LII

156 6 0
                                    

Rudy POV

„Ich geh jetzt." rief ich.
„Wohin gehst du denn?" fragte meine Mutter und kam aus der Küche gelaufen.
Ich drehte mich zu ihr um.
„Ich.." Ich überlegte kurz, ob ich es ihr sagen sollte.
„Ich hab ein Date, Mom." entschied ich mich dann.

„Mit wem denn?" fragte sie überrascht.
„Das kann ich dir nicht sagen." erklärte ich.
„Warum nicht?" fragte sie jetzt verwirrt.
„Mom, es ist nur ein einziges Date. Wir treffen uns, machen etwas schönes und vielleicht übernachte ich bei ihr." meine Mom schaute mich skeptisch an.

„Du willst bei ihr übernachten, sind denn ihre Eltern da?" fragte sie.
„Weiß ich nicht." sagte ich wahrheitsgemäß.
„Aha." murmelte sie.

„Wie auch immer. Ich muss jetzt wirklich los, Mom. Tschüss." ich schnappte mir meine Tasche und ging aus der Tür.

-

Alaska POV

„Bin gleich da." schrieb mir Rudy. Er hatte gesagt, ich solle mir etwas warmes anziehen und Decken mitbringen. Gesagtes tat ich schnell noch in eine Tasche und lief aus meinem Zimmer raus und nach unten.

Als es klingelte, lief ich sofort zur Tür.
„Hey, Love." sagte Rudy, er hatte vor ein paar Tagen angefangen mich so zu nennen.
„Hey." er legte seine Hände auf meine Hüfte und zog mich zu sich.
„Ich hab dich vermisst." flüsterte er.
„Wir haben uns doch gestern noch gesehen." kicherte ich.
„Zu lang." ehe ich mich versah, hatte Rudy mir seine Lippen auf meine gedruckt.

„Bist du bereit für unser erstes Date?" fragte Rudy, nachdem er seine Lippen mit Nachdruck von meinen entfernte. Ich nickte.
„Gut." er küsste mich nochmals, kurz und sanft, aber ich erwiderte den Kuss sofort.

„Dann lass uns gehen." murmelte er.
„Ja." ich beugte mich runter und hob meine Tasche auf.
„Nein, die nehmen ich." Rudy versuchte, mit dir Tasche aus der Hand zu nehmen.

„Ich werde sie ja kurz bis zu deinem Auto tragen können." schmunzelte ich. Rudy seufzte auf.
„Wenn du meinst." murmelte er, zufrieden lächelte ich und wir liefen zu seinem Auto.

„Willst du mir jetzt eigentlich sagen, was wir machen?" fragte ich, das hatte ich schon die ganze Woche getan, aber Rudy küsste mich zur Antwort immer nur. Er schüttelte den Kopf.
„Nö." meinte er und startete sein Auto.

„Du bist gemein." ich verschränkte meine Arme vor der Brust.
„Bin ich das oder bin ich einfach ein geheimer Romantiker?" fragte Rudy.
„Du und Romantik, das funktioniert nicht." erklärte ich.
„Ach, wirklich? Dann können wir ja gleich bei dir bleiben und einfach Hausaufgaben machen." er zwinkerte mir zu, als mir meine Gesichtszüge leicht entglitten.

„Das würdest du nicht machen." bestimmte ich.
„Bist du dir da so sicher?" Rudy grinste mich an, ich nickte.
„Ja, bin ich." Rudy machte eine Vollbremsung.

„Wir können gleich zurückfahren." er zeigte demonstrativ hinter sich. Meine Gesichtszüge waren mir entglitten, denn ich hatte mich sehr auf das Date gefreut.
„Das war doch nur Spaß, Love." er lachte kurz, beugte sich dann zu mir und küsste mich. Als er aber anfing, seine Lippen auf meinen zu bewegen, löste ich mich von ihm.
„Nachher, okay? Wir stehen mitten auf der Straße." erklärte ich. Rudy nickte und setzte sich wieder normal in seinen Sitz, dann fuhren wir weiter.

-

„Warte, lass sie noch kurz an." sagte Rudy schnell, als ich mir die Augenbinde, zu der er mich gezwungen hatte, sie zu tragen, abnehmen wollte.
„Wie lange denn noch?" fragte ich, gleich darauf spürte ich zwei zarte Lippen auf meiner Wange.
„Gleich." flüsterte Rudy in mein Ohr.

„Bleib kurz hier, ich sage dir, sobald du dir deine Augenbinde abnehmen kannst." ich seufzte, nickte schlussendlich aber. Rudy lief etwas nach vorne.

„Ok, nimm die Augenbinde ab." sagte er, nach ein bisschen warten. Als ich die Augenbinde abnahm, blieb mir der Mund offen stehen. Rudy hatte eine eine Picknickdecke auf dem Boden ausgebreitet, vor uns war der See, auf dem wir immer Schlittschuhlaufen waren und man konnte den Sonnenuntergang gut beobachten.

Rudy kam langsam auf mich zu gelaufen.
„Wie findest du es?" fragte er und stellte sich vor mich.
„Ich finde es wunderschön. Das alles hier, es ist einfach wunderschön." antwortete ich. Es war zwar immer noch sehr kalt, aber die Idee war trotzdem süß.

Rudy beugte sich zu mir runter.
„Soll ich dir was sagen?" flüsterte er in mein Ohr.
„Was denn?" fragte ich.
„Du bist das Wunderschönste hier." flüsterte er, küsste eine Stelle unter meinem Ohr und schaute mir dann in die Augen.

„Du bist auch wunderschön." meinte ich zu Rudy, stellte mich auf Zehenspitzen, legte meine Arme um seinen Hals und küsste ihn, lange und eindringlich. Rudy grinste in den Kuss hinein und legte seine Hände auf meine Hüfte, dann löste er seine Lippen von meinen.

„Ich bin doch nicht wunderschön." flüsterte er, verwirrt schaute ich ihn an.
„Warum nicht?" fragte ich.
„Wenn dann bin ich heiß, der heißeste Typ der Welt." grinste er, ich schlug ihm einmal auf die Brust.
„Du bist so eingebildet." sagte ich ungläubig. Rudy lachte und zog mich noch enger zu sich.

„Aber ich hab recht." flüsterte er, ich zog eine Augenbraue hoch.
„Ich wäre mir an deiner Stelle diesbezüglich nicht so sicher." erklärte ich.
„Au, das tat weh." er hielt sich demonstrativ die Hand an die Brust, als ob es weh tun würde. Ich lachte.

„Komm, lass uns zu unserem Picknick gehen." meinte Rudy dann und wir liefen die paar Schritte. Als wir uns hingesetzt hatten, nahm Rudy einen Korb und legte ihn vor uns ab.
„Ich hab dir Tee mitgenommen." meinte er und drückte mir eine Thermosflasche in die Hand. Sich selbst nahm er eine andere Thermosflasche.

„Danke, was hast du?" Rudy schaute kurz auf seine Thermosflasche, dann zu mir und lächelte mich kurz an.
„Kakao." sagte er und lachte leicht, ich musste schmunzeln.

„Darf ich mal probieren?" fragte ich, Rudy nickte. Er drückte mir seine Flasche in die Hand und ich trank einen Schluck.
„Diesen Kakao hast du nicht selbst gemacht." bestimmte ich, als ich ihm die Flasche zurückgab.
„Warum?" fragte er leicht verwirrt.
„Der schmeckt zu gut." erklärte ich, Rudy fing an zu lächeln.

„Den hab ich aber selbst gemacht. Das ist Kakaopulver aus der Elfenbeinküste. Mein Onkel Steward hat es uns von seinen Flitterwochen mitgebracht." meinte er.
„Weißt du, wenn man kochen kann, kann man auch Kakao machen." Rudy trank einen Schluck von seinem Kakao.

„Hast du gerade ernsthaft Kochen und einen Kakao machen verglichen?" fragte ich, Rudy nickte.
„Wow." murmelte ich und schaute nach vorne, dann spürte ich, wie Rudy etwas näher zu mir rutschte.

Ich beobachtete den Sonnenuntergang, es war einfach wunderschön. Zu beobachten, wie die Sonne hinter den ganzen Bäumen verschwand, es war einfach faszinierend.
Rudy rutschte nochmals etwas näher, so dass sich unsere Beine berührten. Ich schaute kurz zu ihm.
„Danke." sagte ich.
„Für was?" fragend schaute Rudy mich an.
„Für das hier, es ist ein fantastisches erstes Date." erklärte ich, Rudy lächelte mich an. Er nahm meine Hand in seine und verschränkte unsere Finger, dann schaute er wieder nach vorne.

„Wie kamst du eigentlich aus ein Picknick?" fragte ich, ohne zu Rudy zu schauen, nach einer Weile.
„Ich dachte, es wäre eine gute Gelegenheit." erklärte er.
„Eine gute Gelegenheit zu was?" fragend schaute ich ihn an. Rudy schaute kurz zu mir, dann auf unsere Hände, er atmete einmal kurz tief ein.

„Alaska, willst du meine Freundin sein?" ich brauchte kurz, um zu verarbeiten, was er gerade gesagt hatte. Während Rudy nervös durch die Gegend schaute, könnte ich mir das Lächeln nicht mehr verkneifen. Ich drehte sein Gesicht zu mir und küsste ihn. Er war zuerst etwas überrascht, jedoch erwiderte er dann sofort meinen Kuss.
„Ich würde gerne deine Freundin sein."

How to love my enemyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt