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Yoongi

Panik war das einzige, was ich hatte und mich völlig ausfahren ließ. Ich hatte die ganze Wohnung auf den Kopf gestellt, nur, um Jimin irgendwo zu finden. Ich dachte wirklich, er würde mich verlassen, wegen meiner Reaktion. Ich konnte ihn nicht verlieren, nicht wegen so etwas.

Erleichterter konnte ich gar nicht sein als dann Jimin dann vor mir stand. Warum hat er überhaupt die Wohnung verlassen? Ich hatte echt solche Angst, bis mich dann die Panik packte.

Jimin stand da und sah mich an, tat einfach nichts. Bitte, wo war er?

"J-Jimin es tut mir leid. I-Ich wusste mir nicht a-anders zu helfen", brachte ich es brüchig hervor und er kam auf mich zu, kniete sich neben mich. Das Problem, was das ganze auslöste, lag an nicht dem Kind, diesem Kind gab ich keine Schuld. Es war nur allein der Gedanken, dass Jimin dasselbe widerfährt wie meiner Mutter.

Ich bin jetzt schon so ratlos und wusste nicht, was ich tun sollte. Aber Geum-jae hatte recht, beim Sex schaltete eben der Kopf aus und vergisst das Verhütten, aber ich erinnerte mich daran, dass ich das einmal nicht getan hätte. Ich war doch immer so vorsichtig gewesen.

Außer Jimin hat ...

Nein, wie soll das möglich sein? Er war ständig hier und wir gingen wenn nur immer zusammen aus dem Haus. Er würde mich doch nie betrügen?

Ich kniff meine Augen zusammen. Diese Frage machte mich Angst und sie ließ mich keine ruhe. Jimins Arme um mich hielten mich an sich gedrückt und ich haute dennoch diese scheiß Frage heraus. Ich konnte es kaum aufhalten.

"Bist du sicher, dass es von mir ist?"

Ich hasste mich dafür. Es lag einfach außerhalb meiner Kontrolle, was mein Körper tat und was nicht. Wieder mal hatte ich keine Kontrolle über meinen Körper und das was ich sagte. Jimin löste sich von mir und sah mich geschockt an. Ich wusste. Ich wusste und tat es trotzdem. Ich hatte genau diese Reaktion schon erwartet.

"Von wem soll es den sonst sein, Yoongi? Ich habe dich nicht einmal betrogen, wie soll ich das auch? Ich liebe dich, nur dich! Was will ich bitte mit einem anderen, wenn ich nur dich will. Wie kommst du überhaupt darauf?"

Ich senkte meinen Kopf. Ich war dumm, einfach nur dumm. Es hatte Jimin wieder mal verletzt und ich konnte es nicht aufhalten. Manchmal konnte ich den Drang nicht aufhalten, konnte nicht gegen ihn ankommen, mich zu verletzten.

"Frag das mein Hirn, das mir das einredete", murmelte ich. Seine Hände legten sich auf meine Wange und der drückte mein Kopf sanft in seine Richtung. "Weder verlasse ich dich, noch betrüge ich dich, Yoongi. Du bist der einzige Bestandteil meines Lebens und das gebe ich nicht auf!"

Ich umgriff sein Gesicht und zog ihn zu mir her, verband unsere Lippen miteinander. Ohne ihn gehe ich unter und würde längst nicht mehr in der Welt sein. Will ich überhaupt, dass mein Kind in solche einer grausamen Welt lebt? Eigentlich nicht. Ich hätte aufpassen müssen, einfach besser aufpassen sollen. Diese Welt würde dem Kind erspart bleiben.

Ich zog Jimin weiter zu mir her, sodass er sich auf meinen Schoss setzte und ich ihn, mit einem Arm, an mich drückte. Seine Nähe, seine Wärme, sein Dasein, einfach alles beruhigte mich, ließ mich für den Moment nur die Liebe spüren, die ich für ihn empfand. Ich konnte nicht ohne Jimin. Er war meine Ruhe. Er war meine Rettung in so vielen Situationen. Der einzige Anlaufspunkt, denn ich hatte.

Ich wagte das ganze dann doch, wollte es wissen, ob Geum-jae damit ebenso recht behielt und legte meine Hand auf seinen Bauch. Ich spürte einfach gar nichts. Kein Stück. Da war nichts. Weder empfand ich etwas dabei, noch spürte ich irgendwelche Tritte.

Jimin sah mich an, legte seine Hand auf meine. Ich sah emotionslos auf unsere Hände. Wieso fühlte nichts? Warum?

"Es tut mir leid Jimin", flüsterte ich und er lehnte sich zu mir vor, legte seine Stirn gegen meine. "Dir muss nichts Leid tun, Yoongi. Du brauchst deine Zeit und das ist auch okay" Ich brauchte Zeit, ja, aber wie lange würde das ganze bitte gehen bis ich damit klarkam?

Jimin konnte ohne hin nicht mehr Abtreiben, hatte keine andere Wahl als damit zu Leben. Ich fing leicht an zu zittern, als ich daran dachte, dass ich Vater werde. Ich würde Vater werden und das in solche einer stark depressiven Verfassung. Andere schaffen es vielleicht, ich aber nicht. Ich bin keiner von denen. Ich bin nicht stark genug, ein Kind groß zu ziehen.

Jimin wird damit klarkommen, weniger allein, aber ich war da und dennoch würde ich wohl kaum mit dem Kind interagieren. Ich hatte meine Probleme, mit denen ich zu kämpfen hatte. Ich allein mache ihm schon Arbeit, ständig auf mich aufzupassen. Ich bitte ja nicht darum. Ich brauchte diese Aufmerksamkeit von niemand außer ihm. Wäre das Kind in vier Monaten da, würde er die seine Aufmerksamkeit nur für das Kind haben.

Wird er mich dabei vergessen? Der Gedanke machte mir Angst.

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AMYGDALA ᵞᵒᵒⁿᵐⁱⁿ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt