XXXII

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Alaska POV

„Ich kann das einfach nicht mehr." sagte ich, als ich mal wieder hingefallen war. Rudy kam auf mich zu und half wir auf.
„Übung macht den Meister, Ashford." erklärte er.
„Bei mir hilft nicht mal mehr Übung." murmelte ich, weshalb Rudy schmunzelte.

„Ich weiß, wo das Problem liegt." sagte er.
„Wo denn?"
„Du kannst nicht richtig auf deinem linken Bein gleiten." erklärte er.
„Ja, ich denke, dass werde ich auch nicht ändern können." seufzend lief ich auf die Bank zu und ließ mich auf diese fallen.

„Komm schon, das kriegst du hin." sagte Rudy.
„Bezweifle ich." entgegnete ich.
„Es gibt eine Möglichkeit, da fährst du aber eher im Kreis. Da belastest du dein Bein nur ganz kurz. Ich zeigs dir." Rudy fing an, in einen großen Kreis am Rand des Sees zu laufen. Er lehnte sich extrem in die Kurven und stand immer nur sehr kurz auf seinem äußeren Bein.

„Das krieg ich ganz bestimmt nicht hin." kritisch betrachtete ich Rudy, als er vor mir zum Stehen kam.
„Das ist gar nicht so schwer." meinte er.
„Ja, das sagt der Eishockeyspieler."

Rudy lachte und setzte sich neben mich.
„Es wird ja wohl irgendwie funktionieren." er zog seine Handschuhe aus und legte sie neben sich.
„Ja, irgendwie." murmelte ich und schaute nach vorne, zu den, von Schnee bedeckten, Nadelbäumen.
„Vielleicht kriegst du es mit diesen kleinen Pinguinen hin, die man am Eingang einer Eishalle für Kleinkinder kriegt." gespielt entsetzt schaute ich zu Rudy, der sich den Bauch vor lachen hielt.

„Du musst zugeben, der war gut." lachte er, worauf ich ihn nur einmal auf die Schulter schlug.
„Nein, der war grottenschlecht." entgegnete ich und verschränkte meine Arme vor der Brust.

„Oh, ist da jetzt jemand beleidigt?" fragte Rudy amüsiert.
„Nein, ich habe keinen Grund dazu." entgegnete ich, Rudy lachte leise.

„Wir sollten langsam mal gehen. Es wird schon dunkel." sagte er danach.
„Ja, sollten wir." antwortete ich. Rudy machte sich daran, seine Schlittschuhe auszuziehen, was ich ihm gleich tat.

-

Es klopfte an der Zimmertür von Rudy. Mittlerweile war es abends und Rudy und ich waren in seinem Zimmer.
„Ja?" fragte er, Alec öffnete die Tür.
„Ich soll euch zum Essen holen." sagte er.
„Wir kommen gleich." antwortete Rudy. Alec nickte und schloss die Tür wieder.

„Jedenfalls, beim Eishockeyspiel am letzten Schultag, Freitag, wird auch Sasha kommen. Oli hat gesagt, es ist jetzt etwas ernster zwischen ihm und ihr und er will, dass Liv Sasha mal kennenlernt, aber ihm ist auch bewusst, dass Liv dich gerne dabei haben würde. Es gibt für die Freunde und Verwandten der Eishockeyspieler einen extra Bereich, Oli und ich besorgen für euch drei, drei Plätze, aber Liv weiß es noch nicht, da Oli ein bisschen Angst hat, dass Liv Sasha nicht mögen würde. Also darfst du Liv nichts sagen." erklärte Rudy.

„Oli muss sich da keine Sorgen machen, er kennt doch seine Schwester." meinte ich, als er fertig war mit dem Reden.
„Ja, aber er hat einfach ein bisschen Angst. Sagen wir es so, Liv ist für ihn sehr wichtig, sie ist seine Schwester, aber Sasha scheint ihm jetzt auch sehr wichtig zu sein. Oli will ja nur, dass sich zwei wichtige Frauen in seinem Leben gut verstehen." erklärte er weiter.

„Verstehe ich. Ich werde Liv nichts sagen, auch wenn es eine Herausforderung sein wird."
„Danke, Ashford. Wir sollten jetzt nach unten gehen." Rudy stand auf und öffnete seine Zimmertür. Ich nickte kurz und stand ebenfalls auf.

„Da seid ihr ja auch mal." alle saßen schon am Tisch als wir unten im Esszimmer ankamen.
„Ja, sorry, wir haben noch etwas geredet." Rudys Mutter schaute kurz skeptisch zwischen Rudy und mir hin und her, bis sie mich anlächelte.

„Ist ja nicht schlimm. Kommt, setzt euch hin. Ich habe Lasagne gekocht." Penny grinste breit.
„Ich liebe Lasagne." sagte ich und setzte mich schnell hin.
„Dann hab ich ja heute die richtige Wahl getroffen." lachte Penny leicht.

„Was habt ihr im Zimmer gemacht, dass ihr noch solange gebraucht habt?" fragte Henric.
„Geredet, Henny. Einfach nur geredet, was hätten wir denn machen sollen?" entgegnete Rudy und sah seinen Bruder durch zusammengekniffene Augen an.
„Das frag ich ja euch." genervt verdrehte Henric seine Augen. Andrew, der neben ihm saß, stieß ihm seinen Ellenbogen leicht in die Seite und flüsterte Henric etwas zu.

Derweil hatte Penny Rudy und mir jeweils ein Stück Lasagne auf dem Teller getan.
„Danke, Miss." sagte ich.
„Wie oft denn noch, du kannst mich sehr gerne Penny nennen." lachte Penny leicht.
„Klar, Entschuldigung, Penny." ich musste ebenfalls leicht lachen.
„Da gibts doch nichts zu entschuldigen." entgegnete sie. Ich nickte leicht mit einem Lächeln und begann mit dem Essen.

„Das schmeckte echt köstlich, Penny." sagte ich als ich mit meinem Stück Lasagne fertig war und mir den Mund mit einer Serviette sicherheitshalber abwischte.
„Danke, willst du noch ein Stück?" fragte sie.
„Ein kleines eventuell noch." sie nahm meinen Teller in die Hand und tat mir nochmal ein kleines Stück Lasagne drauf.
„Danke."

„Alaska, kommst du nächsten Freitag auch zu Rudys Eishockeyspiel?" fragte Andrew.
„Ja, wenn nichts dazwischen kommt, werde ich kommen, solange es niemanden stört." antwortete ich.
„Ach Schätzchen, wen soll es denn bitte stören? Und was? Vielleicht würde deine Schönheit die Eishockeyspieler ablenken." als Penny das sagte, spürte ich, wie meine Wangen heißer wurden.

„Ich denke, sie würden sich bestimmt freuen. Rudy, du freust dich doch, dass Alaska zu deinem Eishockeyspiel kommt, oder?" Penny schaute jetzt erwartungsvoll zu ihren ältesten Sohn. Dieser war gerade dabei, sich ein Stück Lasagne in den Mund zu schieben.

„Ja.. ja, natürlich freue ich mich, Alaska ist doch.. ähm, eine Freundin." Rudy sagte das noch während er sein Essen kaute, dann schaute er kurz bei dem Wort Freundin zu mir.

„Als erstes, dein Vater und ich haben dir doch beigebracht, nicht mit vollem Mund zu reden und zweitens, wir freuen uns auch, dich dort zu sehen, Alaska" ich lächelte leicht zu Penny.

„Und sonst so, was wirst du an Weihnachten machen?" fragte Andrew, nachdem er Alec und Henric ermahnt hatte, sich zu benehmen, da sie mit dem Essen gespielt hatten.

„Das weiß ich noch nicht." antwortete ich.
„Warum nicht?" fragte diesmal Alec.
„Es war eigentlich geplant, etwas mit meinen Eltern zu machen, aber jetzt müssen sie am Mittwoch spontan auf Geschäftsreise, ich würde ja mitgehen, aber am Mittwoch haben wir ja noch Schule." erklärte ich.

„Können deine Eltern das nicht verschieben?" Penny schaute mich jetzt etwas ernster an.
„Nein, das wäre nicht möglich. Und ich denke auch nicht, dass meine Eltern das machen würden." erklärte ich.

„Hmm." Penny schaute überlegend auf ihren Teller vor ihr.
„Was machst du jetzt an Weihnachten?" Rudy berührte meinen Arm leicht mit seinem, damit er meine Aufmerksamkeit bekam und beugte sich leicht zu mir nach unten.

„Weiß ich noch nicht so recht, aber ich werde wahrscheinlich zu unsere Skihütte, zwei Stunden von hier, fahren."

How to love my enemyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt