Harry wachte mit schlechter Laune auf. Er hatte sich die ganze Nacht hin und her gewälzt und geträumt, dass Padfoot wirklich ein Werwolf war. Er hatte versucht, Snape zu fressen, während Moony, und zu seinem noch grösseren Entsetzen auch James, der genauso aussah wie sonst immer im Spiegel, grausam lachten. Die ganze Zeit über hatte er Snapes Stimme flüstern gehört. Black ist ein Monster... Er war im Alter von sechzehn Jahren zu einem Mord fähig und dein kostbarer Vater war keinen Deut besser.
Er hatte die frühen Morgenstunden damit verbracht, mit Hedwig auf seinem Knie sitzend im Schneidersitz auf seinem Bett zu sitzen, vor lauter Angst, wieder einzuschlafen und war in dem Moment aus dem Bett geklettert, in dem er hörte, wie Kreacher sich über den Flur bewegte.
Das Frühstück war eine fröhliche Angelegenheit und Harrys Laune verbesserte sich mit jeder Minute. Kreacher, der in der Nacht zuvor gut geschlafen hatte, kochte genug Essen, um zehn Dudleys zu versorgen. Padfoots Gesundheitszustand schien sich über Nacht dramatisch verbessert zu haben, was Harry mehr beunruhigte als tröstete, aber Kreacher drückte ihm trotzdem einen dampfenden Becher in die Hand, sobald er die Treppe hinunterkam.
„Ein Tag mit wenig Nachrichten", sagte Padfoot, der in den Tagespropheten schaute. „Irgendein Kerl hat es auf die Titelseite geschafft, weil er einen Preis der Hexenwoche gewonnen hat."
„Aber nicht schon wieder Gilderoy Lockhart?", fragte Moony, der eine Tasse Tee von Kreacher entgegennahm.
„Doch, warum?", fragte Padfoot. „Kennst du ihn?"
„Ja, und du auch, Sirius. Er war in Hufflepuff, weisst du noch? Er war in unserem Jahrgang..."
„War er?", fragte Padfoot ausdruckslos. Harry griff nach der Butter und erhaschte einen Blick auf den gutaussehenden Zauberer auf der Titelseite der Zeitung. Padfoot schnippte mit den Fingern. „Er ist derjenige, der sich bei Slughorn eingeschmeichelt hat, nicht wahr? Merlin sei Dank hat er es nicht auf die N.E.W.T.-Stufe geschafft, sonst hätte ich den Unterricht fallen lassen müssen." Moony lächelte und füllte Zucker in seinen Tee. „Ich denke doch an den Richtigen, oder?"
„Wie viele Leute kennst du sonst noch, die Slughorn auf den Leim gegangen sind?", fragte Moony mit einem Augenzwinkern.
„Nun, Lily", antwortete Padfoot. Harrys Kopf schellte hoch. „Nur, dass sie sich nicht viel aus ihm gemacht hat, sondern eher, dass er sie mochte..."
„Sie hat sich nicht viel aus ihm gemacht?", wiederholte Moony und sah verblüfft aus. „Wir reden hier von Lily..."
„Sie mochte ihn", sagte Padfoot und schlug mit der Hand um sich. „Aber sie mochte die Aufmerksamkeit nicht, also haben sie sich gegenseitig negiert. Wer mochte Slughorn noch?"
„Snape?", schlug Moony vor. Harry funkelte ihn an. Der Name hatte seinen fast vergessenen Traum wieder in den Vordergrund gerückt. Padfoot knurrte und klang dabei eher wie sein Hunde-Animagus.
„Verdammter Schniefelus", murmelte Padfoot, der seinen Becher etwas härter als nötig absetzte. Kreacher hörte den Namen und begann, die Eier mit voller Wucht gegen den Rand der Pfanne zu schlagen.
„Sprache, Sirius", mahnte Moony, der in Harrys Richtung blickte.
„Er mag den Idioten auch nicht", sagte Padfoot abschätzig. Harry schnappte sich ein weiteres Stück Toast von dem Teller in der Mitte des Tisches und stand auf.
„Danke für das Frühstück, Kreacher", sagte er, eilte aus der Küche hinaus und die Treppe hinauf.
Padfoot kam eine halbe Stunde später, nachdem Moony zu dem Treffen mit der Tochter von Padfoots Cousine gegangen war und spähte in Harrys Zimmer. Harry versuchte gerade zu sehen, wie hoch er die Zaubererschnippschnapp-Karten stapeln konnte, die Dumbledore ihm gegeben hatte. Es war nicht gerade beruhigend, aber die drohende Gefahr, verbrannt zu werden, war eine gute Ablenkung.
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Innocent [Harry Potter Fanfiktion]
Fanfic𝙼𝚛. 𝚞𝚗𝚍 𝙼𝚛𝚜. 𝙳𝚞𝚛𝚜𝚕𝚎𝚢 𝚒𝚖 𝙻𝚒𝚐𝚞𝚜𝚝𝚎𝚛𝚠𝚎𝚐 𝙽𝚞𝚖𝚖𝚎𝚛 𝚅𝚒𝚎𝚛 𝚠𝚊𝚛𝚎𝚗 𝚜𝚝𝚘𝚕𝚣 𝚍𝚊𝚛𝚊𝚞𝚏, 𝚐𝚊𝚗𝚣 𝚞𝚗𝚍 𝚐𝚊𝚛 𝚗𝚘𝚛𝚖𝚊𝚕 𝚣𝚞 𝚜𝚎𝚒𝚗, 𝚜𝚎𝚑𝚛 𝚜𝚝𝚘𝚕𝚣 𝚜𝚘𝚐𝚊𝚛. 𝙳𝚊𝚜 𝚔𝚘𝚗𝚗𝚝𝚎 𝚖𝚊𝚗 𝚟𝚘𝚗 𝚒𝚑𝚛𝚎𝚖...