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∘₊✧ Kim Seungmin✧₊∘

Leise nahm ich neben Channie Platz. 
Dessen Husten schien sich nach dem ersten kurzen Schock meiner Anwesenheit nun auch beruhigt zu haben und so blickte er entschuldigend zu mir.
„Sorry Minnie, hab gar nicht nachgedacht und hab mich total erschrocken:“
Ich wandte mein gerötetes Gesicht leicht ab, und winkte mit meiner Hand ab.
„Ach was, alles gut. Das war ja gar nichts."

Perversere Dinge haben wir definitiv schon gemacht, aber das Dirty Mind sollte sich jetzt gefälligst wieder in die dunkle Ecke meines Gehirns verpissen-
„Ach ja, danke für des Eis.“
Er blickte zu mir und hob sein Eis zum Dank an, so als würde er mir zu prosten. 
Ich tat ihm die Geste nach und so verbrachten wir die nächsten Minuten schweigsam nebeneinander, während der Rest vor uns hin und her lief. 

Nach einer Weile setzten sie sich auch auf die gegenüberliegende Steine und schienen ebenso in Stille zu verfallen.
Dann fing Chan an, zu sprechen.
„Die sehen echt fertig aus, oder? Haben sich selbst mit dem ganzen Essen und Attraktionen zugehäuft."
Leise lachte er dabei auf und lächelte breit, was ein warmes Gefühl in mir auslöste. 

Aber das war ja auch verständlich. 
Definitiv.
Ist vollkommen normal das Lachen und Lächeln anderer Leute toll zu finden, auch wenn es der Ex ist-
Channie hat aber nunmal ein Lachen, welches man gerne sieht und hört. 
Leugnen werde ich das hier schon mal nicht.

Verstohlen blickte ich erneut zu ihm, sah so seinen warmen Blick, mit welchem er die Truppe gegenüber von uns anschaute. 
Es lag so viel Wärme und Zuneigung in seinen Augen, sodass es sich in meinem Inneren zusammenzog. 
Wie konnte ein Mensch nur so herzlich und liebevoll sein? 

Auch wenn wir eine lange Zeit nicht wirklich was miteinander zu tun hatten, war er im Innerem doch noch ähnlich wie der Channie vor eineinhalb Jahren. 
Absolut selbstlos, den Blick nur auf die Liebsten gerichtet. 
Ich fühlte mich schlecht, seine Zuneigung und Hingebung so abgewiesen und verletzt zu haben.

Ich fühlte mich schuldig, nicht selber nachgedacht zu haben und mich stattdessen von anderen habe Dinge einreden lassen, welche nicht gestimmt haben. 
Aber irgendwie ist es auch unfassbar schwer, sich gegen so viele Leute zu behaupten. 
Gegen so viele Dinge anzukämpfen und dabei immer noch selber die Wahrheit zu wissen. 

Ich fand es schade, dass ich dazu nicht in der Lage gewesen bin. 
Doch diese Zweifel hatten mich einen am richtigen Ort und Zeitpunkt eben nun mal umgehauen. 
Das Einzige, was ich jetzt dagegen tun kann, ist darauf zu achten, es in der Zukunft besser zu machen. 

Eine warme Hand lag dann auf meinem Knie und strich sanft über dieses.
„Kann es sein, dass du schon wieder über zu vieles nachdenkst, mhm?“
Ich ließ einen tiefen Atemzug entweichen.
„Wer tut es nicht?“
Jetzt lachte der Ältere neben mir.
„Auch wieder wahr.“
„Ich meine, alleine wenn man sich Hannie anschaut, kann man sich ja gleich denken, dass er im Moment nichts von diesem Universum mitbekommt-“
Channie-Hyung musste schmunzeln, doch ich sah auch, wie er ein Lachen unterdrücken musste.

Augenblicklich hörte er jedoch auf zu lächeln. 
Sein Blick und Gesicht schellten nahezu nach links, drehten sich so von mir weg. 
Er schien unfassbar angespannt zu sein, jeder Muskel war angespannt. 
Ich konnte diese unfassbare Anspannung durch den Pullover sehen und spüren.

Verwundert streckte ich meinen Hals und versuchte so herauszufinden, was ihn denn so aus der Bahn warf.
Lila Haare. 
Wippend bewegten sie sich hin und her, schienen nahezu lebendig. 
Sie wurden immer weiter gezogen und dabei auch durch den Wind nach hinten gestrichen. 

Eine fokussierte Person schien ihnen die Richtung zu geben und die Muskeln dieser gaben sich alle Mühe dem Tempo nicht nachzugeben. Ich war nie ein großer Sportfan gewesen, doch laufen tat ich, und das war laufen auf einem anderem Niveau. 
Der Lilahaarige schien auch keine Pause zu brauchen, sondern folgte einfach seinem Weg.

Hate to Admit it // SeungChanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt