„Igitt", sagte Tonks und rümpfte die Nase. „Man muss schon sehr dumm sein, wenn man nicht glaubt, dass man vergiftet wurde, wenn es so schmeckt!" Sie stellte die leere Phiole ab und Gutnich, der Auror, der sie heute Morgen beaufsichtigte, kicherte.
„Das hier ist fies", stimmte er zu. „Aber konzentrieren Sie sich. Was fühlen Sie?"
„Mir ist schwindlig", sagte Tonks. „Ich bin müde, aber das kann auch daran liegen, dass schon sieben Uhr ist und wir schon seit Stunden dabei sind..."
„Konzentrieren Sie sich", seufzte er.
„Chillen sie mal", murmelte sie, aber er schien sie nicht zu hören. „Mir ist schwindelig", sagte sie wieder und drehte sich mit dem Rücken zur Wand. „Und ich fühle mich irgendwie krank. Es ist schmerzhaft. Und meine Augen jucken."
„Gut", sagte er mit seltsamer Stimme. „Was würden Sie vorschlagen..." Aber sie verstand nicht, was er gesagt hatte.
„Hm?", fragte sie müde.
„Nennen Sie ein Gegengift", sagte er.
„Die Symptome sind ziemlich allgemein", sagte sie, während sie sich die Augen rieb. „So ziemlich jedes Gegengift sollte funktionieren."
„Nennen Sie eines."
„Ein Gegengift für gewöhnliche Gifte", schaffte sie zu sagen.
„Gut", sagte er, aber sie fühlte sich zu schwach, um stolz auf ihre Antwort zu sein. „Nennen Sie eine Zutat."
„Einen Bezoar?", fragte sie.
„Fragen oder antworteten Sie?"
„Antworten", sagte sie, während sie versuchte, sicher zu klingen, als wüsste sie, wovon sie sprach.
„Laufen Sie", wies er sie an.
„Was?" Sie blinzelte ihn durch ihre geschwollenen Augen an, die sie trotz ihrer Metamorphmagus-Fähigkeiten nicht in den Griff zu bekommen schien.
„Laufen Sie!", brüllte er und sie kam unsicher auf die Beine. „Laufen Sie Runden im Raum, bis Sie nicht mehr können, dann ziehen Sie ihren Zauberstab und halten einen Schildzauber so lange wie möglich aufrecht."
Tonks stolperte vorwärts und zwang ihre Füsse, sich nicht zu bewegen. Andere Auszubildende rannten ebenfalls los und Tonks taumelte mit einem gegrunzten Hallo an Edwards und Brown vorbei. Edwards war offenbar blind und er tastete sich an der Wand entlang, während Brown nach Luft ringend keuchte.
Das nächste, das Tonks wusste, war, dass sie auf einem heraufbeschwörten Bett lag, während sich eine Heilerin um sie kümmerte.
„Das ist verdammt lächerlich", sagte die Heilerin, die ihr eine Flasche mit merkwürdigem Inhalt in die Hand drückte. Ihre Augen waren so verquollen, dass sie das Etikett nicht lesen konnte. „Völlig verrückt, jeder einzelne von Ihnen. Trinken Sie das." Tonks schluckte es und war überrascht, dass es wie Orangensaft schmeckte, dann blinzelte sie einige Male, bis sich ihre Sicht wieder normalisierte. „Besser?"
„Viel besser, danke", sagte sie.
„Noch jemand, der tot wäre, Sir", sagte ein jüngerer Heiler, der wie Tonks ein Praktikant sein musste und leicht amüsiert über die Missbilligung seines Mentors wirkte. Die Heilerin, die sich um sie kümmerte, fluchte leise und warf Tonks eine weitere Flasche zu, bevor sie sich in einem lindgrünen Schwall davonschlich, um Patel zu helfen. Tonks schluckte den zweiten Trank hinunter, der unangenehmer als Meerwasser war, bevor sie vom Bett sprang und sich auf den Weg zurück zu Gutnich machte.
„Wotcher", sagte sie. McKinnon und Florence hatten ihren Platz eingenommen und McKinnon schien gerade ein Gift zu probieren. Sie war überrascht, die beiden zu sehen. Florence war gestern nicht gekommen, Melvins Tod nahm sie immer noch schwer mit und McKinnon hatte in letzter Zeit auch häufiger den Unterricht geschwänzt. McKinnon war auch traurig wegen Melvin, aber Tonks glaubte nicht, dass es das war, was die andere Frau bedrückte. Es ging um etwas anderes.
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Innocent [Harry Potter Fanfiktion]
Fanfic𝙼𝚛. 𝚞𝚗𝚍 𝙼𝚛𝚜. 𝙳𝚞𝚛𝚜𝚕𝚎𝚢 𝚒𝚖 𝙻𝚒𝚐𝚞𝚜𝚝𝚎𝚛𝚠𝚎𝚐 𝙽𝚞𝚖𝚖𝚎𝚛 𝚅𝚒𝚎𝚛 𝚠𝚊𝚛𝚎𝚗 𝚜𝚝𝚘𝚕𝚣 𝚍𝚊𝚛𝚊𝚞𝚏, 𝚐𝚊𝚗𝚣 𝚞𝚗𝚍 𝚐𝚊𝚛 𝚗𝚘𝚛𝚖𝚊𝚕 𝚣𝚞 𝚜𝚎𝚒𝚗, 𝚜𝚎𝚑𝚛 𝚜𝚝𝚘𝚕𝚣 𝚜𝚘𝚐𝚊𝚛. 𝙳𝚊𝚜 𝚔𝚘𝚗𝚗𝚝𝚎 𝚖𝚊𝚗 𝚟𝚘𝚗 𝚒𝚑𝚛𝚎𝚖...