XXIX

165 5 0
                                    

Alaska POV

Es war ein Monat vergangen, Ende Oktober. Zwischen Rudy und mir hatte sich nicht viel verändert, wir hassten uns immer noch gleichermaßen, aber wir hatten fast täglich etwas miteinander zu tun, das heißt, ich ging nach der Schule zu ihm oder er eben zu mir. Sonst hatte sich nichts geändert.

Liv und ich lagen gerade in ihrem Bett und machten etwas an unseren Handys.
„Las?" fragte sie dann plötzlich und durchbrach die angenehme Stille im Raum.
„Mhh?"
„Spencer McKid hat mich heute nach einem Date gefragt." sagte sie monoton. Ich schaute überrascht von meinem Handy auf und dann schnell zu Liv. Spencer McKid war ein Fußballspieler an unserer Schule und sah nicht gerade schlecht aus.

„Der Spencer McKid?" fragte ich hysterisch, Liv nickte, worauf ich ungläubig zu ihr schaute.
„Wann?"
„Heute, als wir uns beim Bäcker gesehen haben." erklärte sie schüchtern lächelnd.
„Und mit was hast du geantwortet?"
„Natürlich mit Ja." ich fing an zu grinsen.
„Wann ist es?" fragte ich.
„Nächsten Mittwoch."
„Das ist ja schon in vier Tagen." Liv nickte wieder zustimmend.

„Wir müssen dir ein Outfit aussuchen, weißt du überhaupt schon, wohin ihr geht?" ich stand auf und lief in Livs Zimmer rum.
„Ne, keine Ahnung. Spencer wollte es mir nicht sagen." antwortete sie und strich sich eine Haarsträhne hinters Ohr.
„Ok, das heißt, ein Kleid wird es auf jeden Fall nicht. Wie wärs mit einer Jeans und ein Top, aber für ein Top könnte es zu kalt werden?"

„Ich weiß schon, was ich anziehen werde."
„Und was?"
„Die Jeans von heute und mein schwarzer Nike-Hoddy." erklärte sie.
„Das wird super aussehen." entgegnete ich. Liv nickte wieder, dann legte ich mich wieder neben sie ins Bett.

„Was machen wir jetzt?" fragte ich.
„Meine Mom wird uns wahrscheinlich gleich zum Essen ho-.." fing Liv an, würde aber von ihrer Mutter, die die Tür ins Zimmer öffnete unterbrochen.
„Kommt ihr zum Essen, ihr Süßen? Könnt ihr dann auch gleich Oli und Rudy holen?" fragte sie.
„Klar, Mom." antwortete Liv und stand vom Bett.

„Holst du Oli und Rudy, ich geh noch kurz aufs Klo?" fragte Liv.
„Wenn's sein muss." seufzte ich und stand ebenfalls auf. Liv verschwand lachend aus dem Raum und ich ging zu Olis Zimmer, in dem er und Rudy irgendwelche dumme Sachen machten.

Ich klopfte an und öffnete darauf gleich die Tür, was ich lieber hätte sein lassen sollen, denn der Anblick, der sich mir bot, ließ mich mit leicht geöffnetem Mund den Bruder meiner besten Freundin und meinen Erzfeind anstarren.
„Kannst du nicht klopfen?" zischte Rudy, mein Blick fuhr zu ihm. Oli und Rudy standen in Spiderman-Kostümen vor mir und hielten sich die Hand vor den Schritt.

„Ich hab geklopft, habt es wohl nicht gehört.. Sorry, was macht ihr?!" verwirrt schaute ich zwischen beiden Jungs vor mir hin und her.
„Wir wollten nur unsere Kostüme für Halloween ausprobieren." erklärte Oli und fuhr sich hilfslos durch die Haare mit der einen Hand.

„Aha, Halloween ist erst in anderthalb Wochen, falls ihr es nicht bemerkt habt." erklärte ich schmunzelnd.
„Jaja."
„Und ich soll euch eigentlich zum Essen holen." erklärte ich.
„Gib uns fünf Minuten." sagte Rudy, worauf ich nur nickte und die Tür schnell schloss.

In dem Moment kam mir Liv über den Weg gelaufen.
„Was ist los, du siehst komisch aus?" fragte sie.
„Ich glaube, ich hab gerade etwas gesehen, was ich niemals hätte sehen wollen." entgegnete ich.
„Was? Wären Oli und Rudy etwa nackt?" lachte Liv, hörte aber schnell wieder auf.

„Waren sie nackt?" fragte sie jetzt ernst und entsetzt.
„Was? Nein, natürlich nicht. Der Anblick war nur etwas komisch. Beide hatten Spiderman-Kostüme an." antwortete ich und lief schon mal langsam die Treppen runter in die Küche.

„Wie? Diese enganliegenden?" fragte sie, ich nickte.
„Naja, so ekelhaft kann es ja dann auch wieder nicht gewesen sein." Liv grinste mich jetzt an, verwirrt schaute ich zu ihr.
„Warum nicht?" fragte ich.
„Naja, bei meinem Bruder will ich es mir ja nicht vorstellen müssen, aber bei Rudy. Ich meine, so einen schlechten Körperbau hat er ja jetzt auch wieder nicht." grinste Liv, ich schaute sie nur mit einer hochgezogenen Augenbraue an.

„Wer hat keinen schlechten Körperbau?" fragte Lia, so hieß die Mutter von Liv, und schaute uns fragend an, nachdem sie die Teller auf den Tisch gestellt hatte.
„Niemand, Mom. Sollen wir dir helfen?" entgegnete Liv, um vom Thema abzulenken.
„Das wäre nett. Holt doch bitte das Besteck. Und Liv, dieser Niemand kann gerne mal zu uns kommen." ich fing leise an zu lachen, war ja nicht so, dass dieser Niemand nicht schon so oft bei ihnen war.

Liv antwortete nicht und zog mich aus dem Wohnzimmer, wo der Esstisch stand, in die Küche. Dort holte sie das Besteck aus der Schublade, während ich noch leise lachte.
„Super, jetzt denkt meine Mutter, ich hätte einen Crush auf jemanden." sagte sie, drückte mir das Besteck in die Hand und holte die Gläser aus dem Schrank.

„Hast du doch auch, Spencer McKid." entgegnete ich schmunzelnd.
„Ja, aber das muss sie doch nicht denken. Außerdem, nächsten Mittwoch bist du um 12 Uhr hier und danach gehen wir zu dir, wenn du verstehst, was ich meine." ich nickte auf ihre unausgesprochene Frage als Antwort. Sie wollte damit sagen, dass ihre Eltern denken, dass sie nächsten Mittwoch den ganzen Tag bei mir sein wird, nachdem ich sie hier abgeholt hatte.

„Dann ist ja alles für nächsten Mittwoch geklärt." meinte sie und wir liefen wieder zurück ins Wohnzimmer. Oli und Rudy saßen jetzt wieder in deren normaler Kleidung auf zwei Stühlen nebeneinander.
„Nah, habt ihr eure Pflichten als Spiderman beendet?" fragte ich spaßeshalber. Oli und Rudy schaute mich mit engen Augen an, weshalb ich etwas lachen musste.

Kurz nachdem wir uns hingesetzt hatten, kamen Livs und Olis Eltern aus dem Garten, es war zwar Abend, aber Livs Vater, Edward, hatte dort irgendetwas repariert.
„Also, dann essen wir jetzt. Edward, hilfst du mir bitte?" fragte Lia und lief in die Küche.

„Klar doch, Schatz." er ging ihr schnell nach und gleich darauf kamen sie mit dem Essen wieder.
„Es gibt Spaghetti Bolognese." sagte Lia und legte den Topf auf dem Tisch ab.

„Danke, Mom."

How to love my enemyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt