Als ich meinem gegenüber ins Gesicht sah, blieb mir die Luft zum Atmen weg. Ich brachte keinen Ton raus und einen klaren Gedanken konnte ich erst recht nicht fassen. Was ist hier los? Das kann nicht echt sein! Ist das... ist das... echt? Ich stand völlig neben mir. Ich hörte nichts mehr von der Musik und auch die Leute um mich herum, nahm ich nicht mehr wahr. Mein Blick war steif auf das Gesicht meiner Mutter fokussiert. Ihr kleiner zierlicher Körper stand mir gegenüber und sah aus, wie an dem Tag an dem sie vor meinen Augen starb. Sie lächelte mir zu wie sie es immer tat, so wie ich sie in Erinnerung hatte. Aber etwas war falsch. Es gab keine Wärme und keinerlei Liebe in ihrem Blick. Mir lief es eiskalt den Rücken runter. Plötzlich riss sie ihre Augen auf und an einigen Stellen ihres Körpers klafften Löcher auf, aus denen Blut ran. Was zur Hölle ist hier los? Ich riss schockierend meine Augen auf. Das kann nicht meine Mutter sein! Ich war nicht in der Lage mich zu rühren. Ganz dumpf und leise hörte ich Kacchan und kam wieder etwas zu mir. „Deku! Deku! Izuku!" Ich sah ihm in die Augen und er sah erleichtert aus. Ich sah wieder zu der Stelle an der eben noch meine Mutter stand... doch da war niemand. „Was ist passiert?" fragte ich verwirrt. „Du hast mit völlig leerem Blick ins nichts gestarrt und warst wie weggetreten." erklärte mir Shoto, der auf meiner anderen Seite stand. „Habt ihr sie auch gesehen?" wollte ich wissen. „Wenn meinst du?" fragte Kacchan. Ich zögerte. „M-Mom!" Er warf mir einen verwirrten Blick zu. „Du hast Tante Inko gesehen?" Ich nickte. „Deine Mutter?" fragte Shoto ebenfalls verwirrt. Ich griff mir an den Kopf. „Ich weis nicht was es war aber es wirkte verdammt echt!" überlegte ich laut. „Bina!" rief ich der Barfrau zu und sie kam zu mir. „Ja?" fragte sie irritiert. „Schau dir meine letzten 10 Minuten an, sieh was ich gesehen habe. Oder nicht gesehen habe." befahl ich ihr. „Ok." Sie legte einen Finger an meine Schläfe und ich sah die letzten 10 Minuten rückwärts laufen. Binas Fähigkeit war es Erinnerungen nochmal abzuspielen, genau wie eine Videoaufnahme. Als ich Shoto sagte das ich ihn liebe hielt ich inne. „Stop! Genau ab hier!" sagte ich. „Sie es dir mit mir an." Ich redete mit Shoto und drehte mich plötzlich um. Doch da war niemand. „Das kann nich sein. Nochmal!" Sie spulte zurück und tatsächlich. Da war nichts. „War das eine Illusion? Oder hat mir da jemand was in den Kopf geplatzt?" ich überlegte laut. Shoto und Kacchan standen vor mir und grübelten ebenfalls, wie man so eine Illusion schaffen könnte. „Danke Bina, geh wieder an die Arbeit!" Sie nickte und ging ohne weiteres Wort. Niemand hat etwas von meinem Aussetzer mitbekommen. Kein Wunder. Der Club war voll und für bis auf einige wenige, war ich nur ein Gesicht unter vielen. „Da muss mich jemand mit seiner Fähigkeit angegriffen haben. Nur wie?" fragte ich. Keiner wusste eine Antwort. „Lasst uns das erstmal vergessen und genießen weiter den Abend. Morgen mach ich mir darüber Gedanken." Beide waren skeptisch, stimmten mir dann aber zu. Lange blieben wir nicht mehr, denn nach dem Anblick, war mir die Lust auf Party vergangen.
