XXXI

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Alaska POV

Eine Woche noch bis zu den Winterferien und zehn Tage bis Weihnachten. Es war Samstag und ich war gerade bei Rudy in der Küche mit ihm. Unsere Beziehung zueinander hatte sich eher zu einer Hassfreundschaft entwickelt. Gerade wollten wir einen Kuchen backen, eigentlich Plätzchen, aber dann hatte Rudy eine Backmischung für einen Küchen entdeckt und wollte jetzt diesen Backen.

Er holte gerade alle Utensilien aus den Schränken, danach drückte er mir die Verpackung in die Hand.
„Kannst du das bitte vorlesen?" fragte er. Ich fing daraufhin an alles vorzulesen, man musste nur das Pulver in der Verpackung in eine Schüssel tun, danach 150ml Milch hinzugeben und gut durchrühren, den Ofen auf 180°C aufheizen bei Ober- und Unterhitze, dann für 30 Minuten backen lassen.

„Danke." sagte Rudy und riss die Verpackung mit dem Pulver auf, dieses füllte er, wie gesagt, in die Schüssel.
„Holst du die Milch aus dem Kühlschrank, Ashford?" fragte er.
„Klar, Pankow." ich lief zum Kühlschrank und holte die Milch raus, danach legte ich sie auf die Küchenplatte.

„Kannst du sie gleich in die Schüssel schütteln?"
„Natürlich." antwortete ich. Rudy legte mir einen Messbecher neben die Milch, dann holte er die Bleche aus dem Ofen. Ich machte mich an die Milch und schüttelte sie zuerst in den Messbecher, dann in die Schüssel. 

„Was machen wir jetzt?" fragte Rudy als wir mit allem fertig waren.
„Das fragst du mich?" entgegnete ich mit einem leichtem Lächeln.
„Wie wärs mit..-" bevor Rudy zu Ende reden konnte, öffnete seine Mutter die Tür in die Küche. Sie hatte Einkaufstüten auf der Schulter.
„Oh, hallo." sagte sie. Rudy ging auf sie zu und nahm ihr die Tüten ab, daraufhin lächelte Penny ihn dankend an.

„Wir haben einen Kuchen gebacken, der ist jetzt im Ofen." sagte Rudy.
„Toll, was wollt ihr jetzt machen?" Penny schaute fragend zu mir.
„Wissen wir noch nicht." antwortete ich lächelnd.
„Ihr könntet Schlittschuhlaufen gehen." schlug sie vor.
„Der See zehn Minuten von hier ist gefroren und man kann drauf fahren." fuhr sie fort.

„Mom, das wäre eine gute Idee, aber falls du es vergessen hast, Alaska hat eine Knieverletzung."
„Oh."
„Ja, aber ich denke, das geht eventuell." sagte ich.
„Wirklich? Ihr könnt ja auch etwas anderes machen." fragend schaute Penny zu mir.

„Ja, das sollte gehen. Ich muss ja keinen Marathon laufen." erklärte ich.
„Bist du dir sicher, wir machen das nur, wenn du willst?" fragte Rudy, ich nickte.
„Ok, welche Schuhgröße hast du?" Rudy schaute zu mir.
„38."
„Dann kannst du meine alten Schlittschuhe anziehen." erklärte er.

„Das wäre dann ja jetzt geklärt. Los, raus aus der Küche, ich kümmere mich um euren Kuchen." Penny warf uns schon regelrecht aus der Küche.
„Ach, und Alaska, bleibst du noch bis zum Abendessen? Ihr habt ja morgen keine Schule." fragte sie. Ich schaute kurz zu Rudy.
„Ja, gerne." antwortete ich, dann zog mich Rudy in den Keller.

„Hier müssten irgendwo meine alten Schlittschuhe seien." murmelte er und durchsuchte den Keller. Wir waren sozusagen im Untergeschoss des Hauses, hier waren mehrere Räume, in einem waren Fitnessgeräte, im Anderem waren Waschmaschine und Trockner, dann gab es noch den, in dem wir gerade waren, hier lagen anscheinend alle alten Sachen herum.

„Hab sie!" Rudy hielt die Schlittschuhe in die Höhe als er auf mich zukam.

Er drückte mir die Schuhe in die Hand und lief die Treppen wieder hinauf. Als wir wieder oben waren, lief er direkt zum Ausgang, davor stand seine Tasche fürs Eishockey, da holte er seine Schlittschuhe raus.

„Wir machen nicht lang, ok? Es ist ja schon fast 17 Uhr und wenn es dunkel wird, können wir nicht weiter machen." erklärte Rudy, zog sich seine Jacke an und holte zwei Paar Handschuhe aus der Kommode.
„Ok." antwortete ich und zog mir ebenfalls meine Jacke an.
„Hier." Rudy hielt mir das eine Paar Handschuhe hin, was ich ihm dankend entnahm.

Dann öffnete er die Tür und ließ mich rausgehen.
„Wir gehen jetzt, tschüss!"

„Es bringt nichts, wenn du vor dem See stehen bleibst, Ashford." rief Rudy vom See. Er stand in der Mitte des Sees und ich noch auf der Bank vor diesem. Wir waren alleine, umgeben von Bäumen und einem kleinen Weg mit ein paar Bänken zum Sitzen.

„Komm schon, worauf wartest du?" rief er. Ich seufzte und stand langsam auf.
„Wenn i-!" fertig konnte ich gar nicht reden, da fiel ich schon hin. Voll auf den Hintern.

„Alles ok?" fragte Rudy und fuhr auf mich zu.
„Jaja, bin ja nur hingefallen." antwortete ich. Rudy hielt mir seine Hand hin, um mir auf zu helfen, als er bei mir ankam.
„Was war das, das sah aus, als ob du noch nie auf dem Eis warst?" fragte er.
„Natürlich war ich schonmal Schlittschuhlaufen, es ist nur schon lange her. Ich muss es verlernt haben." ich stellte mich auf und verschränkte meine Arme.

„Wie lange ist es her?"
„Keine Ahnung, ich denke, ich war sieben." antwortete ich.
„Das sind fast zehn Jahre. Wie?" ungläubig schaute er auf mich herab.
„Weiß nicht so recht, wir sind in Texas einfach nicht so oft gegangen und dann hatte ich, kurz bevor wir umgezogen sind, meine Knieverletzung bekommen." erklärte ich.

„Man hat auf jeden Fall erkannt, dass du lange nicht mehr Schlittschuhlaufen warst. Das sah aus, wie ein einjähriges Kind, das gerade laufen lernt." lachte Rudy.
„Hey!" ich schlug ihn einmal auf die Brust.
„Das tat jetzt aber weh." sagte er in einer Babystimme und versuchte, sein Grinsen zu verstecken.
„Ich kann dich auch nochmal stärker schlagen." entgegnete ich.

„Beruhig dich, Kampfzwerg. Ich denke, ich muss dir erstmal Schlittschuhlaufen beibringen."

How to love my enemyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt