Ich wollte meine Augen öffnen aber wurde vom Licht geblendet. Beim nächsten Versuch klappte es schon besser. Ich setzte mich in meinem Bett auf, sah mich um und war verwirrt. Wo..? Achja stimmt mein neues Zimmer. Bin wohl auf der Couch eingeschlafen und Tomura hat mich ins Bett getragen. Bei dem Gedanken wurde ich rot. Wie peinlich. Aber naja ich bin ein Kind und ähm darf das? Wie auch immer, ich wollte aufstehen und sah das ich noch meine Sachen vom Abend trug. Zum Glück kam er nicht auf die Idee mich auszuziehen, dass wäre ja dann noch peinlicher. Ich ging in mein Bad und stellte mich unter die Dusche. Dann putzte ich die Zähne, föhnte die Haare und zog mir frische Sachen an. Ein Blick auf die Uhr verriet mir das es erst 9 war, ob sie schon wach sind? Ich ging runter und wurde von Mira erschreckt, da muss ich mich echt dran gewöhnen. „Guten Morgen Izuku. Frühstück?" „Ja gerne. Sind die anderen schon wach?" „Ich glaube sie schlafen noch." sagte sie und machte sich an mein Frühstück. Ich setzte mich an den Esstisch und beobachte sie dabei, sie wirkte beim kochen so fröhlich wie meine Mutter früher. Ich verspürte einen kleinen Stich im Herz, wie ich es immer tat wenn ich an sie dachte. Ich schob den Gedanken bei Seite und freute mich über die leckeren Pancakes die gerade auf mich zu kamen. Nachdem ich aufgegessen hatte, bedankte ich mich und ging Richtung Garten. Eigentlich wollte ich mich draußen ein wenig umschauen aber vor der Tür zum Trainingsraum blieb ich stehen. Ob ich da einfach rein darf? Tomura hat dazu nichts gesagt. Ich wollte einen Blick riskieren und ging rein. Es war ein großer Raum im Stil einer Turnhalle. Auf dem Boden lagen dicke Matten, an der einen Wand konnte man klettern und an der anderen war eine große Zielscheibe. Ich lief durch den Raum zu einem großen Schrank. Ein mulmiges Gefühl überkam mich aber ich öffnete ihn trotzdem. Mir blieb der Mund offen stehen als ich die ganzen Waffen sah. Vom einfachen Messer und einer gewöhnlichen Schusswaffe bis hin zur Axt und Maschinenpistolen gab es echt alles. Ich habe viel Zeit im Darknet verbracht und wusste was das alles ist. Interessant fand ich Waffen auch schon immer, nur hätte ich nie gedacht mal vor einem so gefüllten Schrank zu stehen. Ein Messer mit Verzierung am Griff fiel mir ins Auge und ich nahm es in die Hand. „Hast du keine Angst?" ich zuckte bei der Frage zusammen, vor allem als ich begriff wer da fragt. Ich drehte mich um und sah Herr Shigaraki und die grünen Augen. Er wirkte nicht verärgert eher neugierig. „Ähm nein ich denke nicht. Messer sind interessant. Es gibt so viele verschiedene und man kann sie so vielseitig einsetzten. Zum kochen oder zum Schutz..." Er fiel mir ins Wort, „Wenn ich dir erzähle das unsere gute Mira eine ausgebildete Mörderin ist, die nur Messer zum töten nutzt, hättest du dann Angst? Oder würdest du mir nicht glauben?" Meine Augen wurden ganz groß, „M-Mörderin? Tö-Töten?" Ich brachte keinen vernünftigen Satz raus. Ich sah ihn einfach nur erschrocken an. „Komm, ich habe dir viel zu erzählen. Nimm das Messer ruhig mit." sagte er und ging aus dem Trainingsraum zu seinem Büro. Erst sah ich ihm hinterher, dann folgte ich ihm, nicht in der Lage auch nur einen klaren Gedanken zu fassen. Dann kam mir wieder mein Gedanke von gestern *Anders als ich Denke*.
Sein Büro wirkte irgendwie düster und einschüchternd, es fiel nicht so viel Tageslicht herein und die Dunkeln Möbel sorgten auch nicht wirklich für ein wohlfühlendes Ambiente. Es widersprach völlig dem Rest vom Haus, aber ich glaube das hier spiegelt sein wahres ich. „Setzt dich." ich ging zu dem Sofa das in der Ecke stand und er holte sich einen Stuhl um sich mir gegenüber zu setzten. Er wirkte irgendwie nervös, nicht so gelassen wie sonst. Fast so als würde viel von diesem Gespräch abhängen. Er suchte nach den passenden Worten.
