XXI

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Alaska POV

„Du hättest da rechts abbiegen müssen." meinte ich zu Ash und zeigte nach rechts.
„Denkst du ernsthaft, dass ich dich nachhause lasse, wenn du dir die Kniescheibe ausgerenkt hast? Für dich geht es zuerst ins Krankenhaus." antwortete Ash.

„Und bevor du irgendetwas sagst, du hast gar keine Wahl."
„Fährst du uns dann danach wenigstens nach Hause?" seufzte ich.
„Nein, tut mir leid, Las, aber es ist gleich 16 Uhr und ich treffe mich mit jemanden." entschuldigend schaute Ash zu mir.

„Ein wichtiges Treffen mit einer unbekannten Person. Wird das ein Date?" grinsend schaute ich zu Ash, der in diesem Moment rot anlief, also ja. Es war mir egal, ob Rudy und ich dann zu mir laufen müssten.
„Asher Miller, du wirst mir spätestens am Samstag alles erzählen. Ich bin ja so glücklich, mein Cousin wird endlich erwachsen." Ash neben mir verdrehte seine Augen.

„Du sagst es so, als ob ich noch nie in einer Beziehung gewesen wäre. Außerdem bin ich erwachsen, du bist hier das Kind, schließlich bist du 15 und ich älter, etwas älter." redete sich Ash raus.
„Aber nur etwas älter." murmelte ich amüsiert, jedoch schien Ash es gehört zu haben, denn er warf mir einen warnenden Blick zu.

„Ok, dann lass uns einfach vorm Krankenhaus und fahr weiter. Wir schauen dann, wie wir zu mir kommen." sagt ich zu Ash.
„Danke, Las." Ash fuhr gerade auf den Parkplatz.
„Ach ja, wenn du mich nächste Woche Samstag abholst, kommt Rudy auch mit, okay?" fragte ich Ash, der Rudy dann einen skeptischen Blick zuwarf und gerade das Auto parkte.

„Er muss uns nicht abholen, Ashford. Ich kann uns auch fahren." sagte Rudy.
„Dann machen wirs so." seufzte ich und stieg aus dem Auto aus, Rudy tat es mir gleich.
„Tschüss, und, äh, macht nichts Falsches, ja?" sagte Ash.
„Tschüss, Asher." damit schlug ich die Tür zu und lief zum Eingangsbereich.

„Wie alt ist dein Cousin?" fragte Rudy.
„24, warum?"
„Nur so." antwortete er.
„Ich denke, er glaubt, dass wir ein Paar sind." erklärte mir Rudy.
„Da denkst du richtig." antwortete ich.

-

Wir saßen mittlerweile im Behandlungszimmer und warteten auf den Arzt.
„Alaska, Alaska, Alaska. Was machst du nur immer?" der Freund meiner Eltern, Sebastian Winter, kam rein und schaute mich gespielt vorwurfsvoll an.
„Sebastian, nichts, mein Cousin hat mich her geschickt." redete ich mich heraus.

„Ist deine Kniescheibe wieder ausgerenkt?" fragte er und zog sich Handschuhe an.
„Nein, sie war ausgerenkt, hab sie aber wieder eingerenkt." erklärte ich.
„So, wie ich es dir gezeigt habe?"
„Ja, genau so."
„Dann sollte ja alles gut sein, ich check trotzdem alles noch mal ab. Darf ich?" Sebastian zeigte auf mein Knie, ich nickte, daraufhin krempelte er meine Hose nach oben und schob die Bandage nach unten, um an mein Knie zu kommen.

„Trotz der Bandage ist deine Kniescheibe ausgerenkt worden, das ist nicht gut, Alaska." meinte er und tastete mein Knie ab.
„Wie ist es passiert?" wollte er wissen.
„Ich bin auf die Knie gefallen." erklärte ich, Sebastian nickte.
„Tut das weh?" ich nickte.

„Das ist ganz und gar nicht gut, Alaska. Die Bandage sollte es eigentlich verhindern. Wann sind deine Eltern wieder da?" besorgt schaute Sebastian zu mir.
„Übernächsten Mittwoch." sagte ich knapp. Sebastian zog sich die Handschuhe von den Händen ab und dann neue an, danach ging er zum Computer.

„Hat sich irgendetwas verändert?" fragte er.
„Nein, fühlt sich alles noch gleich an." Sebastian nickte wieder und tippte irgendetwas in den Computer ein.
„Es wird in den nächsten Tagen wahrscheinlich schmerzhafter sein zu laufen. Beweg dich nicht viel und kühl dein Knie ein bisschen." leicht lächelte er zu mir.
„Ich würde dir dann noch Tape aufs Knie tun. Das wird dein Knie ein bisschen entlasten und es würde etwas weniger weh tun." ich nickte nur, worauf Sebastian mir schnell auf mein Knie drei verschiedenen Tapes tat.

„Dann kann dich dein Freund jetzt nach Hause bringen."
„Wir sind nicht zusammen." sagten Rudy und ich gleichzeitig. Sebastian schaute skeptisch zwischen uns hin und her.
„Dann kann dich eben der junge Mann hier im Raum nach Hause bringen." Sebastian loggte sich aus dem Computer aus und ging auf die Tür zu.
„Tschüss." damit verschwand er aus dem Raum.

Ich stand auf und ging zur Tür. Rudy saß immer noch auf dem Stuhl und starrte auf die Wand.
„Kommst du?" fragte ich, Rudy schaute zu mir.
„Ja, sorry." meinte er und stand auf.

Gemeinsam sind wir aus dem Gebäude gelaufen und liefen jetzt am Parkplatz vorbei.
„Weißt du, wo wir lang müssen?" fragte Rudy.
„Ja, eigentlich nur die Straße entlang und dann sind wir im entsprechendem Viertel." erklärte ich.

„Ich kann dann auch gehen, meine Eltern sollten in spätestens einer Stunde da sein." erklärte Rudy.
„Machs wie du willst." antwortete ich knapp. Rudy neben mir nickte.

Wir waren fast bei mir angekommen, man konnte schon den Eingang auf unser Grundstück sehen. Es war so, dass es eine Mauer gab, die unser Grundstück ummantelte und dann gab es einen offenen Eingang zu diesem. Wenn man dann eben durchläuft kommt man zu unserem Haus.
„Was wirst du heute noch machen?" fragte Rudy.
„Ich werd mein Buch fertig lesen." antwortete ich.
„Da trennen sich unsere Wege wohl." wir blieben vor der Mauer stehen stehen.
„Und zwar nicht nur, weil ich jetzt wieder zu mir nach Hause gehe."

„Da hast du wahrscheinlich recht.. Der Tag war gar nicht so schlimm, wie ich es mir vorgestellt habe, Pankow." sagte ich.
„Ich weiß nicht, ob ich das als Kompliment oder Beleidigung sehen soll." Rudys Mundwinkel zuckten leicht in die Höhe.
„Wie wärs, wenn du es als Beleidigung und Kompliment siehst?" fragte ich.

„Also dann, ich werd jetzt gehen." er zeigte mit seinem Daumen hinter sich und ging langsam ein paar Schritte rückwärts.
Ich drehte mich um und wollte zu meinem Haus laufen, dann drehte ich mich noch schnell um.
„Ich hoffe, unsere nächste private Begegnung wird erst nächste Woche Samstag sein!" rief ich Rudy hinterher, dieser drehte sich lachend um.
„Du mich auch, Ashford." rief er und drehte sich wieder herum, um weiter zu sich nach Hause zu laufen.

How to love my enemyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt