Rudy POV
„Ich hab eine Idee." meine Mom sprang schon förmlich vom Tisch.
„Alaska, du hast ja gesagt, du gehst über Weihnachten wahrscheinlich zu deiner Skihütte, alleine." Alaska nickte leicht.„Ich würde dich sehr gerne einladen, mit uns Weihnachten zu verbringen, nur wird es bei uns immer sehr chaotisch, weil wir uns mit der ganzen Familie bei meinen Eltern treffen. Aber, natürlich nur wenn du willst, denke ich, dass wir dieses Jahr auf Rudy verzichten können." Mom grinste Alaska an.
„Entschuldigung, wie meinst du das?" Alaska schien noch etwas verwirrt zu sein, während ich genau wusste, was meine Mutter meinte.
„Mom-." fing ich an.
„Du könntest mit Rudy zu deiner Skihütte fahren, nur wenn du willst. Da könntet ihr da zusammen Ski fahren, wenn es für dich möglich ist." lächelte sie.„Oh." sagte Alaska leise, ich fuhr mir mit der Hand durch die Haare und stöhnte einmal genervt auf.
„Sorry, meine Mo-." fing ich an, würde aber schon wieder unterbrochen.„Ich denke, das ginge klar, aber ich werde wahrscheinlich auch über Neujahr dort bleiben.. Und ich fahre Snowboard." erklärte Alaska langsam, sie versuchte, es meiner Mutter auszureden, diese überlegte kurz.
„Das sollte kein Problem sein mit Neujahr und so, und das mit dem Snowboard auch nicht. Rudy fährt auch Snowboard." sagte sie anschließend. Alaska schaute kurz auf ihre Hände.„Dann kann Rudy gerne mitkommen, wenn er will." antwortete sie. Jetzt schaute meine Mom zu mir, mit einem Blick, der mir sagte, ich sollte jetzt bloß nicht verneinen.
„Ja.. ich würde gerne mitkommen." aufgezwungen lächelte ich meine Mom an. Es war jetzt zwar eher eine Hassfreundschaft zwischen Alaska und mir, aber trotzdem war es komisch, mir vorzustellen, dass ich mit ihr in so eine Art Urlaub gehen würde.„Dann ist ja alles geklärt." Mom lächelte fröhlich.
„Ja, super." sagte ich sarkastisch. Meine Mom schlug mir dafür unauffällig unter dem Tisch aufs Bein.„Wie kommst du nach Hause, Alaska?" fragte
mein Dad.
„Mein Vater holt mich in.." sie schaute kurz auf ihr Handy.
„Oh, schon in fünf Minuten ab." meintsie.
„Oh, hol schnell deine Sachen aus Rudys Zimmer." sagte meine Mom.
„Ich komme mit." sagte und er ich schnell, als Alaska aufstand. Sie nickte und ich stand auch auf.„Das tut mir leid, mit der Skihütte und so." erklärte ich, als wir in meinem Zimmer waren.
„Ich denke, es gibt Schlimmeres als mit dir in den Urlaub zu gehen, Pankow." Alaska murmelte am Ende noch etwas, was ich aber nicht verstand. Sie nahm ihr Handy in die Hand.
„Mein Vater ist da." sagte sie und wir gingen wieder aus meinem Zimmer.„Tschüss, Alaska." riefen Alec und Henric gleichzeitig, was Alaska kurz schmunzeln ließ.
„Tschüss." erwiderte sie.
„Tschau." rief meine Mom.
Ich öffnete die Haustür und draußen stand ein Porsche, ein Mann lehnte sich an diesen und tippte irgendetwas in sein Handy.Alaska blieb kurz stehen und schaute zum Mann, dann zu mir.
„Tschüss, Pankow. Bis Montag." sie lächelte mich leicht an, wendete sich ab und lief zum Mann.
„Tschau." rief ich ihr noch nach, doch sie ignorierte es.„Dad." hörte ich sie sagen.
„Alaska." Alaskas Vater hatte eine tiefe und raue Stimme, er nahm Alaskas Hand und half ihr, sich ins Auto zu setzten. Dann schloss er die Beifahrertür, richtete sein Hemd, dann schaute er zu mir. Sein Blick war leer, keine Gefühle, so, wie Alaskas Augen manchmal. Der einzigste Unterschied, die blaue Augenfarbe von Austin Ashford, die eher den schrecklichsten Tiefen des Ozeans glich, war anders, sie schien undurchdringlich zu sein.Alaskas Augen waren anders, sie hatte eisblaue Augen, die manchmal keine Gefühle durchließen, leer wirkten, aber manchmal, wenn sie lachte, schienen ihre Augen zu leuchten. Sie schien immer in die Seele einer Person reinzuschauen, die Person zu analysieren, die Körperhaltung, die Mimik und die Gesten. In der Gegenwart ihrer Eltern, waren ihre Augen immer kalt, leer. So konnte man erkennen, wann sie wirklich glücklich war. Das war mir aber noch nie aufgefallen, wahrscheinlich weil Alaska und ich eben keine Freunde waren, das hatte mir nur Liv einmal erzählt, Oliver hatte es bestätigt.
Der Porsche fuhr weg und ich schloss die Tür wieder.
„Rudy, hilfst du mir bitte in der Küche?" rief meine Mom.
„Klar." ich lief in die Küche, wo mich meine Mom sofort dazu brachte, die Spülmaschine einzuräumen.„Alaska ist wirklich sehr nett." sagte meine Mom und zog die Augenbrauen leicht zusammen, während sie die Teller aus der Spülmaschine, die sie gerade ausgeräumt hatte, in die Regale einräumte.
„Das hast du auch immer die letzten Male gesagt, wenn sie da war." seufzte ich. Ich denke, meine Mom liebte Alaska jetzt schon mehr als Abby, unsere Hündin.
„Sie scheint Probleme mit ihren Eltern zu haben." murmelte meine Mom.
„Es ist kompliziert." antwortete ich auf die unausgesprochene Frage meiner Mutter.
„Inwiefern?" fragte sie.
„So, dass Alaska es genießt, keine Zeit mit ihren Eltern verbringen zu müssen." erklärte ich.„Also findet sie es gar nicht so schlecht, dass ihre Eltern an Weihnachten nicht da sind?"
„Ich denke nicht, dass sie es schlecht findet. Es ist einfach kompliziert zwischen ihr und ihren Eltern." antwortete ich.„Warum? Weißt du das?" meine Mom drehte sich zu mir.
„Ihre Eltern wollen sie auf ein Internat schicken, so viel weiß ich. Ihre Beziehung zueinander war anscheinend schon immer irgendwie toxisch." erklärte ich.„Das ist sehr traurig. Es ist sicher nicht so leicht, so eine Last täglich auf seinen Schultern zu tragen."
„So viel ich weiß, ist es normal für Alaska. Die Beziehung war zwischen ihr und ihren Eltern war zwar immer schon in gewisser Weise toxisch, aber früher war sie besser. Dann kam ihre Knieverletzung, sie sind umgezogen und plötzlich war sie nicht mehr die perfekte Tochter." erklärte ich weiter.„Du wirst dir ein gutes und wohl überlegtes Weihnachtsgeschenk für dieses wunderbare Mädchen ausdenken."
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How to love my enemy
RomanceAlaska und Rudy konnten sich irgendwie schon immer nicht leiden. Seie es die Klugheit von Alaska oder ihre abweisende Art, Rudy hatte sie schon immer gehasst. Und seie es Rudys Sportlichkeit oder einfach nur sein Dasein, Alaska hasste ihn mit ihrer...