„Ich erzähle dir jetzt wer und was ich bin! Du darfst dann frei entscheiden ob du bleiben oder wieder gehen möchtest." Wieder gehen? Ich bin doch erst hier hergekommen, ein komisches Gefühl breitete sich in mir aus. Zögerlich nickte ich ihn zu. „Also ich bin ein ziemlich übler Schurke. Um genau zu sein der gefährlichste und vor 100 Jahren auch der meist gefürchtetste." Er machte kurz Pause und wartete auf meine Reaktion, ich sah ihm einfach in die Augen und konnte irgendwie nicht glauben was er da sagte. 100 Jahre? Schurke? Er redete weiter. „ Ich wurde vor 147 Jahren geboren mit einer Spezialität die allen Angst machte. Ich kann Fähigkeiten nehmen, sie selbst für mich nutzen oder aber an jemanden weitergeben. Ich komme noch aus der ersten Generation Inder Fähigkeiten aufgetaucht sind und damals wussten wir noch nicht viel darüber. Da sich meine Fähigkeit nicht direkt irgendwie bemerkbar machte, fand ich erst mit 15 Jahren bei einem Streit mit einem anderen Jungen heraus was ich machen konnte und nahm ihm die Fähigkeit. Das erst mal war ein Versehen. Die Regierung wurde auf mich aufmerksam und sperrte mich aus Angst was ich damit anstellen könnte weg. 10 Jahre wurde ich gefangen gehalten. Experimente wurden gemacht, Forschungen betreiben aber wie genau meine Fähigkeit funktionierte fand keiner raus. Alleine und in Gefangenschaft drehte ich ein wenig durch und schwor Rache wenn ich raus komme. Durch einen Zufall entkam ich wirklich und gründete eine Organisation die dafür stand, seine Fähigkeit frei nach Lust und Laune zu nutzen. Ich fand schnell viele Anhänger und wir führten einen regelrechten Krieg gegen die Regierung und die so genannten Helden. Sie waren damals schon so wie heute auch, fühlten sich größer und Besser als alle anderen. Ich hasste sie. Nur weil sie nützliche Fähigkeiten hatten, wurden sie nicht eingesperrt und gefoltert so wie ich. Naja ich war fast am Ziel, als ich von jemandem gestürzt wurde und wir den Krieg verloren. Ich entkam und versteckte mich Jahrelang im Untergrund und mein Frust und die Wut stiegen. Ich lernte jemanden mit der Fähigkeit sein Lebensalter zu verdoppeln kennen und er teilte seine Fähigkeit mit mir nachdem er sie bei sich angewendet hatte. Deswegen lebe ich noch. Nachdem viele Jahre vergangen waren, kam ich zurück und niemand erinnerte sich an den Krieg den wir führten, es war als wäre es nie passiert und die Regierung und die Helden machten genauso weiter. Sie sperrten Leute mit unkontrollierbaren Fähigkeiten weg oder erforschten sie gegen ihren Willen. Das machte mich noch wütender, so viele gute Leute kämpften an meiner Seite für ihr Recht und niemand sprach darüber. Ich entschied mich nochmal von vorne zu beginnen. Ich gründete eine Firma die erfolgreich mit Auslandwaren handelt und wurde reich. Das ging so weiter und die Firma wurde immer größer und ich Bekannter. Aber im Hintergrund wuchs auch meine Organisation, mit Menschen die nicht wussten wohin oder nicht ins Bild passten. Wir helfen Menschen denen die Regierung nicht hilft auf unsere Art. Darunter gehören zum Beispiel auch Auftragsmorde oder ähnliches. Ich bin keinesfalls ein Heiliger, wir tuen nichts ohne Gegenleistung aber wir geben den Menschen was sie brauchen. Mein Ziel ist es immer noch die Regierung zu stürzen und alle Menschen frei von Regeln ihre Fähigkeit nutzen zu sehen." Er hörte auf zu reden und schaute mir tief in die Augen. Ich war baff. Wusste nicht was denken soll. Lies das gesagte erst mal sacken. Er holte tief Luft so als würde jetzt erst der Krasse Teil kommen und sprach weiter. „Ich muss dir auch noch etwas wichtiges gestehen. Der Tod deiner Mutter, den hat leider einer meiner Mitarbeiter verschuldet. Es hätte niemand der Zivilisten verletzt werden dürfen, das war meine oberste Regel, er hat sie missachtet und wurde mit den Tod bestraft."
Was hat er da gerade gesagt? Es dauerte einen Moment bis die gesagten Worte bei mir ankamen. Als ich sie verstand, sprang ich auf und lief mit Tränen überströmten Gesicht nach draußen, durch den Garten und sprang über den Zaun in den kleinen Wald der hinter dem Haus war, ich wollte gerade niemanden sehen.
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Another Life // Izuku Shigaraki
ФанфикWas wäre wenn All for One sich Izuku angenommen hätte, bevor All Might die Möglichkeit dazu hatte. Was wäre wenn der kleine Izuku Midoriya anders aufgewachsen wäre. Der ruhige, in sich gekehrte kleine Izuku hat es nicht leicht, sein Leben wird ihm...