Elodie
Es hämmerte an der Tür, sobald unsere Lippen sich berührten und ich schreckte auf.
„Lian! Lian mein Schatz es tut mir so leid! Dein Vater hätte das nicht tun dürfen!" Die Königin. Ich legte den Kopf schief, während mein Gegenüber seufzend die Augen schloss. „Ich will sie nicht sehen.", murmelte er etwas gebrochen. Mein Herz zog sich zusammen. Er sah so traurig aus...an seinem GEBURTSTAG. Ich nickte verstehend und wollte gleich seine ganze Familie so beeinflussen, dass sie auf Knien um Vergebung bettelten.„Geh ins Bett, me anim. Ich kümmer mich darum."
Unsicher blickte er mich aus seinen wunderschönen Augen an. Neues Blut floss aus seiner Narbe. „Und ich lasse nach Laurent rufen."
Er bewegte sich nicht von der Tür weg. „Geh!", sagte ich und deutete auf meine Schlafzimmertür. Grummelnd hörte er sogar auf mich, ich musste ihn nicht beeinflussen und schnell drückte ich ihm das Tuch auf die Wunde, bevor er verschwand. „Danke, me corra.", hauchte er.Sobald die Tür hinter ihm ins Schloss fiel wandte ich mich seufzend an die hämmernde Tür.
Ich öffnete sie und blickte sofort in die hellen Augen der Königin. Tränen standen darin.
„Wo ist er?"
„Er schläft.", sagte ich kalt und blickte zu Cas. „Hol Laurent bitte, Morrey kannst du Stellung an der Tür nehmen?."
Die Wachen nickten unison und setzten sich in Bewegung. Die Königin betrachtete dies mit Staunen. „Er hat dir Befehlsmacht über seine Wachen gegeben?"
„Er hat mir so viel gegeben, das kann ich gar nicht alles auffassen.", sagte ich leise. Sie nickte stumm und fuhr sich vorsichtig über die aufwendige Frisur.
„Wie geht es seinem Auge?" Wut durchströmte mich und ich blitzte sie an. „Er blutet sehr stark und ich glaube, dass es ein blaues Auge gibt." Die Königin zuckte zusammen bei meinen Worten.
„Ich verstehe die Regeln und die Sitten hier zwar nicht besonders gut, doch DAS wäre in meiner Familie niemals passiert."
Ich glaubte, einen wunden Punkt getroffen zu haben, denn plötzlich schluchzte die Königin vor mir, ihre Hände vors Gesicht geschlagen. Ich starrte die Königin geschockt an, während Morrey sich unangenehm berührt abwandte. „Es tut mir so leid, doch ich war selbst geschockt und...Harris hatte eine Lösung für diese...", sie blickte mich unter Tränen etwas entschuldigend an „Situation, doch...Lian ist sehr leidenschaftlich, wenn es um dich geht. Sie haben sich gestritten...und dann hat Lian Harris beleidigt! Harris ist explodiert nach dem ganzen Drama!"Ich schwieg, bevor ich etwas sagte, was mich in Probleme bringen würde.
„Er wollte dich an irgendjemanden verheiraten, damit du keine Bedrohung für den Adel darstellst.", knurrte es hinter mir. Ich hätte wissen sollen, dass Lian nicht im Schlafzimmer bleiben würde. Dafür drückte er immer noch gewissenhaft das, inzwischen mit Blut getränkte, Einstecktuch an sein Gesicht. Seine Worte erschreckten mich. Mein Blick schnellte zurück zur Königin. Automatisch wich ich von ihr zurück. Lian schlang einen Arm um meine Mitte und zog mich an sich. Mein Rücken an seiner Brust.
„Ich werde das nicht zulassen, me corra.", murmelte er an meine Schläfe. Ich lächelte sanft zu ihm hinauf.„Hör AUF sie so zu nennen! Haben wir dir nicht beigebracht, was das BEDEUTET?!"
„Ihr habt mir das sogar sehr gut beigebracht. Ich habe nur ein Herz und das ist SIE. Ich werde nicht zulassen, dass ihr uns trennt!" Eine Art von Hoffnung erfüllte mich, als würde ich eine Lösung für dieses ganze Desaster finden, die uns alle glücklich machte.
„Sie GEHÖRT deinem Bruder! Buchstäblich! Und du wirst König! Du kannst keinen...Besitz heiraten das wäre als wenn...als wenn..."
„Man einen Stift heiratet?", murmelte ich. Diese Realisation trieb mir nun wirklich Tränen in die Augen und ich versuchte mich mit Würde von Lian zu lösen und in meine Zimmer zu verschwinden. Ich wusste, dass die Königin das so meinte, aber ich hätte das niemals erwartet. Dafür, dass sie die Herrscherin eines Landes ist, indem menschliche Besitztümer illegal waren, behandelte sie mich wie alle anderen Reichen aus Alya.
Ich hatte auch nicht die Nerven mich damit auseinanderzusetzen. Und ich wollte mir die Blöße nicht geben verletzt worden zu sein.Ich bin die Reinkarnation reiner Perfektion...
Sagte ich mir leise und baute mich so innerlich wieder auf. Ich wollte sie nicht gewinnen lassen.
„Ich bin stolz darauf mit einem Stift gleichgesetzt zu werden. Ich habe dadurch meine Familie ernähren können. Ich war berühmt für meine Stimme, ich wurde begehrt und geliebt. Ein Besitztum zu sein hat mich geformt und zu einem guten Menschen machen lassen, dem es egal ist, was ein komplizierter Titel ist, denn ich weiss, dass es nur ein Name ist, der die Linie zwischen Besitztum und Freiheit bildet."Die Königin starrte mich an. Mit diesen Worten war ich nun bereit zu knicksen und mich abzuwenden. Lians Arm hatte ich bei der Geschichte vergessen, er hielt mich immer noch an sich gedrückt, also drehte ich mich in seinen Arm und blickte zu ihm hinauf. Er lächelte sanft und ich strahlte. „Perfektion.", hauchte er und drückte mir seine Lippen auf die Stirn, bevor er mich losließ. „Ich komme gleich nach." Ich nickte und trat in das Wohnzimmer.
„Du weisst du kannst nicht die ganze Nacht hier verbringen!", sagte die Königin leise.
„Ich werde ihr nicht von der Seite weichen, bis die Situation geklärt ist, ich habe eine Verlobung verkündet und die Vorsichtsmaßnahmen sind erbärmlich."
„Lian, wenn man das SIEHT."
„Dann ist es so, Mutter. Ich werde das Zimmer nicht verlassen."Ein Ruf ließ mich zusammenzucken, Laurent war wohl angekommen. „Was ist denn hier passiert?!"
„Mein Vater." Knurrte Lian und ließ Laurent eintreten.„Ich muss jetzt gehen, gute Nacht, Mutter."
Die Tür schloss sich und der Kronprinz stand für einen kleinen Moment einfach nur da, bevor er sich an Laurent wandte. Dieser deutete einfach stumm auf mein Sofa und ich ließ mich mit Lian darauf nieder.Ich legte sanft meine Hand auf sein Knie, bevor er das Tuch auf seinem Gesicht herunter nahm und die Wunde offenbarte. Laurent seufzte nur und nachte sich an die Arbeit.
Lian zuckte heftig zusammen, als Laurent seine Haut an der Nähe der Wunde berührte und ich...konnte das nicht mit ansehen.
Ich drückte mein Gesicht an die Schulter meiner Seele und hoffte dass es schnell vorbei war.
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Die Begabten
FantasyElodie ist die berühmteste Begabtenkämpferin des Landes und badet auch in diesem Ruhm. Ihre Macht als Begabte ist selten und mächtig, als Sirene hat sie in 5 Jahren nie verloren. Ihre Stimme ist so wunderschön, dass alle Wesen der Welt ihr gehorchen...