Shoto Todoroki

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Die halbe Nacht versuchte ich die Fähigkeit zu aktiveren, es gelang mir jedoch nicht. Jetzt saß ich hundemüde im Unterricht und versuchte mich vergeblich zu konzentrieren. Als es zur Pause klingelte, setze ich mich draußen an einen Baum und überlegte was ich falsch machte, als plötzlich Shoto an mir vorbei ging. „Hey Todoroki, was wolltest du gestern von mir?" Er blieb erschrocken stehen und sah mich an. „Ähm gar nichts." Er wollte weiter aber ich stand auf und hielt in am Arm fest, er zuckte zusammen und ich lies ihn direkt wieder los. „Ist bei dir zu Hause alles in Ordnung?" Er sah mich nicht an. „Das geht dich nichts an!" „Das stimmt, aber du kamst doch zu mir oder etwa nicht?" Jetzt sah er mich an und dieser leeren Blick in seinen Augen kam mir so bekannt vor. Aus dem nichts tauchte aufeinmal ein Fenster vor meinem inneren Auge auf und ich konnte alle bekannten Informationen über Shoto Todoroki sehen. Ein Bild von ihm und daneben stand ein Text. Name, Alter, Fähigkeit, Geschwister, Eltern ... warte mal... Eltern.. Enji Todoroki.. ist das nicht der Bürgerliche Name vom Nr. 2 Helden ‚Endever'? „Bist du Endevers Sohn?" fragte ich erstaunt? Er sah mich entsetzt an. „Woher weist du das? Das darf keiner Wissen." „Warum den nicht?" fragte ich neugierig. „Ist doch cool so einen Vater zu haben." Jetzt war er wütend und sein Blick, voller Hass. Hätte nicht gedacht das diese Worte so eine Reaktion auslösen, aber das bestätigte meine Vermutung das da was nicht richtig läuft. „Du weist gar nix!" schrie er mich an und rannte weg. Huch.. Jetzt war ich verwirrt. „Lauf im nach." War das, meine Fähigkeit? Also meine innere Stimme? „Du wirst es nicht bereuen. Hilf ihm." Das war deutlich, ich sollte darauf vertrauen. Ich setze mich in Bewegung und rannte ihm nach. Als ich ihn auf den Toiletten fand, hörte ich ihn weinen. Ohje, ob er sich überhaupt helfen lassen will? „Todoroki?" „Geh weg!" „Nein." sagte ich ruhig. „Wieso nicht? Misch dich nicht ein!" „Lass mich dir helfen." Mein Gefühl sagte mir das es richtig ist ihm zu helfen. Wer weiß, vielleicht ist mir das auch irgendwann mal von nutzen ihn als Freund zu haben. Der Gedanke war zwar egoistisch, aber so wurde ich mittlerweile erzogen und wenn wir beide was von haben ist es auch in Ordnung. „Wie willst du mir den helfen. Wir sind Kinder." er klang verzweifelt. „Vielleicht kann ich nicht groß was ändern, aber ich kann dir zuhören, dich aufbauen und unterstützen. Manchmal hilf das einem schon." Keine Antwort. „Du wohnst doch auch bei mir in der Gegend. Kennst du den kleinen Wald?" „Ja." „ Ich werde da um 5 auf dich warten. Falls du kommen und reden möchtest." mit diesen Worten ging ich in die Klasse zurück. Jetzt liegt es an ihm ob er meine Hilfe annehmen will oder nicht.

„Na geht doch!" rief ich vor Freude als ich im Trainingsraum stand. Grüne Blitze funkelt um meinem Körper herum und meine Augen leuchteten hell grün. Ich hatte es geschafft mit viel Konzentration meine Fähigkeit zu aktivieren. Ich sah mich in einem der großen Spiegel an, das sah echt cool aus. Ich konzentriere mich wieder und war blitzschnell am anderen Ende das Raums, nochmal und wieder blitzschnell ... oh nein „Aaahh Mist!" ich konnte nicht rechtzeitig bremsen und krachte gegen die Wand. „Das tat weh!" Ich rieb mir den Kopf, sah die Wand an und Ohje da war eine Delle drin. „Upsii" das müssen wir reparieren lassen. Ich übte noch eine Weile weiter bis ich das starten und stoppen einigermaßen drauf hatte und sah auf die Uhr, halb 5, ich muss los.
Ich ging unter die Dusche, zog eine kurze Hose und ein T-Shirt an und machte mich auf den Weg. Ob er kommt?

