Rudy POV
„Rudy, hast du Lust auf ein kleines Gespräch?" fragte ein Mann, Richard Wood, wenn ich mich richtig erinnerte.
„Gerne, Mr Wood."
„Alaska informierte mich, du spielst Eishockey, ist das richtig?" fragte er, als er sich vor mich gestellt hatte.„Ja."
„Und machst du auch noch anderen Sport?" fragte er und nippte an seinem Getränk.
„Ich spiele noch Fußball." antwortete ich.
„Das sind interessante Sportarten." sagte Richard.„Das mit Asher gerade tut mir übrigens leid, er ist manchmal etwas unsensibel, was wollte er denn?" fragte er.
„Das haben Sie gesehen?" fragte ich überrascht.
„Nur weil Harry uns Männer darauf aufmerksam gemacht hatte." antwortete er, ich seufzte.
„Er hat mich ausgefragt." antwortete ich schließlich.„Über Alaska?"
„Auch."
„Ja, du musst verstehen. Alaska ist das einzige Mädchen in der Familie, klar, da gibt es noch unsere Frauen, aber ich glaube, du verstehst, was ich meine.
Mein Schwager hat zwar mit seiner Familie in Texas gewohnt, trotzdem hatten wir viel Kontakt. Alaska ist für Asher wie eine kleine Schwester, er tut alles, was er kann. Sie hatte noch nie einen Freund und Asher will sie nur beschützen." erklärte er mir.„Das verstehe ich, aber Alaska und ich sind nur Freunde. Ich glaube, da würde von uns beiden auch nichts mehr kommen." erklärte ich.
„Das glaube ich dir, Junge. Doch alle anderen in der Familie fragen sich, wer du bist und was zwischen dir und Alaska läuft. Was denkst du, machen unsere Frauen gerade mit ihr?" wir beide schauten zu Alaska, die gerade überfordert zwischen ihren Tanten hin und her schaute.Richard lachte.
„Ich kann mir vorstellen, wie meine Frau sagt: „Alaska, der Junge sieht gut aus. Er scheint Sport zu machen. Hast du ihn schonmal oberkörperfrei gesehen."." er amte eine hohe Stimme nach und schaute wieder zu seiner Frau. Es war mir etwas unangenehm.
„Und da hat sie's gerade gesagt, siehst du, wie rot Alaska wird." er zeigte auf Alaska, die gerade wirklich sehr rot im Gesicht wurde. Das war das erste mal, dass ich mitkriegte, wie etwas sie in Verlegenheit brachte. Der Mann vor mir lachte leicht, dann nippte er wieder an seinem Getränk.„Oh, wie unhöflich von mir. Wie alt bist du, Rudy?" fragte er.
„16." antwortete ich verwirrt.
„Dann hoffe ich, es ist okay, wenn ich dir ein Glas Schnaps anbiete." sagte er und führte mich zum großen Tisch im Raum.
„Ähm, nein, danke. Ich trinke keinen Alkohol, wegen dem Training." lehnte ich das Angebot ab.
„Verständlich. Was kann ich dir dann anbieten?" wollte er wissen.„Einfach nur ein Glas Wasser." sagte ich.
„Wasser haben wir im Moment nicht auf dem Tisch, das müsstest du dir aus dem Abstellraum holen." meinte Richard und schaute kurz zu dem langen Tisch im Raum.
„Ok, aber gerade hab ich auch keinen Durst." antwortete ich.
„Richard, komm doch mit dem Jungen zu uns." rief einer.
„Joe, das kann ich ihm nicht antuen." antwortete Richard.
„Bring ihn jetzt zu uns."Richard seufzte.
„Es tut mir leid." meinte er und wir liefen langsam auf die restlichen Onkel von Alaska zu.„Also, das wollten wir dich schon vorhin fragen, aber das geht ja schlecht in Anwesenheit unsere Nichte. Sind du und Alaska ein Paar?" fragte Joe.
„Mr Ashford, richtig?" fragte ich, als Antwort bekam ich ein Nicken.
„Nein, Alaska und ich sind kein Paar, sondern nur gute Freunde." erklärte ich.„Woher kennt ihr euch?" fragte Harry.
„Alaskas beste Freundin und mein bester Freund sind Zwillinge und wir gehen in die gleiche Klasse, Mr Miller." antwortete ich.
„Das hat Alaska uns nicht gesagt." er strich sich durch seinen Bart.„Und könntest du dir vorstellen mit Alaska eine Beziehung zu führen?" fragte Liam.
„Nein, im Moment nicht."
„Warum nicht? Du bist ein hübscher Junge und sie ein hübsches Mädchen." fragte Joe.
„Mr Ashford, das kann sein, aber ich denke nicht, dass zwischen mir und Alaska jemals eine Beziehung herrschen wird. Wir beide sind zwei komplett unterschiedliche Menschen." wollte ich klarstellen.„Willst du damit sagen, Alaska ist nicht hübsch genug für dich?" Liam und Joe schauten mich beide durchdringend an und traten einen Schritt näher, das musste wohl so ein Ding in der Familie sein.
„Was, nein." sagte ich schnell und trat einen Schritt zurück.
„Du willst also sagen, Alaska ist hübsch."
„Nein." ich war leicht überfordert.
„Du findest sie hässlich?" fragte diesmal Harry.
„Nein.. warte, was?" verwirrt blickte ich durch die Runde.„Der Junge findet unsere Nichte attraktiv." murmelte Liam zu Joe.
„Leute, ihr seid gemein." sagte Richard.
„Ich, äh, ich denke, ich werde mir mal kurz ein Glas Wasser holen." sagte ich.
„Den Gang runter die zweite Tür links." sagte Richard und ich lief schnell los.
Gott, hatten die mich gerade verwirrt.Ich öffnete die Tür und trat herein.
„Lass die Tür nicht ins Schloss fallen." sagte Alaska, überrascht schaute ich zu ihr, bis ihre Worte bei mir durchgedrungen waren, war die Tür schon ins Schloss gefallen.
„Scheiße!" fluchte sie.„Was machst du hier?" fragte sie mich, ich lehnte mich an die Wand und Alaska saß auf dem Boden.
„Das Gleiche könnte ich dich fragen." entgegnete ich.
„Es war der Horror, sie sagten die Ganze Zeit: „Was ist da zwischen dir und Rudy? Rudy ist ein hübscher Junge? Er ist gut gebaut, hat er ein Sixpack?"." Alaska amte die Stimmen ihrer Tanten nach.
„Ich konnte einfach nicht mehr." seufzte sie.„Deine Onkel haben mich irgendwie dazu gebracht, etwas zuzugeben, ohne dass ich das wollte." sagte ich, setzte mich auch auf den Boden und lehnte meinen Kopf gegen die Wand.
„Ja, das können sie gut." sagte Alaska.
„Und jetzt sitzen wir hier auch noch herum, bis und jemand hier rausholt." stöhnte sie.
„Warum?" verwirrt schaute ich zu ihr.
„Weil man die Tür ohne Schlüssel nur von außen öffnen kann." erklärte sie mir.
„Super." erst jetzt hatte ich mich im Raum um, es standen hier viele Flaschen in Regalen rum, sehr viel Alkohol und manchmal auch Saft oder Wasser.Alaska winkelte ihr linkes Bein leicht an und strich sich über ihr Knie.
„Was hast du eigentlich am Knie?" fragte ich.
„Warum sollte ich dich diesbezüglich aufklären?" fragte sie und schloss ihre Augen.
„Naja, ich würde es gerne wissen und ich werde in den nächsten sechs Monaten doch sowieso irgendwie rausfinden, außerdem scheinst du Schmerzen zu haben, das lenkt dich dann vielleicht ab, wenn du mir etwas erzählst." sagte ich.
„Immer noch nicht überzeugt." sagte Alaska nur.„Wenn ich dir auch etwas erzähle?" fragte ich.
„Dann überleg ich es mir eventuell." antwortete sie. Ich seufzte.
„Als ich dir erzählt habe, wie Oli und ich uns kennengelernt haben, habe ich etwas rausgelassen." erzählte ich.
„Red weiter." forderte Alaska mich auf.
„Da war noch ein weitere Junge, er und Oli waren schon lange befreundet, eigentlich ist es die gleiche Geschichte, nur das es eben zwei Jungs waren, die mir helfen wollten. Sein Name war Victor. Wir drei waren beste Freunde wirklich, doch als wir zehn wurden, hatte Victor die Diagnose Krebs bekommen. Er starb keine zwei Monate später." sagte ich und holte meine Kette aus meiner Hosentasche. Ich ließ die Perle mit dem kleinen V herum baumeln. Das V war so klein, dass man es nicht sah, wenn man die Kette nicht sehr nah vor den Augen hatte.„Diese Kette hab ich von ihm gekriegt, einen Tag bevor er starb. Oli hat sein Armband gekriegt." fuhr ich fort.
„Das tut mir leid.. aber ich hab Oli noch nie mit einem Armband gesehen."
„Er trägt es auch nicht, er sagt, er habe zu viel Angst, es zu verlieren." antwortete ich.„Das tut mir wirklich sehr leid." meinte Alaska.
„Muss es nicht, Victor war ein guter Freund, aber es ist Vergangenheit. Wie meine Großmutter immer sagte, lass die Vergangenheit, Vergangenheit sein, lebe im Hier und Jetzt und mach dir keinen Kopf über die Zukunft." sagte ich.
„Mein Großvater aus Texas sagte immer, si je veux, je peux et je vais. Das ist Französisch und heißt wörtlich übersetzt, wenn ich will, ich kann und ich werde." sagte Alaska. Wir schwiegen, bis Alaska seufzte.„Ich kann zwar nicht mit dir mithalten, aber ich habe eine habituelle Patellaluxation und einen Meniskusriss. Eine Patellaluxation ist, wenn die Kniescheibe aus ihrer Position ausgerenkt wird und eine habituelle Patellaluxation, wenn es immer wieder passiert, aufgrund einer blöden Bewegung zum Beispiel. Der Meniskusriss sorgt für die Schmerzen, der Meniskus ist eine Knorpelscheibe, davon hast du jeweils zwei in deinen Knien, wenn sich davon ein Teil abreißt und zwischen deine Kniegelenke kommt, ist das wie eine Behinderung für die Bewegung, deswegen tut es weh, das Knie dann zu bewegen."
„Und woher hast du das?" fragte ich.
„Als ich zwölf war, noch bevor ich nach Alaska gezogen bin, bin ich mit meiner damaligen Freundin und ihrem Hund spazieren gegangen, aus dem Nichts kam dann plötzlich ein anderer Hund, es war ein Streuner, er ist uns hinterhergelaufen und hat mir dann zweimal ins Knie gebissen." erklärte ich.
„Deswegen die Angst vor Hunden?" fragte ich. Alaska nickte.
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How to love my enemy
RomanceAlaska und Rudy konnten sich irgendwie schon immer nicht leiden. Seie es die Klugheit von Alaska oder ihre abweisende Art, Rudy hatte sie schon immer gehasst. Und seie es Rudys Sportlichkeit oder einfach nur sein Dasein, Alaska hasste ihn mit ihrer...