Ruhelos wälzte ich mich im Bett hin und her, fand aber nicht in den Schlaf. Shoto lag schlafend neben mir. Nach meinem Dankeschön, ist er friedlich eingeschlafen. Ich dachte das es mich wenigstens etwas schlafen lassen würde, so ausgepowert zu sein, dem war aber leider nicht so. Ich konnte meine Gedanken einfach nicht abstellen. Was war das vorhin? Es war schon verstörend genug meine Mutter einmal sterben zu sehen, nochmal ist schon folter. Es muss jemand sein, der weis wer ich bin und vor allem muss er meine Mutter und die Umstände ihres Todes kennen. Da bleibt eigentlich nur einer übrig. Ich seufzte. Naja ich hab ihm ja gesagt er soll mir zeigen was er hat und das war definitiv gewaltig aber noch mal lass ich mich davon nicht aus der Ruhe bringen. Da an Schlaf nicht zu denken war, verließ ich des Bett und wanderte nachdenklich durchs Zimmer. An meinen Schreibtisch blieb ich stehen und mir fiel ein verpacktes kleines Geschenk ins Auge. Es war das , dass Occhako mir gegeben hat. Eigentlich wollte ich es nicht öffnen aber wenn sie mich vor allen drauf anspricht, sollte ich wenigstens wissen was drin ist. Ich nahm das rote kleine Kästchen in die Hand, öffnete es und zum Vorschein kam ein kleiner Plüschanhänger in Form eines Bären, der ein Herz in den Händen hielt. Wie kitschig. Denkt sie wirklich sowas gefällt mir? Ich sah mir das Ding genau an und irgendwie war es seltsam. Es war als würden mich die Augen genau beobachten. Damit stimmt etwas nicht! Da gab ich ihr Recht. Ohne zu auffällig zu sein, setzte ich Intelligent ein und tatsächlich gab der Bär ein Kamerasignal ab. Ist das ihr Ernst? Was will sie damit bezwecken? Ich legte den Bären zurück ins Kästchen, hielt aber die Verbindung und verfolgte es zurück zum Empfänger. Es dauerte eine Weile, die Verschlüsselung war schwer zu knacken aber nicht unmöglich. Ohne Spuren zu hinterlassen surfte ich durchs Netz und kam schließlich beim Empfänger an. Es war ein normales Handy ohne große Verschlüsselung und tatsächlich war es Occhakos. Sie hatte eine Hintergrundbild unserer alten Clique, das ich sofort erkannte. Ich suchte nach Informationen und fand ein paar SMS einer Anonymen Nummer. Beim durchlesen wurde mir klar was hier läuft. Dieses Miststück. Wart es nur ab. Ich grinste böse vor mich hin. Ich kopiere die Nachrichten und die Entschlüsselte Anonyme Nummer in meiner Cloud und versteckte sie. Wer auch immer diesen Bären hergestellt hat, kennt sich aus. Ich löste die Verbindung und stand wieder in meiner gewohnten Umgebung. Ich durchleuchte den Bären nochmal und bemerkte, das er auch eine Ortungsfunktion hatte. Fuck. Das erklärt natürlich warum ich hier in diesem Gebäude gesucht und gefunden wurde. Dieses unauffällige kleine Ding... Ich biss die Zähne zusammen. Das wird sie mir büßen. Mein Vertrauen so zu missbrauchen. In meinem Kopf legte sich schon ein Plan zurecht, um es denjenigen heimzuzahlen, die mir und meiner Familie schaden wollen. Mein böses Grinsen wurde immer breiter. Mal sehen wer hier den längeren Atem hat.
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Another Life // Izuku Shigaraki
Fiksi PenggemarWas wäre wenn All for One sich Izuku angenommen hätte, bevor All Might die Möglichkeit dazu hatte. Was wäre wenn der kleine Izuku Midoriya anders aufgewachsen wäre. Der ruhige, in sich gekehrte kleine Izuku hat es nicht leicht, sein Leben wird ihm...