POV Shoto

Also wirklich was bildet der sich ein, mischt sich in Sachen ein von denen er keine Ahnung hat. Ich war in meinem Zimmer und versteckte mich wie immer vor meinem Vater. Dieses täglich Training bis zur absoluten Erschöpfung. Nie ist es ausreichend oder auch nur ansatzweise gut genug. Seine Bessesenheit mich zum nächsten Nr.1 Helden zu machen und dafür keine Rücksicht auf mich oder meinen Körper zu nehmen, macht mich krank. Ich hasse ihn so sehr. Alles nimmt er mir weg. Mein Leben besteht nur aus Schule und Training. Meine Geschwister darf ich nicht sehen und Mutter hat er auch weggebracht, nachdem sie mir diese Narbe verpasst hat. Er ist so ein schlimmer Mensch und nennt sich Held, das ist doch alles nicht normal. Mit meiner Halb Heiß-Halb Kalt Fähigkeit war ich in seinen Augen perfekt und müsse nur noch geformt werden. Ich will doch einfach nur ein normales Leben und ein normaler Held werden ohne diesen Besessnen Zwang. Ich kann mich gegen ihn aber einfach nicht wehren. Wie den auch ich bin ein Kind, was kann ich da schon tun.
Ich weiß auch nicht warum ich Shigaraki gestern angesprochen habe, aber irgendwie dachte ich er könne mich verstehen. Jetzt lässt er nicht locker und will mir helfen. Mist, selbst Schuld. Ich biss mir auf die Lippe. Soll ich gehen? Ich müsste mich raus schleichen damit mein Vater nichts mitbekommt. Ich sah auf die Uhr. 5 Uhr. Oh Mist. Soll ich? Ich zögerte, aber das Gefühl das es besser wäre mit jemandem zu sprechen siegte. Mein Zimmer war im Erdgeschoss also hüpfte ich aus dem Fenster und rannte Richtung Wald. Es war warm aber ein frischer Wind wehte. Ich bin noch nie abgehauen, wenn mein Vater das mitbekommen, hat das schlimme Konsequenzen. Als ich nach 15 Minuten den Wald erreichte, sah ich Shigaraki der an einem Baum stand. In seinen Freizeitklamotten wirkte er richtig cool und lässig. Ich trug noch meine Schuluniform, weil mir einfach nicht danach war mich umzuziehen. Er war in seine Gedanken vertieft aber sobald ich in seine Nähe kam, sah er mich direkt an und lächelte dabei. So ein schönes Lächeln, er war so... Halt stop, den Gedanken schieben wir beiseite. Ich erwiderte sein Lächeln nicht. So gern ich es auch gewollt hätte ich konnte es nicht. Mit gesenkten Blick ging ich auf ihn zu und stellte mich wortlos neben ihm. Er sagte ebenfalls kein Wort. Wir standen bestimmt 10 Minuten einfach da und betrachtet die Bäume. „Komm mal mit." Seine Worte holten mich aus meinen Gedanken und ich folge ihm. Wir liefen durch den Wald und der Endete an einem kleinen Fluss. Auf einer kleinen Wiesenfläche direkt am Wasser, setze er sich hin und deutete mir an sich neben ihn zu setzten. Ich setze mich und wir genossen einen Moment diese herrliche Ruhe und die frische Abendluft. Wieder sagte keiner ein Wort bis er Anfing zu reden. „Ich möchte dir etwas erzählen, das ich noch niemandem erzählt habe. Und wenn ich fertig bin, entscheidest du ob du mir vertraust und ich dir helfen kann oder nicht. Einverstanden?" Was jetzt wohl kommt? Die traurige Geschichte eines reichen Jungen der alles hat? Ich wusste wenig über ihn, nur sein Ruf an der Schule. Er ging zwar in meine Klasse aber ich hielt mich von allen fern und redete auch nie mit jemandem. Warum ich gerade ihn angesprochen habe weis ich selbst nicht genau. Als er anfing mir seine Geschichte zu erzählen war ich mehr als nur Baff. Dieser Junger der alles zu haben scheint und immer nett, freundlich und hilfsbereit ist, hat schreckliches durchmachen müssen? Es tat mir plötzlich Leid was ich anfangs dachte. Ich hörte ihm bis zu Ende zu und als er fertig war fing ich an zu weinen. „Da-das tut mir Leid." schluchzte ich. Er sah mich nicht an. Er wollte wohl kein Mitleid, davon hat er bestimmt schon genug bekommen. „Muss es nicht. Manchmal muss man schlimme Dinge erleben um Wertzuschätzen wenn dir etwas gutes passiert!" Jetzt sah er mich an und lächelte wieder dieses schöne Lächeln. Ich will auch so lächeln schoss es mir durch den Kopf und wen er das schafft nach all dem was er erlebt hat, schaff ich das bestimmt auch. Möglich das ER das Gute ist, was mir passiert. Ich trocknete meine Tränen, nahm meinen ganzen Mut zusammen und erzählte ihm einfach alles. Wie mein Vater mich behandelte, wie er mich isolierte und regelrecht mit Training bis zum Erbrechen folterte. Dann die Situation mit meiner Mutter und meinen Geschwistern und dieses Gefühl ihm einfach ausgeliefert zu sein, da er ja ein Top Held war. Als ich fertig war mit reden, fühlte ich mich so befreit. Er hatte Recht, manchmal reicht es seine Sorgen zu teilen, um einfach nicht allein damit zu sein. Er muss meine Gedanken gelesen haben oder vielleicht konnte er auch die Erleichterung in meinen Augen sehen, er grinste mich an. „Siehst du, ich habe doch gesagt ich kann dir helfen." Ich antworte mit einem schiefen Lächeln und nickte. „Gehen wir zurück? Es ist schon dunkel." wieder nickte ich und wir gingen zurück. Am Eingang des Waldes verabschiedeten wir uns und ich ging nachhause. Es war ein gutes Gefühl nicht mehr alleine zu sein.

Another Life // Izuku Shigaraki Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt