Es tut mir Leid

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PoV Katsuki

Was genau meint er damit? Ich dachte mir zwar das er in dem Moment unter der Dusche etwas abwesend war aber damit hätte ich nicht gerechnet. Die Droge die er bekommen hat, hat ihm so sehr das Hirn vernebelt das er mich unter der Dusche vögelt? Das kann nicht der ganze Grund sein. Die letzten Tage war ich wie in Trance vor Glück, jetzt wurde ich schlagartig mit der Realität konfrontiert. Ich saß mit Kiri auf der Couch und wir wollten eine Runde zocken, nur war mir ehrlich gesagt nicht danach. Jede Runde hab ich bis jetzt verloren. „Bro konzentrier dich doch mal. Du bist ja ganz abwesend, das macht so keinen Spaß." motzte Kiri. „Nerv nicht." motzte ich zurück und legte den Controller zur Seite. „Hab kein Bock mehr, bin weg." warf ich ihm bockig beim rauslaufen zu.
Ich ging raus und wollte ein wenig im Wald frische Luft schnappen. Es war schon fast Abend aber noch immer brechend heiß. Dieser Sommer wird extrem. Als ich an der Stelle ankam, an der ich mit Icyhot geredet habe blieb ich stehen und genoss den Schatten den die Bäume gaben. Soll ich aufgeben? Er zeigt mehr als deutlich das er keine Interesse daran hat mir zu vergeben. Ist er wirklich so stur? Früher war er so lieb und egal was ich auch verzapft habe, er war immer da, mit einem Lächeln im Gesicht. Dieses wundervolle Lächeln. Ich habe ihn noch nicht einmal richtig Lächeln sehen, seid wir hier sind. Nur dieses Scheinlächeln das er immer drauf hat. Habe ich ihn wirklich so gebrochen? Ich will mich doch ändern und erklären, wenn er mich nur lassen würde. Ich seufzte. Anderes habe ich es auch gar nicht verdient. Er lässt mich leiden, so wie ich ihn. Eine Weile stand ich noch da und dann fasste ich einen Entschluss.

Ich stand vor Dekus Zimmer und suchte nach Mut um zu klopfen. Als ich den endlich fand, lies er mich abblitzen. Nein das akzeptiere ich nicht. Ich gehe erst wenn er mir zugehört hat. Ich klopfte nochmal und flehte. Ich hörte wie er zur Tür kam und sie öffnete. Er verschränkte die Arme und lehnte sich lässig gegen die Tür. Sein halbnackter Körper lies mich erstarren. Er sah einfach zu gut aus. Diese breiten muskulösen Schultern und die trainierte Brust. Seine perfekten Bauchmuskeln zeigten einen Weg in Richtung seines intimsten Bereichs. Erinnerungen an unsere Zeit unter der Dusche ließen meinen Körper kribbeln. Er merkte wie ich ihn angaffte. „Was willst du? Oder bist du nur zum gaffen gekommen." fragte er kühl und seine Stimme riss mich aus der Starre. Ich wurde rot und sah zur Seite. „Ich will mit dir über Freitag Nacht reden." sagte ich leise. „Hab ich nicht gesagt das ist nie passiert?" antwortete er unterkühlt. Ich sah verzweifelt zu ihm und erst jetzt bemerkte ich den Halb-Halb Penner in seinem Bett. Er war total rot und wirkte... Fuck. Bin ich grad irgendwo reingeplatzt? Unsere Blicke trafen sich und er wurde noch verlegener. „Wenn ich stör dann gehe ich lieber." „Ja du störst, aber jetzt ist es auch egal. Rede! Was willst du?" seine Stimme lies mir einen kalten Schauer über den Rücken laufen. Ich sah verlegen zu Boden und fand nicht die richtigen Worte. Tränen der Verzweiflung füllten meine Augen. Was soll der Scheiß, ich bin doch sonst keine Heulsuse. „Izu?" hörte ich Icyhot sanft. Wir sahen beide zu ihm. Er stand auf, ging zu Deku und klopfte ihm mit der Hand sanft auf die Brust. „Hör ihm zu. Ich denke Seine Worte werden dich überraschen." Deku sah ihn verwirrt an. „Aber du weißt..." „Ja ich weiß. Aber du weist auch das du dich deinen Gefühlen stellen musst. Ich weiß das du ihn liebst und es ist ok. Stell dich deinen Dämonen." Deku sah ihn mit zusammengepressten Augen an. „Übertreib nicht Sho." Knurrte er ihn liebevoll an. Was ist hier eigentlich los? Deku ist doch sonst nicht so? Scheinbar kennt ihn Icyhot wohl wirklich sehr gut. Sie wirken so liebevoll vertraut. „Gewöhn dich dran Babe." sagte er und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. Er grinste. „Wird das jetzt so laufen?" „So ist es." Neckte ihn die halbe Portion grinsend und ging an mir vorbei. „Verbock es nicht." flüsterte er mir zu und verschwand aus dem Zimmer. „Seid ihr jetzt ein Paar?" meine Stimme war nur ein leises Flüstern. „Ja." ich spürte einen Stich in meiner Brust. Da hab ich wohl verloren. Ich sah ihn traurig an und er erwidert kühl meinen Blick. „Mach die Tür zu und komm rein." Forderte er mich auf, ich tat was er sagte und wir standen uns jetzt gegenüber. Wie soll ich nur anfangen. „Freitag Nacht tut mir Leid." ich sah ihn verwundert an. Er entschuldigt sich bei mir? „Muss es nicht." flüsterte ich. „Doch. Ich mag dich zwar hassen aber mit deinen Gefühlen zu spielen war nie meine Absicht. In der Nacht hat mein Verstand völlig ausgesetzt und mein Körper hat einfach auf deinen reagiert." er war noch immer unterkühlt und seinen Blick konnte ich nicht deuten. „Schon ok. Ist passiert, vergessen wir es einfach." Er hob eine Augenbraue. „Wenn du meinst." „Hasst du mich den wirklich noch so sehr?" Ich sah ihn direkt an und er erwiderte meinen Blick. Leicht presste er die Lippen aufeinander. Wow eine kleine Reaktion in seiner sonst so undurchschaubaren Mimik. Er antwortete nicht. Was heißt das? Er hat doch sonst immer eine Antwort auf alles. „Es tut mir wirklich Leid. Als wir klein waren habe ich dir so schreckliche Dinge angetan. Du warst mein Bruder. Immer an meiner Seite, reichtest du mir eine helfende Hand wenn ich sie brauchte. Egal wie gemein ich war, du warst da und hast mir immer dein wundervolles Lächeln geschenkt. Umso schlimmer war der Verrat an dir. Weist du wieso ich immer grausamer wurde? Eifersucht! Du warst der geborene Held und ich eben nicht. Wie gerne hätte ich wie du, das Wohl der anderen über meins gestellt aber ich war selbstsüchtig und arrogant und das schon als Kind. Ich wusste immer das du mir Meilen voraus bist und das machte mich wütend. Also lies ich all meinen Frust an dir aus. Als sich herausgestellt hat das du keine Spezialität hast, war ich dir endlich weit voraus und lies dich hinter mir. Ich dachte du wärst es nicht mehr Wert mein Bruder zu sein oder von mir geliebt zu werden. Es tut mir so Leid. Ich habe dich so gequält, obwohl ich selbst mein größtes Problem bin." Ich redete ohne Luft zu holen. Erst jetzt merkte ich wie mir die Tränen liefen. Ich sah ihn an und wartete auf eine Reaktion. Er wirkte wie versteinert. Ich erkannte keine Emotion in seinem Gesicht. Aber seine Augen verrieten das sein inneres schwer mit sich kämpft. „Ich wollte nur, das du das weist. Ich gehe dann wieder."  Ich lief auf die Tür zu und wollte sie gerade öffnen. „Willst du mir sagen das du mir aufgrund deiner eigenen Unzulänglichkeit das Leben zur Hölle gemacht hast?" seine stimme zeigte null Emotion, nicht mal die übliche Kälte. Ich zuckte zusammen und blieb stehen. „Willst du mir sagen, du hast mir alles genommen was mich ausgemacht hat, meine Güte, meine Liebe, mein Lachen und meine Freude am Leben nur weil du auf diese Eigenschaften eifersüchtig warst?" seine Stimme wurde lauter. Ich wusste nicht was ich sagen soll. Plötzlich fing er laut an zu lachen. Ein verrücktes Lachen. Ich erschauderte und drehte mich um. „Ich dachte immer ich wäre selbst Schuld daran gewesen oder machte mir Vorwürfe etwas falsch gemacht zu haben. Ich wollte nur meinen Bruder wieder haben. Meinen Bruder den ich so sehr bewunderte, für seine Stärke und seinen Mut. Ich wollte immer so selbstbewusst sein wie du. Ich habe dich angehimmelt. Um an deiner Seite ein Held zu werden, hätte ich alles getan. Aber du warst zu egoistisch um das zu sehen. Wir hätten uns super ergänzen können, du hättest mir nur eine Chance geben müssen. Aber diese Chance hat mir jemand anderes gegeben, mich aufgefangen und mir wieder einen Wert gegeben. Ihm verdanke ich alles, sonst weis ich nicht was aus mir geworden wäre. Ich habe mich so oft nach dem Warum gefragt und dann stehst du da und erzählst mir das dein eigenes Ego dafür verantwortlich ist." Er lachte und legte dabei seine Hand über sein Gesicht. Ich sah in fassungslos an. So hat er über mich gedacht? Obwohl ich so ein egoistischer Idiot war? „Wusstest du das Mitsuki mich damals bei sich aufnehmen wollte, nach dem Tod meiner Mutter?" Davon hör ich zum ersten Mal. „Nein." sagte ich leise. „Ich habe darum gebettelt nicht zu euch zu kommen und bin lieber ins Kinderheim gegangen. Stell dir vor, dort wurde ich dann von größten Schurken aller Zeiten adoptiert. Ironisch oder?" Er lachte wieder so verrückt. Ist das sein erst? Mein Mund blieb offen stehen und ich wusste nicht was ich sagen soll. Plötzlich umgab ihn eine düstere Aura, die mich buchstäblich in die Knie zwang. Ich konnte mich nicht rühren oder etwas sagen. „Schockiert?" Er nahm die Hand aus dem Gesicht und sah mich eindringlich mit seinen grünen Augen an. Es dauerte bis ich das gesagte, wirklich verstand. Ist er wirklich ein Schurke geworden? Meinetwegen? „An deiner Stelle wäre ich auch schockiert. Aber geb dir nicht die Schuld, diesen Weg habe ich selbst gewählt." Er löste die düstere Aura auf und stand wieder ganz locker vor mir. Ich konnte mich wieder rühren und fand auch meine Stimme wieder. „Ist das dein Erst?" meine Stimme war nur ein flüstern. „Warum sollte ich lügen? Ich bin kein schlechter Mensch, nur weil ich böse Dinge tue. Ich tue nur schlechten Menschen, Böses an. Bist du ein Schurke weil du guten Menschen schlechte Dinge angetan hast?" Das macht irgendwie Sinn. „Ich denke nicht." Antwortete ich zögerlich. „Siehst du. Also so schlimm ist das ganze jetzt auch nicht. Ich mag mein Leben, meinen Vater, meinen Bruder und meine Untergebenen sind auch zu guten Freunden geworden. Jeder hat seinen Persönlichen Grund warum er Böses tut und ich akzeptiere jeden. Ich kann auch dich verstehen." „Wirklich?" Ich sah ihn mit großen Augen an. „Klar. Neid und Eifersucht sind die hässlichsten Eigenschaften die der Mensch haben kann. Sie bringen einen dazu schlimme Dinge zu tun." und wieder liefen mir die Tränen. „Es tut mir so leid, ich war so dumm. Ich hatte alles was ich gebraucht habe und wusste es nicht zu schätzen." „Da hast du recht." Er wirkte nicht mehr so unterkühlt, als hätte er sich mir ein wenig geöffnet. „Kannst du mir noch eine Chance geben, dir zu zeigen das du dich auf mich verlassen kannst?" Er sah mich skeptisch an. „Kein Wort dazu das ich ein Schurke bin?" Ich schüttelte den Kopf. „Das ist mir egal. Ich will an deiner Seite sein und dich unterstützen, so wie du mich immer unterstützt hast. Ob als Held oder Schurke ist mir gleichgültig." Es war die Wahrheit. Ich liebe ihn so sehr, ich werde ihn bei allem unterstützen. Seine Augen wurden groß. Er dachte angestrengt nach. „Sieh mein Geständnis als deine Chance. Behalte mein Geheimnis für dich und wir sehen was passiert." Er lächelte. Moment er Lächelte ein zaghaftes aber echtes Lächeln. Ich schmolz dahin.  Auch ich lächelte leicht und trocknet meine Tränen. „Denke nicht das ich dir komplett verzeihe nur weil ich dich verstehen kann. Es ist lediglich der Versuch eines Neuanfangs. Und solltest du mich erneut verraten." Wieder lies er diese düstere Aura frei die mir die Luft zuschnürte. „Weist du was passiert." Er lies wieder locker und sah mich an. „Du kannst dich auf mich verlassen." Ich hielt seinem Blick stand und genoss das nun leicht böse Lächeln das er mir schenkte. Allerdings machte es mir keine Angst sondern es machte mich irgendwie glücklich. Endlich konnte ich zu ihm durchdringen und er hat mir ein Stück weit verziehen.
Plötzlich änderte sich seine Miene schlagartig und er sah entsetzt ins leere. „De.. Izuku? Ist alles ok?" fragte ich vorsichtig. „Nein ich muss weg. Halt mir den Rücken frei egal wie. Keiner darf merken das ich weg bin oder war verstanden!" seine Stimme lies keine Widerworte oder weiteren Fragen zu. „Verlass dich auf mich."
Aus dem nichts öffnete sich ein lilafarbenes Portal, so wie bei dem Angriff der Liga. Moment war Deku Teil der Liga? Er trat durch und war verschwunden, genauso wie das Portal. Das muss heißen das er Teil des Überfalls letzte Woche war und gar nicht kontrolliert wurde. Warum das ganze? Ich hoffe er erzählt mir irgendwann die ganz Wahrheit.

POV Izuku

Muss schon wieder alles gleichzeitig passieren? Hat man nicht ein mal Ruhe. Dieser Idiot von Kacchan. Ich hoffe ich habe keine Fehler damit gemacht ihm noch eine Chance zu geben. Aber mein Gefühl sagt mir das es genau richtig war. Er wird mir genau so loyal, wie Sho zur Seite stehen. Hoffentlich ohne Eifersuchtsdramen. Ich grinste in mich rein.  Irgendwie war mir, als hätte ich etwas wieder das ich vor langer Zeit verloren glaubte. Wenn ich Tomura davon erzählte, fällt er aus allen Wolken. Er hat es nicht so mit zweiten Chancen. Aber das wird schon, er vertraut mir und meinen Entscheidungen blind, also wird er ihn akzeptieren und Sho sieht er schon lange als Familienmitglied an.
Ich stand in meinem Büro und sah mich um. Nichts hatte sich verändert und doch war es ein anderes Gefühl hier zu stehen. Ich hatte mich verändert, ob zum Guten oder schlechten finden wir noch heraus.
Toga hat mir eine Nachricht mit ‚Code Red' geschickt. Das kann nichts gutes bedeuten. Ich wollte gerade zur Tür laufen, da ging sie schwungvoll auf und Toga kam mit Twice hereingestürzt. „Dabi wurde verhaftet und wird gerade mit einem Transporter ins Gefängnis gebracht." rief sie mir atemlos entgegen. Entsetzt sah ich sie an. „Wie konnte das den passieren?" „Er wurde vor etwa 10 Minuten vorm Eingang zum Club aufgehalten und direkt in Handschellen gelegt. Ich hab es zufällig bemerkt als ich gerade den Eingangsbereich kontrolliert habe." erklärte sie aufgeregt. „Was legen sie ihm zur Last?" fragte ich wieder gefasst und kühl wie immer. „Durch die geschlossene Tür konnte ich nur dumpf verstehen was sie sagten aber ich bin mir sicher das er als Mitglied der Liga bezeichnet wurde." Das ist in vielerlei Hinsicht schlecht. Wenn sie Dabis Gedächtnis anzapfen, mit Hilfe einer Fähigkeit, bekommen die alles was sie brauchen um uns dingfest zu machen. Verdammt. Das ist übel. Wie konnte das nur passieren? „Wie sie wohl auf ihn gekommen sind?" fragte ich nachdenklich. „Das kann ich dir nicht sagen. Ich weis nur das er sich mit einem neuen Informanten treffen wollte." Ich dachte angestrengt nach. „Haben die Polizisten Anstalten gemacht auch den Club zu stürmen oder irgendwas der gleichen?" fragte ich Toga. „Nein überhaupt nicht. Sie sind direkt auf Dabi zu und er muss es wohl bemerkt haben, da er am Club vorbeigelaufen ist und nicht die Tür rein kam." antwortete sie hastig. Gut das heißt sie haben ihn in Verdacht aber kein Zusammenhang zum Club, dass ist immerhin etwas gutes und erklärt warum mein Alarm nicht losgegangen ist. „Na dann lasst uns dem Idioten mal den Arsch retten!" sagte ich grinsend. Togas Anspannung fiel und sie grinste breit. „Gehen wir Spaß haben mein Schatz!"  Twice der die ganze Zeit schon still neben uns stand und grübelte melde sich zu Wort. „Ich bin immer dabei wenn es um Spaß geht." grinste er. „Aber Boss wie willst du unerkannt bleiben?" Ich grinste böse. „Dafür wirst du Sorgen." er sah mich wissend an. „Wo sind Tomura, Kurogiri und Turtel?" wollte ich noch wissen. „Turtel und Tomura verfolgen mit einem Wagen den Transporter um ihn nicht aus den Augen zu verlieren und Kurogiri wartet auf Anweisungen. Dieser Feigling! Ups. Sorry!" erklärte mir Twice.  Ich legte mir kurz einen Plan zurecht und erklärte ihnen grob was zu tun ist, dann schickte ich Tomura meinen Plan und er schickte mir ihren Standort. Kacchan schickte ich auch eine Nachricht, er solle sein Zimmer nicht mehr verlassen, um mir ein Alibi geben zu können. Shoto weihte ich auch ein, er soll sich keine Sorgen machen. Wie weich er mich doch macht. „So dann lasst uns mal Spaß haben." Sagte ich entschlossen und die beiden anderen folgten mir.

Another Life // Izuku Shigaraki Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt