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Wann hatte er angefangen, so zu denken? 
Warum musste er so denken?
War es meine Schuld?
Ich hatte nie gewollt, dass er so leiden muss. 
Nun schaute ich in sein Gesicht, tränenüberströmt, mit einem verzweifelten Blick und zusammengepressten Lippen, damit keine weiteren Tränen vergossen wurden. 
Es klappte allerdings nicht.
Weder bei ihm, noch bei mir.

„Nein, Seungmin, ich-“
„Sag nicht Seungmin. Bitte."
„Warum hast du nichts gesagt, Minnie? Warum?"
„Wann hätte ich es bitte sagen sollen? War das ab einem Zeitpunkt den nicht mehr als offensichtlich?"
„Nein, Minnie.
Nicht für mich.

Ich hatte gedacht, wir wären füreinander gemacht. 
Wie von Gotteshand erschaffen. 
Dazu bestimmt, zusammen zu sein und keinen Grund zur Traurigkeit zu haben. 
Wie hätte ich in diesem Glauben deine Zweifel sehen können?
Ich hatte diese ja nicht wahrnehmen oder annehmen können.
Wäre uns sonst dieser Schmerz erspart gewesen, oder musste diese Erfahrung sein?
Musste sie das?"

Inzwischen liefen mir die Tränen in Strömen, meine Brust tat unfassbar weh. Schmerz zog sich langsam durch alle meine Adern, betäubte meine Umgebung. 
Ich sah nur noch Minnie.
Tränenüberströmt vor mir sitzen. 
Mit der weißen Flauschdecke auf seinem Schoß und seinen in dieser gekrallten Händen.

„Warum warst du dir in unserer Beziehung so sicher, Channie? Warum hattest du keine Zweifel?"
„WEIL ICH DIR MIT HERZ UND SEELE VERTRAUT HABE!“

Jetzt zuckte er erschrocken zurück. 
„Du hast es mir damals versprochen, Minnie. Ich hab keinen Grund gehabt, zu zweifeln. Warum hattest du sie?"
Es kam keine Antwort. Vielleicht hatte er keine, vielleicht wollte er auch einfach nicht antworten?
„Lag es an mir, Minnie? Hab ich irgendwann was gesagt oder getan? Kannst du mir das bitte sagen?"

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Sonnenstrahlen kitzelten mein Gesicht und meine Haare folgten dem Wind. Ich vergrub meine Nase in Minnies Haaren, roch an seinem Shampoo.
Hier auf dem Balkon meiner ersten Wohnung saßen wir zusammen und schauten in die hinabgehende Sonne. 
Es war früher Herbst und ich konnte mir inzwischen auch nach der Schule mit meinem verdienten Geld als Teil von 3racha, die Wohnung leisten.
Seungminnie saß eingekuschelt zwischen meinen Beinen und lehnte sich an meine Brust.
Ich war glücklich. 
Wirklich glücklich. 

„Channie?“
Minnie dreht sich um und blickte mir ins Gesicht.
„Was ist, love?“
Jetzt wärmten sich seine Wangen und Ohren. 
Meine Wirkung auf ihn war selbst jetzt noch unfassbar süß und brachten mein Herz dazu, Saltos zu schlagen. 
„Bleiben wir zusammen?“
„Hm? Wir können ruhig noch eine Zeit hier sitzen. Ist noch ziemlich warm."

Ich beugte meinen Kopf und rieb meine Nase sanft an seiner, kniff spielerisch meine Augen zusammen und hielt seine Hüfte fest.
Kichernd von dieser Reaktion schüttelte er den Kopf, ehe er plötzlich ernst wurde und seine Augen tief in meine schauten.

„Nein, Channie.
Ich meinte, bleiben wir zusammen? So für die nächste Zeit oder so? Als.. Du weißt schon. Ein Paar?"
Verwundert legte ich meinen Kopf schief.
„Die nächste Zeit? Willst du dein Leben nicht mit mir verbringen? Heiraten oder so?"
Panisch schüttelte er jetzt den Kopf.
„Nein, nein, ich würde unheimlich gerne mit dir zusammen bleiben. Solange es geht. Solange du auch willst. Ich habe mich nur gefragt ob du es auch möchtest?"
„Warum sollte ich nicht? Ich möchte mein Leben mit dir verbringen, Minnie. Liebend gerne."

Jetzt musste er auch lächeln. So breit und glücklich.
Sein Lächeln ist mit Abstand das Schönste, was es geben kann. 
Zusammen mit ihm. 
„Versprochen, Channie?“
„Versprochen. Und du?"
„Ich verspreche es dir, Channie. Ich verspreche es", sagte er und ich drückte ihm einen Kuss auf seine wundervollen Lippen

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„Nein Channie, nur.. Ich verstehe es nicht."
„Was denn, Minnie? Sag es mir bitte doch. Ich kann's dir eh nicht übel nehmen. Was soll denn jetzt noch passieren?"
Inzwischen schien er noch mehr in sich einzusacken. Warum reagierte er so? Was habe ich denn bitte getan!?
Was nur…

Als auch seine Schultern wieder anfingen zu beben, konnte ich nicht anders. Es tat mir weh, ihn so zu sehen.
Ohne darüber nachzudenken, griff ich nach ihm und zog ihn in meine Arme. Presste ihn an mich, als ob ich so seine Trauer aufnehmen könnte.
Es soll ihm nicht so schlecht gehen. 
Niemals. 

Doch durch diese Handlung schienen seine ganzen Masken und Hemmungen abzufallen und er ließ alle seine Emotionen herausströmen.
Ich konnte nur dasitzen, ihm über das Haar streichen und zu hoffen, dass es ihm besser gehen würde, sobald alles raus ist. 
Auch meine Augen brannten jetzt, er bedeutet mir zu viel als dass ich es einfach hinnehmen könnte. 
Viel zu viel.

„Du könntest wieder weggehen. Dieser kleine Fetzen unserer Verbindung könnte sich auflösen. Das kann jetzt passieren."
Beinahe hätte ich es nicht gehört. 
Er sagte es so leise, dass es beinahe vom Wind weggefegt wurde.  
„Warum würde es dich verletzen? Immerhin.. du bist gegangen. Ich bin nie als erstes von dir weg, Minnie. Ich wollte es nie."
Soeben verkrampfte er sich wieder, drückte sein Gesicht an meine Brust und versuchte, sich zu verstecken.

„Ich hatte.. Angst."
„Wovor, Minnie?“
„Dich nicht genug geliebt zu haben. Dich zu viel geliebt zu haben. Uns zu viel geliebt zu haben."

-...>^<...-

Truthhhh incominggg
Oder so HAHAS
Die Kapitel werden bald wieder mal ein wenig länger, hier hat die Aufteilung so halt Sinn gemacht TT
Hugs to you

:__==^==__:

Hate to Admit it // SeungChanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt