Alaska POV
Die letzte Woche verging sehr gut. In der Schulzeit benahmen Rudy und ich uns eigentlich gleich und die Lehrer waren immer noch genervt von uns, hatte sich also nicht viel verändert.
Es war Samstag, das Familientreffen meiner Familie fand heute statt. Ich hatte schon geduscht und mir meine Haare geföhnt.
Jetzt war es kurz vor 16 Uhr und Rudy sollte bald kommen. Wie auf Knopfdruck klingelte es an der Tür. Ich ging aus meinem Zimmer raus und an den Hörer, wir hatten auf jeder Etage einen, damit wir nicht immer ins Erdgeschoss laufen mussten.„Hey, komm in mein Zimmer." sagte ich und öffnete die Haustür, dann ging ich wieder in mein Zimmer. Dort räumte ich schnell mein Kleid wieder in meinen Schrank.
„Hey." Rudy trat in mein Zimmer herein, er hatte einen Kleidersack über seiner Schulter hängen und hielt ihn mit einer Hand fest.
„Warum hast du deinen Anzug noch nicht an?" frage ich.
„Ich wollte ihn nicht dreckig machen, und außerdem hast du doch auch noch nicht an was auch immer du tragen wirst." redete sich Rudy raus und verdrehte am Schluss sein Augen.„Woher willst du wissen, dass ich das nicht tragen werde zum Familientreffen?" entgegnete ich.
„Naja, ich sollte einen Anzug mitnehmen. Ich denke nicht, dass du in Top und Jogginghose dort hingehst." erklärte Rudy, ich zuckte mit den Schultern.
„Du kannst dich im Bad umziehen." ich zeigte auf die zweite Tür in meinem Zimmer.„Jetzt? Wann müssen wir da sein?" fragte er.
„Wir sollten spätestens um 17 Uhr da sein."
„Und wie lange brauchen wir da hin?"
„Circa zehn Minuten." antwortete ich.
„Warum bin ich dann so früh hier?" verständnislos schaute Rudy zu mir.
„Früh? Ich muss dich stylen, das braucht mindestens 20 Minuten und dann muss ich mich selbst noch fertig machen." erklärte ich Rudy.„Zieh dir jetzt deinen Anzug an und komm dann wieder aus dem Bad." befahl ich ihm und er ging augenverdrehend ins Bad.
Nach fünf Minuten kam er auch wieder raus.(Ohne Uhr, die Ringe an den Fingern, die Ärmel etwas länger und noch ein schwarzes Jackett)
Er hatte das Jackett wieder über die Schulter gehangen.
„Zum Glück ist das ein guter Anzug." murmelte ich.
„Was hast du gesagt?"
„Nichts, setz dich einfach auf meinen Schreibtischstuhl." gesagt, getan. Rudy hatte sich auf den Stuhl gesetzt und ich schaute kritisch auf ihn.„Was ist los?" fragte er.
„Ich weiß nicht, was ich mit dir machen soll." erklärte ich und schaute weiterhin auf seine Haare, dann fiel es mir ein.
Ich nahm einen Kamm und kämmte seine Haare etwas nach vorne, dann verwuschelte ich sie noch ein bisschen. Das sah so am besten aus.„Hättest du dich nicht rasieren können?" fragte ich, als ich kritisch den drei-Tage-Bart von Rudy musterte.
„Ich war zu faul." antwortete dieser nur, ich seufzte.
„Dann holen wir das beste von dir raus." sagte ich und musterte ihn noch etwas.
„Könntest du bitte deine Kette ausziehen?" fragte ich.
„Warum?" Rudy fasste sich an den Hals.
„Das sieht in Kombination mit deinem Anzug nicht gut aus." erklärte ich ihm. Seufzend nahm er sich die Kette ab und legte sie sich in seine Hosentasche.„Gut, ich denke, du bist fertig." Rudy stand vom Stuhl auf.
„Wo kann ich warten?" fragte er und lief zur Zimmertür.
„Wo du willst, du könntest auch in den Gaming-Raum." antwortete ich, Rudy verschwand nickend aus dem Zimmer.Ich nahm mir mein schwarzes Kleid wieder aus dem Schrank und zog es an, es ging mir bis zu den Knien und hatte auf der linken Seite einen Schlitz. Dann setzte ich mich auf meinem Stuhl, machte mir einen messy Bun und ließ links und rechts Strähnen draußen. Dann noch ein bisschen Mascara und fertig war ich.
Es war 16:45 Uhr.Schnell lief ich aus meinem Zimmer und ging zum Gaming-Raum, Rudy saß auf der Couch und machte irgendetwas an seinem Handy.
„Wir müssen gehen." sagte ich.
„Komme." Rudy schaute mich kurz an, dann stand er auf und gemeinsam liefen wir die Treppen runter ins Wohnzimmer.
„Zieh dich schon mal an, ich komme gleich." sagte ich und lief wieder kurz in mein Zimmer. Dort holte ich mir meine Violine und das Geschenk, dann ging ich schnell wieder runter in den Flur, wo Rudy stand und auf mich wartete.Schnell zog ich mir meine schwarzen Nikes an und meine schwarze Jacke. Ich öffnete die Haustür und trat heraus. Rudy schloss dann die Tür hinter sich. Wir liefen zu seinem Auto und stiegen ein. Als wir los gefahren sind fing ich an zu reden, nachdem Rudy die Adresse, die ich ihm gesagt hatte, ins Navi eingegeben hatte.
„In meiner Familie gibt es da so Regeln." sagte ich. Kurz schaute Rudy zu mir, dann aber wieder schnell auf die Straße.
„Und die wären?"
„Du darfst keinen der Erwachsenen ohne ausdrückliche Erlaubnis beim Vornamen nennen, und schon gar nicht duzen.
Das ist der Geburtstag meiner Tante, bevor du irgendjemanden begrüßt, folgst du mir und wir wünschen meiner Tante alles Gute zum Geburtstag, klar?"
„Streng, aber klar." antwortete Rudy und spitzte seine Lippen leicht.„Ich habe sechs kleine Cousins, dann ist da noch Asher, den kennst du ja. Aber jeder wird sich dir nochmal vorstellen." erklärte ich weiter.
„Du wirst schon merken, wenn du duzen und beim Vornamen nennen kannst, die Personen, die du nur beim Nachnamen nennen wirst, werden sich auch mit diesem vorstellen. Am besten unterhältst du dich mit meinem Onkel Richard, er hat früher auch Eishockey gespielt."„Rede bitte nicht über unser Projekt, wenn meine Familie das erfährt, bin ich tot. Du kannst lediglich erwähnen, dass wir gute Freunde sind und aktuell ein Schulprojekt gemeinsam haben." fuhr ich fort.
„Das ist viel." murmelte Rudy.
„Und wir können uns nicht beim Nachnamen nennen, das würde in meiner Familie den Eindruck erwecken, du seist nicht erwünscht auf der Feier und das wäre ganz und gar nicht gut, für uns beide."„Sonst noch etwas?" auffordernd schaute Rudy zu mir.
„Wir sind da."
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How to love my enemy
RomanceAlaska und Rudy konnten sich irgendwie schon immer nicht leiden. Seie es die Klugheit von Alaska oder ihre abweisende Art, Rudy hatte sie schon immer gehasst. Und seie es Rudys Sportlichkeit oder einfach nur sein Dasein, Alaska hasste ihn mit ihrer...