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Nun saß ich stumm da. 
Ich wusste nicht, ob ich etwas in diese Richtung erwartet habe.
Gerade als ich fragen wollte, was er damit meint, fing er an zu sprechen.

„Weißt du, ich habe dich von Sekunde eins wirklich geliebt. Mehr als ich jemals anderes geliebt habe. 
Ich habe auch nicht daran gezweifelt. Jedoch… Irgendwann … kamen diese Fragen. Diese Gedanken. 
Von anderen, aber auch von mir.

>Wie kann man in dem jungen Alter so ineinander verliebt sein?<,
>Das wird eh nicht lange halten können, sie sind zu jung.<,
>Nur der Bang-Junge zeigt ihm seine aufrichtige Liebe.
Warum macht der andere den nichts? Wr hat ihn nicht verdient!<, >Wahrscheinlich nutzt Kim ihn aus und lässt den für alles bezahlen.
Er wohnt ja auch schließlich bei ihm. Die Wohnung ist sehr gelegen, da kann er nicht dafür zahlen oder er will nicht<,
>Er hat ihn nicht verdient.<,
>Sie sind zu jung..<" 

Jetzt spürte ich Wut aufkochen. Warum hatte man so etwas zu ihm gesagt? 
Wieso musste man sowas überhaupt zu Menschen sagen? 

Seungmin schien das zu bemerken und strich sanft über meinen Oberschenkel. 
Wie früher, als ich sauer wurde. 
Und auch jetzt holte es mich augenblicklich auf den Boden zurück. 
Er hatte sich ein wenig beruhigt und sein Schluchzten hatte aufgehört. 
Ich sah allerdings noch ein paar frische Tränen, welche ihm die Wangen herunterliefen, jedoch versuchte er, sie vor mir zu verstecken. 
Klappte allerdings nicht so gut, wie er es sich vielleicht erhoffte. 
Dann fuhr er fort.

„Und irgendwann.. Glaubte ich ihnen. Immerhin kam es von allen Seiten und dann fängt man irgendwo an, es zu glauben. 
Auch wenn alles dagegen spricht. 
Jemand, wer sehr lange hässlich genannt wird, glaubt auch niemandem mehr, wenn das Gegenteil gesagt wird. 
Das war auch bei mir so.
Ich hatte das unfassbare Gefühl, dich nicht verdient zu haben. 
Das Gefühl, zu wenig zu geben, obwohl meine Liebe so groß war.
Ich hatte Angst, dass es zu viel ist, und im nächsten Moment Angst, dass wir beide nicht wissen würden, wie man liebt. 
Dass wir uns falsch lieben.
Immerhin sagte es jeder. 
Ich habe dann wirklich das Gefühl bekommen, dass nur du wirklich an diese Beziehung geglaubt hast. 
Du schienst nicht irgendwelche Zweifel zu haben, anders als ich. 
So hat mein Kopf dann bemerkt, dass ja nur du liebst. 
Du im schlimmsten Fall für uns beide liebst. 
Denn anscheinend hat es so auf jede einzelne Person gewirkt. 
Und dann, hatte ich die schlimmste Woche meines Lebens. 
Man hat mir wieder alles Mögliche gesagt und so.. habe ich beschlossen, dass es nicht wert ist, eine Beziehung zu führen. 
Immerhin waren wir unsere erste Liebe füreinander. 
Vielleicht machten wir wirklich was falsch."

Da waren wir. 
Der Tag unserer Trennung. 
Minnie seufzte tief aus und holte Luft, ehe er sich traute, weiterzusprechen.
„Ich wollte, dass es dir gut ging. Weil ich geglaubt habe, ich würde es dir nicht ermöglichen. 
Deshalb könnte es eine andere Person vielleicht besser. 
Du kannst dir nicht vorstellen, wie sehr es wehgetan hat. 
Ich habe dich so geliebt, ich wusste es, aber ich hatte das Gefühl bekommen, irgendwas falsch zu machen. 
Deshalb habe ich dir auch übers Handy Schluss gemacht. 
Absolut dreckig, ohne persönliche Erklärung oder gar schriftliche.
Ich war so ein Arschloch. 
Tief in mir drin, wusste ich genau, dass ich es nicht wollte. 
Nur wurde ich von etwas gelenkt.

Ich... hasse mich wirklich dafür, dass ich dir das so angetan habe. 
Diese Art von Trennung hat kein Mensch verdient, erst recht nicht du.
Es tut mir leid. 
Es ist nicht genug, aber es tut mir leid."

Nun verstummte er. 
Auch ich sagte kein Wort.
Ich wollte, aber konnte nicht. 
Diese Realität, diese Wahrheit konnte ich nicht herunterschlucken und so lag sie schwer in der Luft.
Ich hatte sie bekommen
Den Grund, warum er so gehandelt hat.
Und zu meiner Überraschung verspürte ich keine Wut.
Ich war eher.. Enttäuscht?
Enttäuscht darüber, dass es so weit gekommen ist. 
Dass er mir nichts davon gesagt hat und das andere auf die Idee gekommenen, solche Sachen zu anderen Menschen zu sagen.
In was für einer Welt leben wir bitte?

Tief atmete ich aus, hielt Minnie dabei immer noch in meinem Arm.
„Channie.. Ich weiß, dass du sauer bist, aber.."
"Min, ich bin nicht sauer. 
Enttäuscht ja, aber nicht sauer."
„Das ist ja o viel besser“, murrte Minnie gegen meine Brust.
Kurz musste ich auflachen, ehe ich wieder ernst wurde. 

„Weißt du, ich glaube, man kann jetzt nicht von mir erwarten, dass alles gut ist. 
Ich verstehe dich, aber du hast mir auch unfassbar wehgetan. 
Ich bin zusammengebrochen, geflüchtet und musste lernen, mit dem Unwissen zu leben. 
Das hat schon Narben hinterlassen. 
Bei dir sicherlich auch. 
Aber.. ich bin dankbar dafür, dass ich es jetzt wenigstens weiß. 
Ich..muss es jetzt noch verdauen, weißt du?
Es ist nicht wenig."
Ich strich ihm währenddessen über sein weiches Haar und spürte sein leichtes Nicken gegen meine Brust. 
„Ich weiß, Channie.. Ich weiß.."

-...>^<...-

Naww, jetzt ist die Katze aus'm Sack ;D
Ngl, dieses Chapter hat mich irgendwie bedrückt gestimmt..
..ich habe es selbst geschrieben .. duh..
Hoffe, es ist alles ersichtlich und verständlich soweit <3
Man sieht sich hoffentlich bald wieder, liebe Leute
Hugs to you

:__==^==__:

Hate to Admit it // SeungChanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt