Geheimnisse der dunkelsten Künste war fast einen Monat lang eine Quelle der Belustigung für Padfoot. Harry wusste nicht, wie er es auch nur im Entferntesten lustig finden konnte, aber er tat es. Harry glaubte sogar, Padfoot hätte schon früher damit aufgehört, sich über ihn lustig zu machen, wenn ihm die ganze Sache nicht so unendlich peinlich wäre.
In den ersten Wochen ahmte er mindestens zweimal am Tag Harry nach, indem er irgendwo herumstand und darauf wartete, dass Harry oder Moony ihn fragten, was er tat, bevor er Harrys Stottern nachahmte und das Buch von irgendwo in der Nähe hervorholte. Anfang Dezember war er dann dazu übergegangen, den Klapptext mit unheimlicher Stimme vorzulesen und Harry hatte ihn irgendwann oft genug gehört. Mitte Dezember war er mutig genug, das Buch tatsächlich aufzuschlagen, was nur eine Frage der Zeit gewesen war, es war schliesslich Padfoot.
Harry war in der Küche und suchte in Embracing Your Inner Beast nach einer Anleitung, wie er den Trank herstellen konnte, der ihm ermöglichen würde, seine Tiergestalt zu sehen. Er hatte beschlossen, dass er den Trank benutzen wollte, um seine Form zu finden, anstelle der Meditation. Später wollte er dann die Zaubermethode anwenden, bei der er eine Beschwörung erschaffen musste, die ihn in sein Tier verwandelte.
Padfoot sass ihm gegenüber, hielt Geheimnisse der dunkelsten Künste in der Hand und las aus dem Inhaltsverzeichnis vor. Harry wusste aus dem Klapptext bereits, dass das Buch eine Menge dunkler, zerstörerischer Magie enthielt und dachte ernsthaft darüber nach, etwas davon zu benutzen, um das blöde Buch loszuwerden. Moony, der auf dem Platz neben Padfoot sass und dank Kreacher ein verspätetes Mittagessen zu sich nahm, amüsierte sich köstlich über das Ganze.
„Oh, sieh mal", sagte Padfoot. „Nekromantie. Sehr nützlich, meinst du nicht auch, Moony?"
„Halt die Klappe", murmelte Harry, ohne von dem Buch aufzublicken, in dem er las. Er spürte Padfoots Grinsen eher, als dass er es sah.
„Sehr", stimmte Moony müde zu, bevor er Harry zuzwinkerte, der schnell wieder zu Boden blickte. Moony hatte sich über die Geschichte, wie sie an das Buch gekommen waren, sehr amüsiert und war beeindruckt gewesen, dass Harry es geschafft hatte, sich mit einer Todesfee anzufreunden. Moony beugte sich vor, um etwas aus dem Buch lesen zu können. „Sogar die Unverzeihlichen sind drin. Wie schön. Brillante Buchwahl, Harry, muss ich schon sagen."
„Wahrlich lobenswert", stimmte Padfoot zu. Harry schnitt eine Grimasse und nahm sich im Stillen vor, Padfoot am Nachmittag etwas in seinen Tee zu schmuggeln.
„Erzählst du mir noch einmal, wie du es gefunden hast?" Und auch etwas in Moonys Tee, dachte er.
„Was sind die Unverzeihlichen überhaupt?", fragte Harry.
„Lies Kapitel vier und finde es heraus", sagte Padfoot verschmitzt. Wieder schnitt Harry eine Grimasse und Padfoot verzog das Gesicht. „Dann-" Padfoot verschluckte sich und machte ein lustiges Würgegeräusch, bevor er das Buch auf den Tisch legte, als würde es ihn verbrennen.
„Was?", fragten Harry und Moony gemeinsam.
Padfoot schluckte einmal. Seine grauen Augen waren geweitet, als er das Buch drehte, so dass sie den Inhalt sehen konnte, dann zeigte er auf Kapitel sieben. Der Horkrux stand dort im Inhaltsverzeichnis. Harry war genauso fassungslos, wie die anderen zwei, aber neben dem Schock entdeckte er noch ein weiteres Gefühl. Schadenfreude.
„Sieh mal, ein Kapitel über Horkruxe", sagte er spitzbübisch, in demselben Ton, den sowohl Padfoot als auch Moony zuvor benutzt hatten. „Interessantes Thema, findet ihr nicht? Zumindest lesenswert? Gut, dass wir es gekauft haben..."
„Oh nein, das tust du nicht", sagte Padfoot. „Versuch gar nicht erst, dich rechtzufertigen..."
„Fang nicht damit an", sagte Moony müde; der Vollmond war erst zwei Nächte her und er erholte sich immer noch. „Lies einfach." Padfoot schnitt eine Grimasse, bevor er die Augen verdrehte und das Buch wieder zur Hand nahm und zur angegebenen Seite blätterte.
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Innocent [Harry Potter Fanfiktion]
Fanfiction𝙼𝚛. 𝚞𝚗𝚍 𝙼𝚛𝚜. 𝙳𝚞𝚛𝚜𝚕𝚎𝚢 𝚒𝚖 𝙻𝚒𝚐𝚞𝚜𝚝𝚎𝚛𝚠𝚎𝚐 𝙽𝚞𝚖𝚖𝚎𝚛 𝚅𝚒𝚎𝚛 𝚠𝚊𝚛𝚎𝚗 𝚜𝚝𝚘𝚕𝚣 𝚍𝚊𝚛𝚊𝚞𝚏, 𝚐𝚊𝚗𝚣 𝚞𝚗𝚍 𝚐𝚊𝚛 𝚗𝚘𝚛𝚖𝚊𝚕 𝚣𝚞 𝚜𝚎𝚒𝚗, 𝚜𝚎𝚑𝚛 𝚜𝚝𝚘𝚕𝚣 𝚜𝚘𝚐𝚊𝚛. 𝙳𝚊𝚜 𝚔𝚘𝚗𝚗𝚝𝚎 𝚖𝚊𝚗 𝚟𝚘𝚗 𝚒𝚑𝚛𝚎𝚖...