruckt von der ganzen Situation und versuchte mir Mut zu machen. Ob er sein leiblicher Sohn ist oder auch adoptiert? „Izuku?" völlig in meinem Gedanken versunken hab ich gar nicht gemerkt das sie mit mir gesprochen haben. „Ähm ja Entschuldigung ich war in Gedanken." „Nicht schlimm. Wir haben dich gefragt ob du fragen hast die du Herrn Shigaraki stellen möchtest", sagt Frau Edowa mit ihrem typischen Lächeln auf den Lippen. Fragen stellen? Eigentlich gab es nur eine Frage die ich stellen wollte aber darf ich das den fragen? Ich sah meine Hände an die auf meinen Schoß lagen und flüsterte leise, „Warum ich?" Kurze Stille. „Stellst du mir die Frage bitte nochmal und siehst mir dabei in die Augen?" Seine Stimme war rau und tief aber freundlich. Ihn ansehen? Tomura gab mir einen kleinen Schubs mit dem Knie und ich sah auf. Sah dem Mann in die Augen der vielleicht über meine Zukunft entscheidet. Seine Augen waren grün so wie meine, ich erwartete wie von allen Erwachsenen einen Blick voller Mitleid, aber davon sah ich nichts. Sein Blick war voller Zuversicht. „Warum wollen Sie jemanden, der so nutzlos ist wie ich aufnehmen?" Er sah mich an und überlegte kurz. „Warum solltest du Nutzlos sein?" „Ich habe keine Spezialität und mein Leben war bisher auch nicht so wie ein Kind sich das in meinem Alter wünschen würde. Ich bringe keinerlei nutzen." irgendwie war ich selbst erstaunt über meine ehrliche Antwort aber irgendwas in mir sagte das hier ist richtig. „Glaubst du denn das man im Leben nur nützlich sein kann wenn man eine tolle Fähigkeit hat? Ist das das einzige das einen definiert?" Er wartete neugierig auf meine Antwort. „Nein eigentlich nicht. Aber unsere Gesellschaft zeigt das deutlich." „Was glaubst du denn definiert eine Person?" Ich überlegte kurz. „Werte und die eigene Überzeugung." Er lachte. „ Und siehst du, genau deswegen hast du mein Interesse geweckt. Mit diesem Gedanken bist du bereits nützlicher für unsere Gesellschaft als die meisten Helden. Die Eigenen Werte sind das was uns ausmachen, wollen wir wie alle anderen einfach tuen was man uns sagt obwohl es nicht den eigenen Werten entspricht oder wollen wir für das einstehen was wir für richtig halten auch wenn man vielleicht auf Hindernisse trifft? Mir ist es nicht wichtig ob du mit einer Fähigkeit geboren wurdest oder nicht, mir ist wichtig was du aus dem machst was man dir gegeben hat." Mit festem Blick sah er mir in die aufgerissen Augen. Keiner sagte etwas. Sowas hat noch nie jemanden zu mir gesagt. Alles wurde immer darauf ausgelegt das ich keine Fähigkeit habe und was man mir mir anfangen könnte. Erst durch dieses Heim und die Leute die hier arbeiten, habe ich erfahren das es auch Menschen gibt die anderes Denken. „Ich.. ich glaube ich bin schlau. Kann man damit was bewirken?" wieder lachte er. „ Für deine 8 Jahre bist du nicht einfach nur schlau, sondern verdammt Intelligent. Die Akte die ich von dir gelesen habe hat mich sehr beeindruckt. Das Leben war bis jetzt nicht sonderlich gut zu dir, lass mich dir dabei helfen, alles zu erreichen was du dir erträumst." Meine Augen wurden immer größer, „Ka..kann ich den auch ein Held werden?" Ich wurde etwas rot bei der Frage, Tomura neben mir verschluckte sich an seinem Getränk und hustete. Herr Shigaraki warf ihm einen Blick zu denn ich nicht deuten konnte, dann sah er wieder zu mir und antwortete auf meine Frage. „Mein Junge, auch Du kannst ein Held werden! Oder wer weiß vielleicht findest du auch eine Möglichkeit etwas besserers zu werden." Da waren sie die Worte die ich immer hören wollte, Tränen schossen mir in die Augen und ich fing an zu weinen. Frau Edowa streichelte mir über den Rücken damit ich mich beruhigte, keiner sagte etwas. Als ich mich wieder fing wischte ich mir die Tränen mit dem Ärmel ab, sah Herrn Shigaraki fest in die Augen und sagte, „Ich werde mein bestes geben und sie niemals enttäuscht!" „Das weis ich mein Junge, das weis ich." Zufrieden lehnte er sich auf der Couch zurück und sah die beiden Frauen an. „Was halten sie davon wenn Izuku Tomura auf dem Gelände herumführt und wir uns über den bürokratischen Teil unterhalten?" Frau Yama stimmte ihm zu und Tomura und ich gingen nach draußen.
Eine Weile liefen wir still nebeneinander her, bis er die Stille brach. „Warum willst du ein Held werden?" Erstaunt über die Frage, dachte ich kurz über die passende Antwort nach. „Früher wollte ich allen immer nur helfen und träumte mit meinem besten Freund davon ein Held zu werden. Das ich keine Spezialität habe macht das natürlich unmöglich aber ich wollte meinen Traum irgendwie nie aufgeben." Wir blieben stehen und er sah mich an. „Helden helfen aber nur sich selbst, sie tuen das nicht weil sie selbstlos sind, sondern um sich über andere zu stellen." seine Stimmt war kalt und man merkte deutlich seine Abneigung. „Ja das ist mir dann mit der Zeit auch bewusst geworden. Diese zur Schau Stellung und das profilieren in der Öffentlichkeit geht mir auch gegen den Strich, deswegen wollte ich anders sein und wirklich selbstlos anderen helfen." „Muss man um anderen zu helfen den ein Held sein?" wieder überlegte ich, worauf will er den hinaus? „Nein muss man nicht. Du zum Beispiel wurdest zu meinem Held." Ich wurde etwas rot, griff mir an den Hinterkopf und sah verlegen auf den Boden. „Ich Dein Held? Wie meinst du das?" er klang überrascht und nicht mehr so kalt, ich sah ihn an," Du hast mir geholfen, in einer Situation in der mir noch nicht einmal Erwachsene geholfen haben. Du hast mir wieder etwas Mut gegeben." Jetzt waren wir beide verlegen. „Seid diesen Tag als du Kacchan vermöbelt hast hat sich etwas in mir geändert. Nie hat mir jemand das Gefühl gegeben etwas Wert zu sein außer meiner Mutter und als du mir geholfen hast, einfach so aus dem nichts, ich weis auch nicht mein schwarzes Leben wurde irgendwie dadurch weniger schwarz. Das klingt dämlich ich ..." „Nein klingt es nicht." er lächelte mich an. „Ich verstehe was du meinst." Ich lächelte ihn auch an. „Du willst kein Held werden um ein Held zu sein, sondern um anderen wirklich zu helfen." „Genau. Und dafür möchte ich tun was getan werden muss", sagte ich entschlossen. Ich glaube ich habe noch nie so offen und viel mit jemandem geredet wie mit ihm. „Wir sollten zurück gehen, die Alten sollten jetzt durch sein." er grinste mich an und wir gingen zurück. Wieder im Büro angekommen sahen alle Erwachsenen zufrieden aus und sahen mich an. „ So Izuku, wir fragen dich jetzt ganz direkt. Möchtest du bei Familie Shigaraki leben?" Frau Edowa schaute mich erwartungsvoll an. Ich sah beide Shigarakis an und fühlte mich irgendwie unheimlich wohl dabei, „Ja das möchte ich!" Alle lächelten mich freudig an und ich erwiderte das Lächeln. Tomura kam auf mich zu, umarmte mich und sagte freudig „Willkommen in der Familie Izuku Shigaraki."

Another Life // Izuku Shigaraki Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt