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„Wow, du siehst klasse aus, Channie!“, Hannie grinste über beide Ohren, hüpfte wild hin und her. 
Bei seinem Anblick musste ich schmunzeln. 
Es schien ihn zu freuen, mit mir mal wieder draußen unterwegs zu sein, und wie es schien war seine Socialbattery noch voll und bereit unter die Menschenmenge zu gehen. 

Auch er hatte sich herausgeputzt und sah wirklich unwiderstehlich aus. 
Ein enges leicht schimmerndes Oberteil betonte seine Taille und eine schwarze Hose schmiegte sich an seine Beine. 
Ich zog mir noch meine Boots an, nahm die Schlüssel und grinste zurück: „Bereit? Können wir los?"

Er nickte stürmisch, raste aus der Wohnung, zog mich dabei mit. Schnell schloss ich die Tür ab, ehe ich ihn folgte. 
Wir hatten beschlossen, zur Party zu laufen, aber auf dem Heimweg ein Taxi zu bestellen. 
Spätnachts angeschwipst durch die Gegend zu laufen, war nicht wirklich empfehlenswert.

Als wir dann durch die Tür gingen, schlug mir ein Schwall lauter Musik, das Lachen der Leute und der Geruch von Schweiß und Alkohol entgegen. 
Selbst nach einem Jahr fühlte sich diese Umgebung nicht sonderlich fremd an. 
Ich merkte jedoch, wie Sungie verkrampfte und nahm seine Hand in meine. 

„Es ist okay, ja? 
Du schreibst mir jederzeit, wenn was ist, die Handys sind auf Vibrationsmodus.
Außerdem lassen wir dich nicht alleine. 
Jinnie, Binnie und ich sind ja hier. "
Er nickte, doch seine Augen überflogen weiterhin die Masse an Menschen, versuchten die Lage zu analysieren und zu verarbeiten. 
Sanft zog ich ihn hinter mir her, bis ich an unserem Stammtisch ankam. 

Dort saß dann Changbin, doch sein Blick lag auf jemanden auf der Tanzfläche, der sich geschmeidig und präzisiere bewegte. 
Dessen Augen glitzerten, er schien in seinem Element zu sein und auch Changbin hatte einen stolzen Blick. 
Ich schätzte, das musste dann Felix sein.

Gleich neben Felix entdeckte ich Hyunjin, welcher mit seinem neuen blonden Haaren herumwirbelte und mit Felix eine Show ablieferte. Hannie drückte sich neben Changbin auf die Bank, wodurch Changbin uns bemerkte und beeindruckt den Kopf nickte.

„Na, sieh mal einer an. Chan-Hyung. Siehst gut aus."
In dem Moment stoßen auch Felix und Hyunjin zu uns und begrüßten uns. Felix bemerkte mich und verneigte sich sogleich.
„Freut mich wirklich sehr, ich bin Lee Felix.“
„Freut mich auch sehr, Felix, aber bitte, du brauchst nicht so formell mit mir zu sprechen.“
„Gut zu wissen. Changin hat nur die ganze Zeit so ehrfürchtig von dir erzählt."
„Yongbok!“, kam es empört von Changbin, „hab ich nicht!“
„Ist schon gut, Changbin. Ich weiß es zu schätzen. Ist Yongbok dein koreanischer Name?"
„Jap, so in etwa“, er zuckte mit den Schultern, "Ich hab ja meine Kindheit in Australien verbracht.“
„Ach, du kommst auch aus Australien?“
„Jup, bin seit 3 Jahren hier und eigentlich wollte ich früher wieder zurückkehren, dann habe ich aber Changbin kennengelernt und so, joah, hier bin ich wohl immer noch.“

Hyunjin drängte sich in unser Gespräch und zog mich in eine Umarmung. 
„Es tut gut, dich mal wieder hier zu sehen. Du siehst sau gut aus!"
Ich lachte über seine Schulter
„Wow danke, heute werde ich mit euren Komplimenten nur so überworfen.“ 
Alle lachten und schüttelte belustigt den Kopf: 
„Als ob du nie Komplimente über deinen Körper und solche Kleidung bekommst“,kam es von Changbin. 

Ich lächelte ihn an und dann sah ich zu Jisung, welcher still und ruhig da saß und seine Augen folgen wohl einer Person durch die Menschenmenge.
Ich folgte seinem Blick und sah Minho in der Menge. 
Er tanze eng mit einer jungen Frau, so kreisten ihre Hüften aneinander, die Hände in den Haaren der anderen Person vergraben. 

Jisung rümpfte die Nase, ließ dann den Blick an und bemerkte, dass ich ihn anschaute. 
„Wag es nicht, Chan-Hyung, wag es nicht.“ 
„Hast du mit ihm gesprochen? Es ist es Jahre her." 
„Und? Wir haben uns getrennt.
Was gibt es da noch zu bereden?"

„Ihr habt euch gutgetan.“
„Nein, Chan, haben wir nicht. Ich hab ihm nicht gutgetan. Hab ich nie."
Sungie drehte sein Gesicht von mir weg, doch die Tränen, die aufkamen, sah ich trotzdem. 
Es hat ihm damals echt wehgetan und das tut es immer noch. Ruckartig stand er auf, ließ und alle so zusammenzucken. 
Er stand so eine Minute, ich zählte währenddessen die Sekunden, ehe er von uns ging. 
Er schien wohl Ruhe zu brauchen. 

„Jemand sollte ihm nachgehen“, meinte Hyunjin. 
„Ich mach’ schon, wartet hier“, ich drehte mich um, sah noch Sungies Haare, die hinter einer Tür verschwanden. 
Ich kämpfte mich durch die plötzliche Menschenmenge an, murmelte Entschuldigungen, ehe ich gegen jemand lief und uns durch die Wucht zusammen auf den Boden warf.

Sofort richtete ich mich auf, reichte der Person meine Hand, mein Blick lag immer noch auf der Tür. Ich spürte, wie meine Hand ergriffen wurde und zog so die Person hoch, an meine Brust und hielt sie noch an den Schultern fest. 
„Hey, ähm es tut mir echt leid, ich wollte das wirklich nicht. Geht's dir gut? Entschuldig-"

Kaffee mit Vanille.
Dieser Geruch schlug mir entgegen und war innerlich vertraut. 
Als hätte ich mich verbrannt, ließ ich los und stolperte einige Schritte zurück. 
Erst jetzt sah ich der Person ins Gesicht, wessen große Augen mich zurückstarrten. 

Alles um mich herum verblasste zu einem schmutzigen Grau. 
Es gab nichts mehr. 
Keine lauten Schreie mehr, keine Musik mehr, keine bunten Lichter. 
Nur er stand da, wieder im Mittelpunkt. 
In diesem Moment fing meine Welt zu zerfallen.
Sie zerfiel, während meine Sonne wieder erschien.
"Minnie", brachte ich flüsternd über meine Lippen. 

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Ich verspreche es dir, Channie. Ich verspreche es.

-...>^<...-

Hach ja..
...
<3

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Hate to Admit it // SeungChanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt