Another Life // Izuku Shigaraki

Test

Am nächsten Morgen wurde ich völlig übermüdet, von meinem Wecker aus dem Schlaf gerissen. Mit einer Handbewegung machte ich ihn aus und setzte mich laut gähnend auf. Als ich einigermaßen in der Lage war klar zu denken, wurde ich schlagartig wach. Die Ereignisse der letzten Nacht gingen mir nochmal durch den Kopf. Da wird heute noch einiges auf mich zu kommen. Ich grinste verstohlen. Wenn es nicht so läuft wie geplant, war das mein letzter Tag hier. Was soll's, war ne schöne Zeit und Shoto wäre zum Informationen sammeln ja auch noch da. Sollte Kacchan anders reagieren als erwartet, stirbt er noch heute. Traurig aber so läuft es eben. Aus dem Kleiderschrank holte ich meine Uniform und zog mich an. Die Krawatte lies ich wie immer aus und meine Roten Sneker durften natürlich auch nicht fehlen, dann ging ich in die Gemeinschaftsbäder und machte mich fertig. Meine Haare waren mittlerweile wieder grün und echt lang, ich band sie mir zu einem halben Zopf zusammen, langsam müssen die echt wieder ab. Vielleicht kann ja eines der Mädchen mir die Haare schneiden, ich frag später mal. Zufrieden mit meinem Äußeren, machte ich mich auf den Weg zu Shoto. Er wusste zwar das ich heute Nacht unterwegs war, nur wollte ich ihn über die Einzelheiten und Kacchans Test aufklären.

„Das Alibi hätte ich dir auch geben können." schmollte Shoto etwas beleidigt als ich mit meiner Erzählung komplett fertig war. Ich seufzte. „Natürlich hättest du das machen können aber es war auch deine Idee, mich ihm zu öffnen." „Aber doch nicht gleich so." warf er mir vorwurfsvoll entgegen. „Ja mag sein, gestern war ich etwas von meinen Emotionen geleitet aber ich bereue es nicht. Wenn er besteht, habe ich einen alten neuen Verbündeten, auf den ich mich verlassen kann. Besteht er nicht, tja dann hast du einen Konkurrenten weniger." zog ich ihn ein wenig auf. Er funkelte mich böse an und drehte mir den Rücken zu. Ich stand von seinem Bett auf und ging zu ihm, legte meine Hände auf seine Hüfte, drehte ihn zu mir um und zog ihn eng an mich. Überrascht quiekte er auf. Ich sah ihm in die Augen und er erwiderte verliebt meinen Blick. „Gestern hattest du doch noch viel mehr Selbstbewusstsein." Neckte ich ihn. Er wurde rot und sah etwas zu Seite. „Mag sein das es ein Fehler war, mag sein das heute meine Zeit als Schüler vorbei ist aber ich bereue nicht, ihm noch eine Chance zu geben. Du hattest Recht als du sagtest ich habe Gefühle für ihn, dass will ich nicht leugnen." sagte ich ernst. Sein Blick wurde Traurig. „Aber DU bist es, dem ich Blind vertraue und der niemals einen Test bräuchte um mir das zu beweisen. Du bist der, den ich an meiner Seite haben will und du bist der, den ich nicht mehr gehen lassen werde." Seine Augen leuchten auf und in dem Moment sah er aus wie Dabi, nur ohne Narben. Innerlich erschrak ich kurz, lies mir aber nichts anmerken. Kann das sein? Nein oder? Ich schob den Gedanken bei Seite, konzentrierte mich wieder auf Shoto und zog ihn zu einem Kuss ran. Er erwiderte ihn und wir küssten uns intensiv. Als wir uns lösten atmete er schwer und sah mich mit liebevollem Blick an. „Ich liebe dich Izuku Shigaraki. Meine Liebe und mein Leben gehören allein dir." Ich sah ihn etwas überrascht an, erwidert aber seinen liebevollen Blick. „Dann will ich sehr gut darauf aufpassen." dann küsste ich ihn wieder.

Als wir gemeinsam Richtung Küche liefen, wurden wir freudig von den anderen Begrüßt. Sero und Fumikage riefen uns zu sich und wir setzten uns an deren Tisch. „Mina und Ochako haben Brötchen geholt, bedient euch." rief uns Denki kauend und mit vollem Mund entgegen. „Danke." lächelte Shoto ihm zu. Ich grummelt nur müde vor mich hin und aß was Shoto mir brachte, was uns seltsame Blicke bescherte.
„IZUKU!!!" Kiri schrie aus dem Gemeinschaftsraum so laut meinen Namen, dass ich vor schreckt fast vom Stuhl fiel. „Komm sofort her!" ergänzte er. Aus Neugier standen natürlich alle auf und gemeinsam liefen wir zu Kiri, der schockiert auf den Fernseher zeigte. Ich schaute hin und sah mich, wie ich gerade jemandem das Genick brach. Wir hatten zwar alle Kapuzen auf aber trotzdem konnte man mich und meine Spezialität eindeutig erkennen. Eine Überwachungskamera hat gestern alles aus verschiedenen Blickwinkeln aufgezeichnet. Ob es dumm war sie nicht zu zerstören oder die Aufnahmen zu löschen? Hab ich mich zu sicher gefühlt oder nicht richtig nachgedacht? Naja zu spät, jetzt ist es wie es ist. Gespielt überrascht sah ich zum Fernseher und alle zogen schockiert die Luft ein. Keiner traute sich was zu sagen. „Was ist da passiert?" fragte ich monoton wie immer. „Sie haben jemanden von der Liga verhaftet, doch seine Kumpanen haben ihn befreit. Unter ihnen warst auch du und das gleich 8 Mal." erkläre mir Kiri. „Die Schweine haben es schon wieder getan!" rief Mina empört. „Haben sie Izukus Körper wieder so dupliziert wie im USJ?" Überlegte Sero. „Ganz bestimmt!" Rief Ochako. „Diese Schweine haben schon wieder Izukus Person schlecht gemacht, wie können sie nur?" fragte Momo schockiert. Ich sagte nichts. Verzog auch keine Miene. Ich sah einfach zum Fernseher und versuche so zu wirken als würde mich das kalt lassen. Shoto sagte auch nichts, er wusste scheinbar nicht so recht damit umzugehen. „Warum Izuku?" fragte Mezu. „Das würde uns auch Interessieren!" Wir alle sahen irritiert zum Eingang, als wir All Mights tiefe dunkle Stimme hörten. Er kam, gefolgt von Aizawa und Mahoi, in unseren Gemeinschaftsraum und musterte mich skeptisch von oben bis unten. Ich erwiderte Standhaft seinen Blick und blieb gewohnt ausdruckslos. „Warum du, junger Shigaraki?" fragte er mich direkt und durchbohrte mich dabei mit seinem Blick. Was er wohl sucht? Empörung? Wut? Schuld? Reue? Irgendwelche anderen Gefühle. Ich lies nichts durchblicken. „Woher soll ich das wissen? Anscheinen haben sie einen Weg gefunden zu agieren und missbrauchen mein Gesicht dafür." sagte ich mit neutraler Stimme und zuckte mit den Schultern. „Glaubst du ja?" fragte er mehr als skeptisch. „Der Anwesende Profiheld berichtete uns das einer der Doppelgänger anders wirkte als die anderen. So als würden die anderen ihn schützen. Wo warst du gestern Abend gegen 8 Uhr abends?" Fuck. Der Fettsack ist doch aufmerksamer als gedacht. Oder war es doch der Schattenheini? Wie dem auch sei. Beweise gibt es nicht, sonst wären sie hier anders einmarschiert.
Alle Blicke waren auf mich gerichtet. Ich sah ihn mit gewohnt neutralem Gesicht an. „Warum werde ich hier so offen zur Schau gestellt? Hätte ich nicht das Recht unter 4 oder 8 Augen mit euch zu sprechen?" „Wäre dir das lieber?" fragte Mahoi verständnisvoll. „Natürlich wäre mir das lieber, aber unser Top Held muss ja eine große Show daraus machen." sagte ich etwas unterkühlt. All Might knickte etwas ein unter meinen Worten, verstand wahrscheinlich das er hätte anders handeln sollen, hielt aber trotzdem an seiner Ansicht fest. „Wie auch immer. Ich war hier. Wie sollte ich den hier raus kommen ohne das es jemand merkt?" „Kann das jemand Bezeugen?" fragte er weiter und sah in die Runde. Alle schüttelten den Kopf. „Wie soll mich den jemand sehen wenn ich auf meinem Zimmer bin? Vielleicht möchte ich ja nicht verraten mit wem ich meine Abende verbringe." erwiderte ich. „Kann ja sein. Ihr lebt alle unter einem Dach, da bekommt man doch mit wenn jemand da ist oder nicht." sagte er und versuchte seine Ungeduld zu verstecken. „Wenn du kein Richtiges Alibi hast, musst du jetzt mitkommen und wir müssen davon ausgehen, das du ein Komplize der Liga bist." Das hat er sich ja schön ausgemalt. Er hat zwar Recht aber nur einen Verdacht. Ich erwidert seinen Blick, gab aber keine Antwort. „Dein Schweigen spricht nicht gerade für dich." Ich antworte noch immer nicht. Shoto neben mir wurde ganz ungeduldig, hoffentlich reißt er sich zusammen und sagt jetzt nichts. „Mahoi! Nehmen sie ihm mit." sagte All Might zum Polizisten, der jetzt auf mich zu kam und mir Handschellen anlegen wollte. Ich rührte mich nicht und sah ihn ausdruckslos an. „Das sind die Vorschriften. Tut mir Leid." erklärte er schuldbewusst. Man sah ihm an das er, das eigentlich für Falsch hielt. Ich nickte ihm zu. Ich mein, ich hab ja wirklich getan was mir vorgeworfen wird. Eine große Show als Opfer abzuziehen, ist nur so gar nicht meins. Er wollte mir gerade die Handschellen anlegen, als ich eine Stimme hörte die mich innerlich zum grinsend brachte.