XXVII

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Alaska POV

Es klingelte zum Unterrichtende und alle fingen an ihr Sachen einzuräumen.
„Ich hoffe, ihr vergesst nicht, dass ich den Unterricht beende." warf mein Lehrer ein und alle seufzten einmal auf.
„Aber heute gibt es eine Ausnahme." alle gingen laut an zu reden und stürmten aus dem Raum. Gerade als ich ihn auch verlassen wollte, rief mich unser Lehrer wieder zu sich.

„Mrs Ashford, könnten Sie bitte noch kurz hier bleiben? Ich habe Fragen an Sie." rief mir Mr Baker, mein IMP-Lehrer zu. Ich hatte von Liv, Oli und Rudy als einzigste von uns IMP, sie hatten alle drei NWT gewählt.
„Natürlich." antwortete ich und lief auf ihn zu. Mr Baker stand angelehnt an seinem Schreibtisch da und schaute kurz auf seine Uhr. Er war ein netter, detailreicher und intensiv arbeitender Lehrer. Sein Unterricht konnte Spaß machen, wir machten viele Experimente und bei denen achtete er auf jedes Detail, auch bei unseren Beobachtungen oder Deutungen wollte er, dass wir so detailreich wie möglich waren.

„Ich habe mitgekriegt, dass Sie und Rudy Pankow gemeinsam ein sechsmonatiges Projekt durchführen, das hat mich verwundern. Jeder Lehrer an der Schule, der nicht hinterm Mond lebt, weiß, dass Sie beide sich nicht sonderlich gut verstehen, wie kam es zu diesem Projekt, zu diesem Sinneswandel?" fragte er und schaute mich interessiert an.

Ich konnte ihm doch nicht mitteilen, dass das alles nur passierte, da Rudy und ich uns zu oft im Unterricht stritten.
„Ich denke, wir beide haben einfach mitgekriegt, wie sinnlos unser Verhalten war und wir etwas dagegen tuen sollten. Als wir dann die Information von diesem Projekt hatten, dachten wir, es wäre eine gute Idee." erklärte ich, wohlwissend dass ich log, aber trotzdem mit einem leichtem Lächeln auf den Lippen.

„Interessant. So eine kluge Entscheidung kann man von eurer Generation nicht mehr erwarten. Ich hoffe, wir können in sechs Monaten noch mal über alles reden.. und Sie wissen, ich brauche Details." Mr Baker lief hinter seinem Schreibtisch und legte alle Unterlagen beisammen.
„Sie können jetzt gehen." sagte er.
„Danke und schönen Tag ihnen noch." damit verschwand ich aus dem Raum und lief schnell zu meinem Spind, wo ein genervter Rudy auf mich wartete.

Er war an meinen Spind angelehnt, hatte die Arme überkreuzt und schaute kritisch zu mir.
„Du hättest vor zehn Minuten da sein sollen." sagte er.
„Tut mir leid, Mr Baker wollte noch mit mir sprechen." erklärte ich und deutete ihn mit meiner Hand von meinem Spind wegzugehen.

Ich öffnete diesen und tat mein Unterrichtsbuch rein, dann schloss ich ihn wieder.
„Ok, schnell, ich muss noch schnell meine Tasche holen, bevor wir zum Training gehen." erklärte er und setzte sich in Gang.
„Das hättest du doch auch machen können, als ich noch nicht da war." sagte ich und lief ihm nach.
„Ich wollte aber da sein, wenn du kommst, damit ich dich anmotzen kann." man konnte hören, wie er sich das Lachen verkneifen musste und ich verschränkte genervt meine Arme. Rudy bleib derweil vor einem anderen Spind stehen und öffnete ihn. Sofort fiel ihm eine große Tasche ins Gesicht, die er schnell nahm.

„Also, jetzt schnell."

Nicht mal 20 Minuten später saß ich wieder auf einer vor dem Eis und wartete auf der gleichen Bank wie das letzte Mal.
Auf einmal schlingen sich zwei Arme um mich.
„Na, hast du mich schon vermisst?" fragte Liv neckend.
„Liv, du hast mich erschrocken!" zischte ich, worauf Liv anfing zu lachen. In diesem Moment kamen schon die ersten Spieler aus der Umkleide und setzten sich auf die Bänke, um sich die Schlittschuhe richtig anzuziehen. Oli und Rudy setzten sich neben uns.

„Rude, was geeeht?" fragte Liv lachend.
Rudy antwortete zwar nicht, aber schmunzelte leicht.

„So, seid ihr alle fertig?" fragte Mr Smith, als er aus der anderen Seite des Stadiums rein kam.
„Heute ist das letzte Mal Kaffeekränzchen bei uns. Am Donnerstag werden wir es richtig angehen. Das heißt für euch, ich erwarte volle Intensität, volle Bereitschaft. Ihr werdet dieses Jahr alle Kompromisse eingehen müssen, alle unsere Strategien habe ich im Sommer neu entwickelt, ihr werdet sie alle in euren kleinen Köpfen abspeichern, aber niemand, und damit meine ich niemand, wird auch nur eine Strategie abfotografieren, aufschreiben oder sonstiges. Und was ich von euch erwarte, es gibt keinen Alkohol und kein Rauchen, dafür aber jeden Tag bei euch zuhause Schusstraining. Euch ist hoffentlich klar, dass jetzt das Aufreißen von Mädels für euch tabu ist. Ich brauche volle Konzentration von euch, da kann ich keine Ablenkung benötigen." erklärte er und stellte sich mit verschränkten Armen vor die ganzen Spieler.

„Und ihr wisst, wen ich alles meine mit dem Aufreißen." der Coach schaute zu einer bestimmten Jungsgruppe, die es wohl zu sehr genoss, beliebt an unserer Schule zu sein. Alle gaben ein Nicken in Richtung des Coaches zur Bestätigung.
„Ok, ok. Alle ab aufs Eis, aufwärmen. 20 Runden." Mr Smith klatschte in die Hände und alle Spieler stürmten schon regelrecht aufs Eisfeld, als aber Rudy auf das Feld wollte, hielt Mr Smith ihn ab.
„Du bliebst noch kurz hier, Ja?" sagte er. Rudy stellte sich daraufhin abseits der Schlange hin und wartete.

„Wir haben in den letzten Trainingseinheiten nur die Schnelligkeit und die speziellen Aufgaben der Positionen durchgemacht. Heute wiederholen wir nochmal alles." erklärte Mr Smith Rudy. Dieser nickte.
„Jetzt ab auf Eis." Der Coach klopfte Rudy auf den Rücken, der daraufhin schnell aufs Eis zu Oli ging.

„Hast du heute Zeit?" fragte Liv mich.
„Ich denke, Pankow und ich gehen nach dem Training zu ihm." antwortete ich.
„Oh, versteh schon." Liv grinste mich an und wackelte mit ihren Augenbrauen.
„Du weißt genau, warum." sagte ich nur genervt und holte mein Buch aus meiner Tasche. Dieses wurde aber sofort von Liv aus meiner Hand gerissen.
„Du wirst jetzt nicht lesen." meinte sie streng.

„Warum nicht?" fragte ich und versuchte mir mein Buch wieder zu holen.
„Wir sind umgeben von heißen Jungs, die Eishockey spielen." erklärte sie und packte mein Buch in ihrer Tasche ein. Ich seufzte genervt auf.
„Was werden du und Rudy machen?" fragte sie dann.

„Weiß ich noch nicht."

How to love my enemyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt