Kapitel überarbeitet: 26.12.23
Ostendere me omnia, dachte Harry, als seine Sicht flackerte und ein Farbblitz vor seinen Augen vorbeizog, der direkt wieder verschwand.
„Die Göre war nicht einmal in der Nähe", krächzte Kreacher. Nachdem er Padfoot anfangs des Monats dabei geholfen hatte, die Schutzzauber auszulesen, die jeden verfolgten, der das Haus auf magische Weise verliess und Harry so gefunden werden konnte, war er zu seiner normalen Abneigung gegen Padfoot und seiner Toleranz gegenüber Harry zurückgekehrt.
Wegen Kreachers Hilfe und weil er wieder kochte und putzte, war Padfoot viel netter zu dem Elfen und tolerierte sogar seine Besessenheit vom Salon.
„Gar nicht?", fragte Harry.
„Überhaupt nicht", sagte Kreacher. „Sicher ist Meisters Unfähigkeit ansteckend. Kreacher hofft nur, Kreacher wird nicht auch erwischt, oh ja..."
„Ich versuch es ja, okay?", fauchte Harry.
„Apparieren ist schwer", hatte Padfoot ihn gewarnt, als Harry vor einigen Wochen mit der Idee kam. „Selbst viele erwachsene Zauberer können es nicht, aber Hauselfen apparieren schon, bevor sie laufen können."
Padfoot war es auch, der jetzt mit einem übertrieben mürrischen Gesichtsausdruck zusah; Harry hatte ihn gebeten, nicht begeistert davon zu sein, dass Kreacher Harry unterrichtete, um den Hauselfen bei Laune zu halten, vor allem, da Kreacher nur zugestimmt hatte, weil Harry erwähnt hatte, wie blöd Padfoot diese Idee fand.
Padfoot fand das aber sogar eine ziemlich gute Idee, denn während er durch die Schutzzauber beschränkt war, war Kreacher es nicht und Padfoot hoffte, er könnte einige dieser Fähigkeiten an Harry weiter geben. Padfoot hatte versucht, Kreacher zu überzeugen, dass er ihm beibrachte, wie die Magie sichtbar gemacht wurde oder sein Wissen übers Apparieren mit ihm teilte, damit er Harry selbst unterrichten konnte, aber Kreacher hatte sich geweigert, was zu einigen Tagen voller Streitereien geführt hatte. Harry, der irgendwann keine Lust mehr auf Padfoots Launen und Kreachers Gemurmel hatte, schlug schliesslich irgendwann vor, von Kreacher zu lernen.
„Die Göre verschwendet Kreachers Zeit", murmelte Kreacher.
Stirnrunzelnd umklammerte Harry seinen Zauberstab fester, den er im Gegensatz zu Hauselfen benötigte und murmelte noch einmal lautlos die Beschwörungsformel; wenn er jemals eine Chance haben wollte, am Grimmauldplatz zu apparieren, musste er die Schutzzauber sehen können. Hauselfen konnten das, wie Kreacher sagte, von Natur aus, aber Zauberer brauchten einen Zauberspruch dafür und Harry hatte fast eine Woche gebraucht, bis er einen gefunden hatte.
Er fand schliesslich im Buch Spurenlesen: Sieh die Magie um dich herum, das er in Regulus' Zimmer gefunden hatte, einen Zauberspruch. Harry las die Seite sehr interessiert und erfuhr, dass er neben einem Zauberspruch nicht viel mehr als Konzentration benötigte. Die mangelnde Konzentration war es auch, die ihm nun Schwierigkeiten machte.
„Versuch mal, es laut zu sagen", schlug Padfoot vor.
„Im Buch steht, man soll es nur denken", sagte Harry gereizt.
„Versuch es", sagte Padfoot geduldig.
„Ostendere me omnia", sagte Harry augenverdrehend, doch dann blieb ihm der Mund offen stehen; der gesamte Raum war zum Leben erwacht und Licht und Magie pulsierte.
„Hat es geklappt?", fragte Padfoot, dessen Magie in einem leuchtenden Rot strahlte und sich wie die Wellen auf rauer See verhielt; sie wirbelte pausenlos um ihn herum und türmte sich immer wieder auf, um in sich zusammenzufallen und an anderer Stelle wieder zu wachsen. Kreacher schimmerte in einem hellen grün, so blass, dass es beinahe schon weiss war, und irgendwie spröde, auch wenn Harry nicht genau wusste, wie er darauf kam. Seine Magie bewegte sich kaum und war sehr konzentriert. Harrys eigene Magie war Rot und Gold, mit winzigen Funken, wie die, die aus seinem Zauberstab gekommen waren, als er ihn gekauft hatte.
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Innocent [Harry Potter Fanfiktion]
Fanfiction𝙼𝚛. 𝚞𝚗𝚍 𝙼𝚛𝚜. 𝙳𝚞𝚛𝚜𝚕𝚎𝚢 𝚒𝚖 𝙻𝚒𝚐𝚞𝚜𝚝𝚎𝚛𝚠𝚎𝚐 𝙽𝚞𝚖𝚖𝚎𝚛 𝚅𝚒𝚎𝚛 𝚠𝚊𝚛𝚎𝚗 𝚜𝚝𝚘𝚕𝚣 𝚍𝚊𝚛𝚊𝚞𝚏, 𝚐𝚊𝚗𝚣 𝚞𝚗𝚍 𝚐𝚊𝚛 𝚗𝚘𝚛𝚖𝚊𝚕 𝚣𝚞 𝚜𝚎𝚒𝚗, 𝚜𝚎𝚑𝚛 𝚜𝚝𝚘𝚕𝚣 𝚜𝚘𝚐𝚊𝚛. 𝙳𝚊𝚜 𝚔𝚘𝚗𝚗𝚝𝚎 𝚖𝚊𝚗 𝚟𝚘𝚗 𝚒𝚑𝚛𝚎𝚖...