Zweite Aufgabe

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Total nervös liefen Harry und ich neben Neville zum schwarzen See. Emma,Ron und Hermine waren noch immer nirgend wo zu sehen und Fred und George sammelten schon ordentlich Wetten. Neville drehte sich zu uns beiden und reichte uns jeden eine Kugel aus schmierigen, graugrünen Rattenschwänzen. "Bist du dir auch wirklich sicher, Neville?"Hakte ich nach und sah den Jungen neben uns an, der nickte. "Absolut.""Eine Stunde?" "Höchstwahrscheinlich."Antwortete Neville dann doch eher zögerlich, den wir suspekt ansahen. "Höchstwahrscheinlich?"

"Naja unter Kräuterkunde gibt es ne ziemliche Debatte den Einfluss von Süßwasser und Salzwasser betreffend." Erklärte der Junge, der erst nun bemerkte, dass er das vergessen hatte, uns zu erzählen. "Und damit rückst du erst jetzt raus? Sag Mal, merkst du noch was?"Fauchte Harry, denn wir waren beide geladen und aufgeregt wie sonst was. "Ich wollte nur helfen." Sah uns Neville entschuldigend an, während wir zum Steg kamen, wo bereitstehende Boote standen. "Das bist du ein ganzes Stück besser als Ron,Hermine und Emma! Wo sind sie denn bloß?" Sah sich Harry um und auch ich schaute mich noch mal um, doch wir entdeckten einfach die drei nicht. "Ihr beiden wirkt etwas angespannt."Bemerkte Neville nun. "Ach was."

Mit den kleinen Boten wurden alle zu den drei Türmen rüber gebracht, welche mit aus dem See ragten. Wir Champions und unsere Angehörigen wurden alle zu dem mittlerweile Turm gebracht. Harry und ich stellten uns dort nebenden anderen Champions, bevor wir unsere Trainingsanzüge auszogen.

"Willkommen zu Zweiten Aufgabe. Letzte Nacht wurde jedem unseres Champions etwas gestohlen. Gewissermaßen einen Schatz! Diese fünf Schätze, für jeden einen, liegen nun am Grund des schwarzen Sees.Und zu gewinnen muss jeder Champion nur seinen Schatz finden und zur Ober Fläche zurück bringen." Begann unserer Schulleiter uns zu erklären, doch ich hörte ihm kurz nicht zu, als Moody was zuflüsterte.

"Steckt es in den Mund!" Harry und ich sahen uns an und stopften uns die Kugel in den Mund, die wir runterschluckten. Ich schüttelte mich und verzog mir das Gesicht. Auch Harry schien es nicht besser zu ergehen als mir. "..sie haben dafür nur eine Stunde Zeit. Eine Stunde nicht mehr. Danach sind sie auf sich gestellt. Kein Zauberer rettet sie. Ihr könnt beginnen wenn die Kanone ertönt."

 Augenblicklich ertönte die Kanone und auf den Tribünen brach Jubel und Beifall los. Ohne mich darum zukümmern, was die anderen Champions taten, warf ich mich bäuchlings ins Wasser. Ich spürte plötzlich einen stechenden Schmerz zu beiden Seiten meines Halses. Ich klammerte die Hände um den Hals und spürte zwei große, gerippte Schlitze gleich unter den Ohren, die in der kalten Luft flatterten ... Ich hatte Kiemen.

Ich streckte nun die Hände vor mich aus und betrachtete sie. Unter Wasser wirkten sie gespenstisch grün und zwischen den Fingern hatten sich Schwimmhäutchen gebildet. Ich neigte den Kopf nach unten und musterte meine nackten Füße. Sie waren länger geworden, und auch zwischen meinen Zehen waren nun Schwimmhäutchen. Es sah aus, als wären mir Flossen gewachsen.Ohne weiter nach zudenken, tat ich das Einzige, was Sinn hatte-Ich gab Gas, schwamm nach oben und sprang aus dem Wasser. Ich hörte die Menge jubeln, dann war ich wieder im kalten Wasser.

Ich schwamm los und freute mich, wie schnell und weit meine Flossenfüße mich durchs Wasser trieben. Bald war ich so weit in den See hineingeschwommen, dass ich den Grund nicht mehr sehen konnte. Ich senkte den Kopf und stieß mich hinunter in die Tiefen. Stille drückte auf meine Ohren, während ich über eine fremde, dunkle, neblige Landschaft schwebte. Ich hatte nur drei Meter Sicht und während ich rasch durchs Wasser glitt, tauchten plötzlich immer neue Landschaften aus der Dunkelheit auf: Wälder aus wimmelndem schwarzem Tang, weite, mit matt schimmernden Steinen übersäte Schlickebenen.

 Tiefer hinunter schwamm ich , und weit hinaus in die Mitte des Sees, mit aufgerissenen Augen durch das schauerlich graue Licht starrend, auf die Schatten um mich her, die ich nicht durchdringen konnte. Kleine Fische flitzten an mir vorbei wie Silberpfeile. Das eine oder andere Mal glaubte ich etwas Großes vor mir zu erkennen, doch wenn ich näher kam, entdeckte ich , dass es nur ein dicker, geschwärzter Baumstamm war.

The Son Of A Murderer |Hermine GrangerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt