Ich will Rache

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Am nächsten Morgen wachte ich mit gemischten Gefühlen auf. Es war Samstag, also konnte ich noch ein wenig im Bett liegen bleiben. Ich starrte an die Decke und dachte über die Ereignisse des letzten Tages nach. Angst schlich sich ein. Was wird jetzt passieren? Wie geht es weiter? Wird der Sensei überleben und wen nicht... Tränen stiegen mir in die Augen, ich wollte aber nicht weinen. Ich riss mich zusammen. Wenn er wirklich stirbt, was passiert mit mir? Tomura ist volljährig, aber ich? Ich will hier nicht weg.
Ich gab mir einen Ruck und stand auf. Ich sah zum Bild meiner Mutter und seufzte. Ich weis nicht, ob ich das nochmal ertragen kann.  Ich zog mir was an und ging runter, unten sah ich Tomura vorm Fernseher stehen und es liefen Nachrichten. Ich stellte mich zu ihm und hörte gespannt zu. „ ... der Held Mr. Plans wurde heute Nacht Tod in seinem Haus aufgefunden. Die Organisation die sich zu seinem Mord bekannt hat, stellte uns Material zur Verfügung das Beweist das er Frauen dazu gezwungen hat, ihm sexuelle Dienste, als Dank für ihre Rettung zu leisten. Die Beweise sind eindeutig und eine Fälschung ist ausgeschlossen. Die Polizei ermittelt und sollten sie eines seiner Opfer sein melden sie sich bitte unter dieser Nummer. Wir stellen uns die Frage ‚Können wir uns noch auf unsere Helden verlassen?' " Ich sah zu Tonura und er grinste. Voller Erfolg. Jetzt nimmt alles seinen Lauf. Die Nachrichtensprechern ging zu nächsten Thema: „Ein Team aus Hackern hat heute Nacht für Chaos bei der Polizei gesorgt. Was genau ihr Ziel war konnte noch nicht ermittelt werden aber der Datenverlust ist enorm. Hierbei handelte es sich um Profis die genau wussten was sie taten. Die Polizei arbeitet an der Wiederherstellung der verlorenen Daten, es scheint aber als wären sie unwiderruflich verloren. Wir ....." Tomura kam zu mir, legte seine Hand auf meine Schulter und lächelte mich an. „Das haben wir nur Dank dir geschafft. Der Sensei wäre stolz auf dich und ich bin es natürlich auch!" Ich sah ihn verlegen an und wurde rot. „Keine große Sache." „Oh doch und wie. Hättest du gestern nicht so einen kühlen Kopf bewahrt, wäre alles umsonst gewesen. Du bist etwas besonderes Izuku. Ich hätte das ohne dich nicht Händeln können." Meine Augen leuchtet auf bei seinen Worten. Dann verdunkelten sie sich aber wieder bei dem Gedanken daran wie es weiter geht. „Sag mal..." ich brach ab. Er sah Verständnisvoll zu mir runter. „Du machst dir Sorgen nicht wahr?" Ich nickte. „Kann ich verstehen. Ich auch. Der Doc meinte sein Zustand ist aussichtslos, aber es scheint als wolle er nicht so einfach aus unserem Leben treten. Er kämpft. Nach der Op wurde er ins Koma versetzt aber ob er je wieder aufwachen wird, weis niemand." Seine Stimme zitterte bei seinen letzten Worten. Er lebte schon viel länger als ich mit dem Sensei zusammen, für ihn ist das bestimmt noch schlimmer. Ich wusste nicht wie ich fragen soll, also fragte ich direkt. „Was passiert mit mir, wenn mein Vormund außer Gefecht ist?" Tomura überlegte kurz. „Ich bin dein Vormund, seid meinem 18. Geburtstag." Ich war verwirrt. „Wie?" „Naja, dem Sensei war bewusst das irgendwann sowas passieren könnte und deswegen hat er Vorkehrungen getroffen um uns abzusichern. Selbst wenn die Organisation auffliegt oder zerschlagen wird, musst du dir keine Sorgen machen. All Might gab uns ja nochmal die Bestätigung, dass alles was wir für deine Sicherheit getan haben funktioniert hat. Ich lebe schon immer im verborgenen und habe damit kein Problem, aber du sollst ein so normales Leben wie möglich führen, dafür werden Korugiri und ich sorgen." Meine Augen wurden ganz groß und füllten sich mit Tränen als er fertig geredet hat. Wir schauten uns in die Augen und sein Blick war so warm und liebevoll, das ich mich nicht mehr zusammenreißen konnte und mir liefen die Tränen. „Ich wusste gar nicht das du so schmalzig sein kannst." zog ich ihn auf. Er wurde rot. „Du bist mein kleiner Bruder, da werd ich schon mal weich." Wir grinsten uns an. „Gewöhn dich nur nicht dran." Wir standen noch eine Weile da bis ich wieder anfing zu reden. „Glaubst du All Might hat überlebt? Wenn ja könnte die Organisation auffliegen und wir gleich mit." Er überlegte kurz. „Kann schon sein das ihn jemand da rausgeholt hat aber diese Verletzungen steckt er niemals so leicht weg. Er sagte er war nicht offiziell anwesend, also stehen die Chancen gut das, dass was zwischen dem Sensei und All Might passiert, ist niemals an die Öffentlichkeit kommt. Wir warten erst mal ab was passiert und lassen alles auf uns zukommen. Für den Fall der Fälle haben wir Pläne."   „Weihst du mich in diese Pläne eine?" Er grinste. „Werde ich. Du hast beweisen, das du mit allem umgehen kannst." Ich lächelte ihn an. „Ich will Rache, ist das falsch?" Er schaute etwas verdutzt. „Nein. Die will ich auch!" sagte er selbstsicher. Wir schauten uns an und grinsten beide Böse.

Zwei Wochen sind vergangen und niemand berichtete über einen verletzten All Might oder den Kampf der stattgefunden hat. Die Organisation lief auch normal weiter und die Firma wurde von ausgewählten Leuten weitergeführt als wäre nicht passiert. Offiziell hat der Sensei sich eine Auszeit genommen und geniest einen Urlaub auf unbestimmte Zeit. Die Angestellten der Organisation wussten auch nichts, nur das ihr Boss länger weg sein wird und seine Assistenten alles organisieren werden. Es entstanden Spannung wegen der Führung aber Sensei's Assistenten wurden von ihm ausgewählt und ausgebildet, sie kamen mit jeder Situation zurecht. Tomura und ich lebten weiter im Haus und ich ging ganz normal zur Schule. Sensei lag noch immer im Koma aber er war nicht Tod und das gab uns Hoffnung. Ich trainierte weiter fleißig, auch Shoto kam oft vorbei und wir hingen rum oder trainierten gemeinsam. Es war alles wie immer nur der Sensei fehlte. Ein komisches Gefühl einfach so weiter zu machen wie bisher aber es war das einzige das wir tuen konnten.

Es vergingen weitere Wochen und Monate, Sensei's Zustand änderte sich kaum und All Might war wie vom Erdboden verschwunden. Wir gaben aber nicht auf. Unser Durst nach Rache wurde immer stärker und wir wollten ihn irgendwann stillen. Ich saß gerade im Englischunterricht als ich eine Nachricht bekam. Ich öffne sie vor meinem inneren Auge und was ich da lesen konnte, lies mich vor Freude aufspringen. Alle Blicke im Klassenraum lagen auf mir. „ Shigaraki? Willst du uns erzählen was dich so erfreut?" fragte mich der Lehrer. „Nicht wirklich. Ich muss los." ich nahm meine Sachen und rannte aus dem Raum, der Lehrer schrie mir noch etwas nach aber ich konnte es nicht mehr hören. Schnell machte ich mich auf den Weg nachhause. Zuhause angekommen, sah ich Tomura und Kurogiri schon auf mich warten. „Ist das euer Ernst?" fragte ich etwas außer Puste. Sie grinsten beide und nickten mir zu. „Können wir.. können wir zu ihm?" „Ja, wenn du willst sofort." „Klar doch, ich zieh mir nur was anderes an." Ich rannte in mein Zinmer zog mir die üblichen Sachen an und war schnell wieder unten. Kurogiri öffne ein Gate und wir gingen durch. Raus kamen wir in dem Krankenzimmer das wir schon so gut kannten. „Hat er wirklich reagiert?" fragte ich freudig. „Ja hat er, es ist ihm zwar nicht möglich zu sprechen aber er hat ganz klar auf eine Frage reagiert." Tomura klang ebenfalls etwas euphorisch. Wir stellten uns an sein Bett und beobachten ihn. Sein Gesicht war völlig entstellt und vernarbt, sein Mund und seine Augen waren nicht mehr zu erkennen. Er trug eine Maske die mit seiner Lunge verbunden war, so konnte er Atmen den auch seine Nase war nicht mehr zu sehen. Von zwei Ohren war nur noch eins da, ich nahm seine Hand, „Ich bin's Izuku. Wenn du mich hören kannst drücke bitte ein mal meine Hand." Es dauerte einen kurzen Moment aber dann verspürte ich einen Druck und konnte meine Freudentränen nicht mehr zurückhalten.

Another Life // Izuku Shigaraki Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt