Alaska POV
Seufzend schlug Rudy das Buch in seiner Hand zusammen. Ich schaute von meinem Buch auf.
„Bist du fertig?" fragte ich.
„Ja, das erste Kapitel ist echt spannend, aber.." erklärte er mir.
„Ich verstehe schon, es ist einfach anstrengend. Ich will mir gar nicht vorstellen müssen, wie es ist, den Text vor mir erstmal entschlüsseln zu müssen oder so etwas in der Art." ich nahm Rudy das Buch aus der Hand und legte beide Bücher auf den Wohnzimmertisch.„Wie ist es bei dir, jeder Legastheniker hat ja sozusagen seien individuelle Art von Legasthenie?" fragte ich.
„Bei mir ist es so, dass ich Buchstaben teilweise gar nicht sehe, so als ob sie nicht da wären und das sich die Buchstaben vertauschen. Verstehst du was ich meine?" fragend schaute Rudy zu mir.
„Ja, ich denke schon. Ich habe mir mal eine Doku zu Legasthenie angeschaut, da würde gesagt, dass man Gesagtes schlecht in Geschriebenes umwandeln kann und Geschriebenes schlecht in Gesagtes. Ist es auch bei dir so?" erkundigte ich mich.„Ja, das beschreibt es gut." antwortete er.
„Pankow, ich finde es sehr interessant, wenn ich ehrlich bin, aber es ist wahrscheinlich manchmal eine Frustration für dich." sagte ich.
„Ja, es ist schwierig."„Willst du weiter lesen oder sollen wir etwas anderes machen?" fragte ich.
„Wir könnten etwas anderes machen. Ich denke, ich hab auch schon eine Idee." Rudy grinste mich breit an.
„Und die wäre?" halte ich nach.
„Zieh dich an." befahl mir Rudy.
„Dann sag mir, wohin wir gehen." entgegnete ich.„Es hat heute Nacht geschneit, vielleicht ja irgendwie Schlittenfahren oder so." antwortete er genervt.
„Es hat geschneit?" sofort schaute ich aus dem Fenster, tatsächlich, unser ganzer Garten war komplett voll mit Schnee.
„Und du willst wirklich Schlitten fahren, Pankow?" fragte ich skeptisch.
„Warum nicht?" Rudy zuckte mit den Schultern.„Besseres hab ich im Moment nicht zu tun." murmelte ich.
„Dann lass uns Schlittenfahren gehen, Pankow." seufzend stand ich auf.
„Ich denke, in der Garage haben wir noch einen Schlitten." sagte ich.
„Das ist gut, Ashford. Dann müssen wir nicht extra zu mir gehen." antwortete Rudy, langsam bewegtesten wir uns auf den Eingangsbereich meines Hauses zu.„Hast du vielleicht Handschuhe, dann werden unsere Finger nicht erfrieren?" fragte Rudy. Ich öffnete die Schublade in der Kommode neben der Tür und holte zwei Paare Handschuhe raus.
„Die sollten dir passen, die gehören meinem Vater." ich drückte die Handschuhe gegen die Brust von Rudy und ließ sie dann los. Schnell ging sie Rudy auf und schaute genervt zu mir.Er hatte eine graue Jogginghose an und einen schwarzen Hoddy, dazu noch eine schwarze Mütze. Ich hatte eine schwarze Jogginghose an und einen weißen Hoddy. Schnell zog ich mir meine Jacke und meine Schuhe an, dann holte ich mir auch noch eine Mütze. Rudy tat es mir gleich und zog sich seine Mütze an. Dann schnappte ich mir meine Schlüssel, tat sie in meine Jackentasche, verschloss diese und tat mein Handy in meine Hosentasche, die Handschuhe waren in meiner anderen Jackentasche. Ich öffnete die Haustür und ging raus, kalt war es, aber der Schneedienst hatte den Schnee in unserer Einfahrt schon entfernt, deswegen hatte ich eventuell auch nicht gesehen, dass es geschneit hat, als ich Rudy die Tür geöffnet hatte.
„Kennst du einen guten Ort, um Schlitten zu fahren?" fragte ich, als ich die Garage öffnete, es stand aber kein Auto drinnen, denn meine Eltern waren mit diesem weggefahren.
„Ja, einen sehr guten. Ist auch nicht weit von hier." erklärte mir Rudy und strich sich mit seiner von Ringen geschmückten Hand
durch seine blonden Haare.Der Holzschlitten war auf dem Regal ganz oben. Vergeblich versuchte ich dranzukommen.
„Soll ich dir helfen?" fragte Rudy amüsiert nach kurzer Zeit.
„Das krieg ich schon alleine hin." antwortete ich genervt, holte mir den alten Stuhl, der in der Garage stand und stellte ihn vor das Regal.Kritisch schaute ich auf den Stuhl und leckte mir über die Lippen.
„Weißt du was? Meinetwegen kannst du mir helfen." unschuldig lächelnd drehte ich mich zu Rudy, welcher anfing zu lachen.Langsam kam er auf mich zu, verschon den Stuhl wieder und holte den Schlitten runter.
„Danke." murmelte ich.
„Kein Problem, Zwerg." Rudy schaute mich grinsend an.
„Hey, ich bin kein Zwerg!" entsetzt schaute ich zu ihm rauf.
„Warum musst du dann deinen Kopf in den Nacken legen, damit du mir ins Gesicht schauen kannst und warum musste ich dann den Schlitten runter holen?"„Nenn mich noch einmal Zwerg und ich werd dir das blaue Auge wiederbeschaffen." warnte ich ihn und fing dann an zu grinsen, als er mich etwas erschrocken ansah.
„Vielleicht ja doch ein Kampfzwerg." murmelte Rudy dann, weshalb ich ihn noch einmal warnend anschaute.
„Ich sags nicht noch mal." sagte ich.
„Ist ja gut, habs verstanden, Ashford." abwehrend hob er die Hände in die Luft.„Dann lass uns jetzt los gehen, wenn du mich hier schon mitschleppst." ich verließ die Garage, wartete bis Rudy draußen war und verschloss sie dann.
„Du hast mich gezwungen ein Buch zu lesen, das war echt anstrengend, beschwer dich also nicht." verteidigte er sich und wir liefen los.„Ich kann den Schlitten auch nehmen." sagte ich, als wir mein Grundstück verließen.
„Passt schon." antwortete Rudy nur, ich ließ es dabei.„Wie lange brauchen wir noch? Du hast gesagt, es ist nicht weit von hier, Pankow. Wir laufen schon seit 20 Minuten." beschwerte ich mich, als wir nach 20 Minutenimme reich nicht da waren.
„Ich hab es falsch eingeschätzt, aber jetzt sind wir da." als Rudy mir das sagte schaute ich nach vorne. Er hatte mit seinen Armen die Äste der Fichten und Tannen aus dem Weg. Man konnte eine von Schnee bedeckte Wiese sehen, an ihr grenzte ein Hügel, auf dem man anscheinend perfekt Schlitten fahren kann.„Es ist schön hier, woher kennst du den Ort?" bewundert schaute ich mich um, als ich an Rudy vorbei lief. Schnell lief er mir hinterher und stellte sich neben mich als ich stehen blieb.
„Meine Familie hat da hinten eine Bootshütte. Das hier habe ich als ich neun war mit Alec und Henric entdeckt, seit dem sind wir immer Schlittenfahren. So gut wie niemand kennt den Ort und es ist dann nicht so stressig." erklärte er.
„Das ist praktisch." antwortete ich.
„Ja, und ich will keine weitere Zeit verschwenden. Los, komm!" Rudy rannt auf den Hügel zu, dich dann fiel er hin und blieb lachend auf dem Boden liegen, der Schlitten blieb neben ihm liegen. Schmunzelnd ging ich auf ihn zu und er lachte immer noch, als ich bei ihm war.
„Warum lachst du so dumm?" fragte ich amüsiert.
„Naja, ich hab immer noch eine Verletzung an der Wirbelsäule und es tut gerade verdammt weh." lachte er.
„Mit dem Lachen kann ich es verstecken." fuhr er fort.„Du hast doch Schmerztabletten."
„Ja, ich hab auch eine genommen, bevor ich das Haus verlassen habe, deswegen hab ich jetzt keine bei mir." antwortete er und stellte sich langsam wieder auf.
„Aber es ist schon besser als gestern."
„Das ist gut, aber du solltest keine anstrengenden Aktivitäten machen, so sagte es die Ärztin jedenfalls." antwortete ich und schaute ihn leicht vorwurfsvoll an.„Ja, hab ja kein Sport gemacht, ist also alles gut." versuchte er es zu verharmlosen, jedoch schaute ich ihn mir kritisch an.
„Also, komm." rückwärts lief er weiter, schnappte sich den Schlitten erneut und schaute ich erwartungsvoll an.„Ich glaube, ich warte erstmal hier unten, ich hab Knieschmerzen."
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How to love my enemy
RomanceAlaska und Rudy konnten sich irgendwie schon immer nicht leiden. Seie es die Klugheit von Alaska oder ihre abweisende Art, Rudy hatte sie schon immer gehasst. Und seie es Rudys Sportlichkeit oder einfach nur sein Dasein, Alaska hasste ihn mit ihrer...