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Yoongi

Jimins Tod, lag mir noch immer im Magen, aber ich musste zu geben es wurde besser. Dadruch, dass Taehyung fast täglich hier auftauchte um mich zu füttern und zu umsorgen, konnte ich mich nicht beklagen, dass es mir Körper schlecht gehen würde. Wenn war das innere mein Problem, mit dem ich zu Kämpfen hatte.

Jeder Tag der verging war schwer, aber selbst das innere füllte Taehyung irgendwie, in dem er mich ablenkte. Es sind nun einige Wochen seit Jimins Tod vergangen.

"Du solltest umziehen Yoongi, glaub mir, das wird dir guttun? Du musst mit Rimini abschließen können und so wird das nichts. Hier hängen zu viele Momente und Erinnerungen mit ihm zusammen. Das wird so nichts", redete Taehyung schon wieder das Thema in mich ein, aber ich blieb standhaft. Ich konnte das mit Jimin nicht loslassen. Ich hänge förmlich an dem ganzen. Ich war noch nie gut darin, mit etwas abzuschließen, wie soll das jetzt anders sein?

"Vergiss es. Ich bleib’ hier. Jimin lebt hier, also bleibe ich hier!", stellte ich klar und hörte Taehyung frustriert ausatmen. "Es ist doch nicht Böse gemeint, Yoongi. Es geht nur darum, dass du dich wieder aufrappelst. Seh dir die zwei doch mal an! Sie merken, wie es dir nicht gut geht", redet er weiter. Ich bleib’ fest entschlossen bei meinem Standpunkt. Ich werde sicher nicht von hier weg ziehen. Ich fühle mich nur so Jimin nahe.

Taehyung hat recht, es liegt in der Wohnung und genau das war der Grund warum ich nicht gehen konnte. Ich brauchte diese Dinge, die mich Jimin nah fühlen lassen. Ich kann das nicht so einfach wegwerfen. Ich kann seinen Geist hier nicht zurücklassen.

"Okay, ich habe es verstanden. Ich meine es auch nur gut. Du weißt ja nicht, wie es für mich ist, dich so ständig zu sehen. Irgendwo tut es auch mir weh", meinte Taehyung. Ich legte das Handy weg, auf dem ich eben noch etwas durchgeschaut hatte und nahm Taehyung in meine Arme, drückte ich seitlich an mich.

"Ich weiß, dass du es nur gut meinst, aber lass mir meine Zeit, mit den Dingen fertig zu werden, bekommst du das hin?", fragte ich ihn. Er drehte sich etwas mehr, sodass ich seine Schulter nicht mehr gegen die Brust gedrückt bekomme, seine Hand nun an der Stelle ruhte. "Sollte ich hinbekommen", murmelte er.

Taehyung war wirklich mein erster richtiger Freund und dazu noch mein bester Freund. Würde er mir nicht durch diese Zeit helfen, keine Ahnung wo ich dann abgeblieben wäre. Wahrscheinlich längst nicht mehr hier.

Taehyung war mir wichtig, wirklich wichtig, es existierte eine Liebe und gewisse Gefühle für ihn, aber so wie ich Jimin geliebt habe, kommt das ganze einfach nicht ran und ich will das auch gar nicht. Ich will Taehyung nicht auf diese weißen Lieben wie ich es bei Jimin tu. Man verliert die Gefühle, die man für eine bestimmte Person empfand, nicht so schnell und das war auch Taehyung klar.

Jimin durch Taehyung zu ersetzten, würde mir nie in den Sinn kommen. Auch wenn Jimin tot ist, so weiß ich ganz genau, dass ich nur ihn lieben werde.

Dass ich dadurch nun ein Alleinerziehender Vater bin, macht mir das gar nichts aus. Ich kämpfe mich da durch. Ich bin vielleicht seinem Vater ähnlich, aber eines werde ich sicher tun. Mich ein weiteres Mal Verlieben. Erstens will ich das nicht und zweitens wusste ich so oder so, dass das, was ich mit Jimin hatte, nie wieder so sein wird, egal mit wem. Nicht mal mit Taehyung.

"Gehst du jetzt dann auch nach Hause Tae, es ist schon spät", sagte ich zu ihm und er zog sich zusammen. "Ich könnte doch auch hier schlafen?", meinte er, aber ich wollte das nicht, in meinem Bett liegen schon zwei Kinder und ich will sie nicht wecken.

"Nein, Tae, die wachen sonst auf. Los, geh nach Hause, du stehst morgen doch ohne hin wieder da" Tae grummelte, löste sich dann aber doch von mir. Müde und niedergeschlagen verabschiedete er sich von mir und ich erst mal ins Bad, mich aus ziehen, schlüpfte dann zu den Zwillingen, neben mir auf das Bett.

Das Schutzgitter war an der anderen Seite, sodass keiner herausfallen konnte. Schon fast sechs Monate sind sie alt, wie schnell die Zeit vergeht und wie stark Yeong-ja einfach Jimin ähnelt. Immer mehr sah man Jimin in ihr, doch verhalten tat sie sich ganz anders. Sie ist viel zu ruhig, was bei Yeong-su nicht der Fall war.

Ich legte mich neben sie hin, decke beide noch mal richtig zu, strich beiden noch mal über ihre Wangen. Zu gerne sah ich ihnen beim Schlafen zu. Es war so süß, mit anzusehen, wie sie Arm in Arm zusammen schliefen. Ich sah, wie aus einem dunklen Eck eine Gestalt hervorkam. Er war wieder hier und ich fing an leicht zu lächeln.

Er trat näher an das Bett, schaute die beiden an, ehe er sein Kopf hob. Ich hatte mich an das Blut verschmierte Bild gewohnt, immer war es Jimin und es reichte, wenn ich ihn sah, ganz egal, ob ich ihn berühren konnte oder nicht, Hauptsache ich sah ihn.

"Lass sie ja nicht hängen, Yoongi. Ich pass’ auf euch auf, damit ihr leben könnt. Hört ja nicht auf zu Leben", sagte er, was sich aber wie ein leichtes Echo anhörte.

"Dann bleib bei uns Jimin und verlass uns nicht nochmal. Auch wenn sie dich nicht sehen, ich brauch’ dich. Es hilft mir", sagte ich zu ihm und Jimin lächelte leicht. Ich wusste nicht, warum ich Jimin sah, seine Stimme hörte, aber egal warum, ich will das nicht verlieren. Nur dank Jimins Geist, hatte ich meinen Punkt, der mich weiter machen lässt. Vielleicht Schizophrenire ich, aber es war mir egal. Ich brauchte sein Bild vor mir.

"Erinnerst du dich noch an meine letzten Worte?", fragte er mich. Letzte Worte? Es gab doch keine letzten Worte, weil er sie nicht mal ausgesprochen hatte, also schüttelte ich den Kopf. "Es gab keine, weil du sie nicht ausgesprochen hast", erklärte ich ihm.

"Dennoch hatte ich sie gesagt", meinte er. "Und die waren?", forderte ich ihn auf, sie mir nun jetzt zu sagen.

"Ich liebe dich", sagte er leise zu mir. "Auch jetzt, im Tod, werde ich nie damit aufhören. Ich habe versprochen dich auch noch in Tausend Jahren zu lieben und ich halte mein Versprechen, halte du auch deines Yoongi"

Ich werde mein Versprechen für immer halten, gerade seinetwegen.

Nie wieder wird mich meine Amygdala in Panik versetzten und in die Depression ziehen, ich halte dieses Versprechen bis zu meinem Tod, für Jimin und die Zwillinge.

»»————-  The End  ————-««

Das ist dann wohl das Ende. Epilog ist fertig und damit bedanke ich mich schon mal bei jedem einzelnen.

Diese Story hat mir oft zugesetzt, weil es eine der intimsten Geschichten meines Lebens ist, die ich damit nur zum Ausdruck bringe.
Ich hoffe euch das die Geschichte, trotz allem was passiert ist dennoch gefallen.
Ich verarbeiten ja Dinge mit meinem Geschichten, das ich kaum von der Realität abweichen kann.

So wie sich Yoongi fühlt und was er durch macht, habe auch ich durch gemacht.
Das ihr so lange dran geblieben seid ist krass und wieder kurz vor Ende die 1K Reads geknackt. Danke Danke Danke Leute. Ihr seid die besten.

Ich liebe euch alle so sehr, für alles, den ganzen Support einfach alles. Ihr so Hammer Leser und mir mega an Herz gewachsen 💜

AMYGDALA ᵞᵒᵒⁿᵐⁱⁿ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt