XXVIII

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Alaska POV

Seit zehn Minuten schoss Rudy Tore. Als wir bei ihm angekommen waren, ging er geradewegs in seinen Garten, legte vier Eisplatten und daneben mehrere Pucks auf den Boden. Die vier Eisplatten verband er und stellte das Tor, das auf der anderen Seite des Gartens war etwas weiter in die Mitte. Dann holte er sich seinen Eishockeyschläger und hatte angefangen. Ich würde ja etwas lesen, aber mein Buch hatte immer noch Liv bei sich in der Tasche.

„Pankow, wie lange willst du das noch machen?" fragte ich genervt. Es war jetzt schon Nachmittag und ich würde viel lieber Hausaufgaben machen.
„So lange, wie ich muss." entgegnete er und schoss den nächsten Puck ins Tor.

Ich seufzte genervt auf.
„Dann ist es wohl besser, wenn ich gehe." seufzte ich und stand auf.
„Nein, warte. Du kannst nicht gehen." Rudy schaute das erste Mak seit 15 Minuten zu mir.
„Warum nicht?" fragte ich verwirrt.
„Meine Mom denkt, dass du heute Abend mit uns zu Abend isst." erklärte er und ich ließ mich wieder seufzend auf den Stuhl fallen.

„Ich werde aber nicht warten, bis du hier fertig bist." sagte ich, augenverdrehend schaute Rudy zu mir.
„Was willst du dann machen?" fragte er genervt.
„Wie wärs mit Hausaufgaben, wir haben doch Geo gekriegt?" schlug ich vor.

„Dein Ernst?" entgeistert schaute er zu mir, ich zuckte aber nur mit den Schultern.
„Dann komm." seufzte Rudy und legte den Schläger weg. Stumm liefen wir in sein Zimmer, wo ich mich direkt wieder auf den Schreibtischstuhl setzte und Rudy sich in sein Bett legte. Er nahm einen Ball in die Hand und warf ihn an die Decke.

Ich schaute erwartungsvoll zu ihm.
„Was ist?" fragte er.
„Wie willst du die Hausaufgaben auf deinem Bett machen?" fragte ich skeptisch.
„Gar nicht. Ich werde sie morgen bei Oli oder so abschreiben." antwortete Rudy. Mit leicht geöffneten Mund starrte ich zu ihm.
„Das kannst du nicht machen."

„Warum nicht?" diesmal schaute Rudy verwirrt zu mir.
„Das ist moralisch inkorrekt und so lernst du nichts." begründete ich.
„Und was jetzt?" verständnislos schaute er zu mir.
„Wir machen gemeinsam die Hausaufgaben." bestimmte ich und holte mein IPad aus meinem Rucksack. Ich drehte mich, nachdem von Rudy keine weitere Bemerkung kam, um.
„Komm, wir machen jetzt die Hausaufgaben." genervt stand er auf, holte einen weiteren Stuhl und ebenfalls sein IPad aus seinem Rucksack.

„Was war nochmal das Thema?"
„Wie haben etwas leichtes aufgekriegt, wir sollen den Zusammenhang zwischen Klima und Erosion erklären." erklärte ich, hilflos schaute Rudy zu mir.
„Was ist nochmal eine Erosion?" ich seufzte.
„Erosion bezeichnet den Prozess der Abtragung von Gestein oder Boden durch die Einwirkung von Wind, Wasser oder Eis. Diese natürliche Geofaktoren führen zur stetigen Veränderung der Erdoberfläche. Neben der natürlichen Abtragung wird Erosion auch durch anthropogene Einflüsse verursacht. Beispiele dafür sind unsachgemäße landwirtschaftliche Praktiken und die Abholzung von Wäldern, die zu einer beschleunigten Bodenerosion führen können." erklärte ich und verdrehte am Ende genervt die Augen.

„Und jetzt bitte nochmal in meiner Sprache." genervt schaute Rudy zu mir. Ich seufzte mal wieder, das tat ich oft heute.
„Unter Erosion versteht man, wenn Wind, Wasser oder Eis Gestein oder Boden abtragen. Das passiert natürlich, aber auch der Mensch kann dazu beitragen, zum Beispiel durch unsachgemäße Landwirtschaft oder Abholzung. Verstanden?" Rudy nickte, als Zeichen, dass er es verstanden hatte.

„Also, jetzt schreib den Zusammenhang von Klima und Erosion auf." sagte ich, nahm meinen Appel Pencil in die Hand und fing an meine Überschrift zu schreiben.

Nach circa 20 Minuten war ich dann fertig.
„Ich bin fertig und du?" fragte ich dann.
„Ja, ja, bin auch fertig." entgegnete Rudy, schaute aber weiter auf sein IPad.
„Was hast du geschrieben?" fragte ich ihn.
„Ist doch nicht nötig, dass ich es vorlese. Lies es dir einfach durch." er reichte mir sein IPad und ich sah eine recht krakelige Schrift, die man aber dennoch lesen konnte, auch wenn es manchmal schwierig war. Ich schaute kurz zu Rudy und laß es mir durch.

„Pankow."
„Mhh?"
„Das ist genau das, was ich geschrieben habe. Da sind sogar Wörter drinne, die du nicht verstehst." vorwurfsvoll schaute ich ihn an.
„Was? Das muss ein Zufall sein, das hab ich geschrieben." er tat auf überrascht.
„Wirklich? Die klimawandelbedingte Zunahme von Trockenperioden in den Frühjahrs- und Sommermonaten sowie die potenzielle Intensivierung von Starkwindereignissen könnten die Anfälligkeit der Böden für Winderosion in der Zukunft signifikant erhöhen. Unter Erosion versteht man den allmählichen Verlust fruchtbarer Bodenflächen, die von essenzieller Bedeutung für die landwirtschaftliche Produktion sind.
Die Kombination aus vermehrten Trockenperioden und starken Windereignissen kann zu einer Verschlechterung der Bodenqualität führen, was wiederum die landwirtschaftliche Produktivität beeinträchtigen könnte. Die potenziellen Konsequenzen umfassen eine Reduzierung der Ernteerträge und eine Verschlechterung der Bodenfruchtbarkeit, was letztendlich zu ernsthaften ökologischen und wirtschaftlichen Herausforderungen führen würde. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, präventive Maßnahmen zur Eindämmung der Bodenerosion zu entwickeln und zu implementieren, um die langfristige Nachhaltigkeit landwirtschaftlicher Praktiken zu gewährleisten." Ich laß meinen Text vor.

„Jep, das ist mein Text. Du musst ihn von mir abgeschrieben haben." völlig überzeugt schaute Rudy mich an.
„Ja, eindeutig dein Text."

How to love my enemyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt